Nahost-Konflikt im Ticker - Hamas droht mit Tötung israelischer Geiseln

Hamas droht mit Tötung israelischer Geiseln

19.52 Uhr: Die Hamas droht mit der Tötung von Geiseln, falls die israelische Armee die Kämpfe im Gazastreifen wieder aufnehmen sollte. „Jegliche Eskalation der Aggression“ gegen das palästinensische Volk werde zur Tötung einer Reihe der Entführten führen, sagte Hamas-Sprecher Abu Obeida in einer Videoansprache. Er machte Israel für den Tod der Geiseln sowie für die Nichteinhaltung des Gaza-Deals verantwortlich.

Islamisten im Gazastreifen halten nach israelischen Informationen noch 24 Geiseln und 35 Leichen von Verschleppten im Gazastreifen fest. Unter den noch lebenden Entführten ist israelischen Angaben zufolge auch ein junger Soldat, der neben der israelischen auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt. Zudem werden ein Thailänder sowie die Leichen mehrerer weiterer Ausländer festgehalten.

Die bisher freigelassenen Geiseln haben von Hunger und Misshandlungen in der Gewalt der Hamas und anderer Islamisten berichtet. Die Familien der Entführten befürchten, dass die Zeit für die noch lebenden Geiseln bald abläuft.

Am vergangenen Wochenende war die erste Phase einer Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Hamas ausgelaufen. Bislang konnten sich die Konfliktparteien nicht auf eine Verlängerung des Abkommens einigen. Israel hatte daraufhin gedroht, ohne Freilassung weiterer Geiseln werde der Krieg im Gazastreifen von Neuem beginnen.

Trumps „letzte Warnung“ - USA bestätigen Gespräche mit Hamas

Donnerstag, 06. März, 06.02 Uhr: Mit einer ultimativen „letzten Warnung“ versucht US-Präsident Donald Trump, den Druck auf die islamistische Hamas weiter zu erhöhen. Die Hamas müsse sofort alle israelischen Geiseln im Gazastreifen freilassen und auch alle Leichen der ermordeten Israelis übergeben, „oder es ist vorbei für Euch“, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Zugleich bestätigte die US-Regierung direkte Gespräche mit der Hamas über die Geiseln. Frühere US-Regierungen hatten direkte Gespräche mit Organisationen, die sie als terroristisch einstuften, offiziell stets vermieden. 

Bisher konnten sich Israel und die Hamas nicht auf die Konditionen einer Verlängerung der Waffenruhe einigen. Die Islamistenorganisation hat nach israelischen Informationen noch 24 Geiseln und 35 Leichen von Verschleppten in ihrer Gewalt. Fünf von ihnen haben auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft - nur einer von ihnen, ein junger Mann, ist israelischen Angaben zufolge noch am Leben.

Starker Anstieg der Lebensmittelpreise im Gazastreifen seit Einfuhrstopp

16.10 Uhr: Die Lebensmittelpreise im Gazastreifen sind seit dem von Israel verhängten Einfuhrstopp für Hilfslieferungen stark gestiegen. Bewohner des blockierten Küstenstreifens berichteten, ein Kilo Tomaten oder Gurken koste rund drei US-Dollar - etwa doppelt so viel wie vor dem Stopp der Hilfslieferungen vor drei Tagen.

Ein Kilo Mehl habe während der sechswöchigen Waffenruhe rund zehn Dollar gekostet - jetzt sei der Preis auf rund 30 Dollar gestiegen. Der Kilopreis für Hühnerfleisch habe vorher bei sechs Dollar gelegen, jetzt seien es 20 Dollar.

Israelische Armee zerstört Häuser zweier Attentäter

Mittwoch, 05. März, 11.23 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Häuser von zwei Palästinensern zerstört, die bei einem Anschlag in Tel Aviv sieben Menschen getötet hatten. Auf Videos war zu sehen, wie die Truppen Sprengsätze in den Häusern in Hebron im südlichen Westjordanland zündeten.

Die beiden Männer hatten im vergangenen Oktober in Jaffa, dem arabisch geprägten Stadtteil der Küstenmetropole Tel Aviv, in einer Straßenbahn und an einer Haltestelle sieben Fahrgäste und Passanten getötet. Einer der Täter war mit einem Schnellfeuergewehr bewaffnet, der andere mit einem Messer. Mehrere Personen wurden verletzt. Die Täter wurden selbst erschossen. Die islamistische Hamas bekannte sich zu der Tat. Die Zerstörung von Häusern mutmaßlicher, verurteilter oder getöteter Terroristen ist umstritten. Menschenrechtsorganisationen lehnen sie als Kollektivstrafe ab. Israel hingegen rechtfertigt sie als wichtiges Abschreckungsmittel. In den Häusern leben in der Regel die Familien der Attentäter, die durch die Zerstörung oft obdachlos werden.

Hamas-Anführer bei Einsatz im Westjordanland getötet

Dienstag, 04. März, 16.40 Uhr: Bei den andauernden Einsätzen der israelischen Armee im Westjordanland ist ein Anführer der islamistischen Hamas getötet worden. Israelische Einsatzkräfte hätten zudem einen weiteren Bewaffneten während eines Schusswechsels „ausgeschaltet“, teilte Israels Armee mit. Der militärische Arm der Hamas, die Kassam-Brigaden, bestätigten, dass es sich bei einem der Getöteten um einen Anführer der Organisation gehandelt habe.

Israelische Einsatzkräfte hätten ihre Offensive im Norden des Westjordanlands über Nacht auf weitere Gegenden in Dschenin ausgeweitet, hieß es von Israels Militär weiter. Sie hätten den örtlichen Hamas-Anführer festnehmen wollen. Den Angaben zufolge nahmen israelische Soldaten und Grenzpolizisten dabei auch drei weitere gesuchte Verdächtige fest. 

Palästinensische Medien berichteten, israelische Einsatzkräfte hätten in der Nacht im Osten der Stadt zunächst ein Haus umstellt. Später seien sie in das Gebäude eingedrungen und hätten dort auf einen jungen Mann geschossen. Laut Israels Armee fanden Einsatzkräfte in dem Haus Waffen. Der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond bestätigte den Tod des Mannes durch Schüsse des Militärs. 

Das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah meldete zudem den Tod eines weiteren, 21 Jahre alten Mannes durch israelisches Feuer in einem östlich gelegenen Viertel der Stadt. Ob er bei dem gleichen Vorfall ums Leben kam, ging aus den palästinensischen Berichten zunächst nicht hervor.

Netanjahu will Palästinensern die „Freiheit“ zum Verlassen des Gazastreifens geben

17.54 Uhr: Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Spekulationen um eine mögliche Umsiedlung der Palästinenser aus dem Gazastreifen weiter befeuert. Es sei an der Zeit, den Bewohnern des Palästinensergebiets „die Freiheit zu geben, zu gehen“, sagte Netanjahu am Montag im israelischen Parlament. Dabei verwies er auf den „visionären und innovativen“ Vorschlag von US-Präsident Donald Trump, die im Gazastreifen lebenden Palästinenser umzusiedeln.

Trumps Vorschlag sollte „unterstützt werden“, sagte Netanjahu weiter. Es sei an der Zeit, „den Bewohnern des Gazastreifens eine echte Wahl zu geben“. 

Trump hatte angekündigt, den Gazastreifen unter US-Kontrolle bringen und neu aufbauen zu wollen. Die dort lebenden Palästinenser sollen demnach unter anderem nach Ägypten und Jordanien umgesiedelt werden. Dies lehnen beide Länder ab. Der Gazastreifen ist durch den Krieg zwischen Israel und der Hamas, der durch den brutalen Überfall der islamistischen Palästinenserorganisation ausgelöst wurde, nahezu völlig zerstört.

Rangelei in Israels Parlamentsgebäude - mindestens zwei Verletzte

17.05 Uhr: Angehörige der Opfer des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 sind Berichten zufolge mit Wachleuten des israelischen Parlaments aneinandergeraten. Es habe mindestens zwei Verletzte gegeben, berichtete die „Jerusalem Post“. Einem Bericht der Zeitung „Haaretz“ zufolge verlor ein Mann, dessen Sohn von Terroristen bei einem Musikfestival ermordet wurde, während des Gerangels das Bewusstsein.

Die Wachleute hätten Dutzenden Opfer-Angehörigen den Zutritt zu einer Besuchertribüne verwehrt, schrieben mehrere israelische Medien übereinstimmend. Daraufhin hätten die Angehörigen versucht, an den Wachleuten vor einer Treppe vorbeizukommen. Diese hätten sie gewaltsam zurückgedrängt. Von den Medien verbreitete Aufnahmen sollen die Rangeleien sowie einen Mann zeigen, der reglos auf der Treppe liegt.

Israel muss Hilfsgüter nach Gaza lassen - so die Bundesregierung

12.40 Uhr: Die Bundesregierung hat Israel dazu aufgefordert, wieder Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu lassen. „Wir rufen die israelische Regierung auf, die Einfuhrbeschränkungen nach Gaza für alle Formen humanitärer Hilfe mit sofortiger Wirkung wieder aufzuheben“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts vor Journalisten in Berlin. „Die Versagung humanitären Zugangs ist kein legitimes Druckmittel in Verhandlungen.“

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