Das Patrozinium Mariae Geburt, das Bestehen der Stiftskirche und der Tag der Kreuzerhöhung waren nur drei Gründe, weswegen in Rottenbuch am Sonntag groß gefeiert wurde. Pfarrer Josef Fegg hatte eine besondere Überraschung vorbereitet – bei der auch ein berühmter Gast auftrat.
Rottenbuch – Gleich mehrere Gründe zu feiern hatte am Sonntag die Rottenbucher Pfarrgemeinde. Das Patrozinium Mariae Geburt, eigentlich am 8. September, war nur ein Anlass. Dann stand auch das 900-jährige Bestehen der Rottenbucher Stiftskirche auf dem Programm. Zudem feierte man den sogenannten Tag der Kreuzerhöhung.
Zum feierlichen Pontifikalamt hatte Rottenbuchs Pfarrer Josef Fegg Weihbischof Rupert Graf von Stolberg vom Erzbistum München und Freising eingeladen, der die Messe in der vollbesetzten Pfarrkirche zelebrierte. Er freue sich, 900 Jahre Zeugnis christlichen Glaubens in Rottenbuch zu feiern, sagte der Geistliche zur Begrüßung. In seiner Predigt ging der Bischof dann auf die Bedeutung des Kreuzes für die gläubigen Christen ein. So geht der Ursprung des Festes der Kreuzerhöhung zurück auf Kaiser Konstantin beziehungsweise seine Mutter Helena. Der Legende zufolge ließ sie nach dem wahren Kreuz Christi suchen, fand Reste davon an der Stelle der Kreuzigung und ließ dort die Grabeskirche errichten. Das Kreuz habe für die Christen symbolhaften Charakter, erklärte der Bischof und betonte: „Die Botschaft des Kreuzes lässt sich nicht auslöschen“.
900 Jahre Zeugnis christlichen Glaubens
Natürlich gab es auch einen musikalischen Leckerbissen zu dieser besonderen Feier: Kirchenmusiker Florian Löffler hatte die „Kleine Orgelsolomesse Missa Brevis in B“ von Joseph Haydn ausgesucht – eine gute Wahl. Schließlich steht die Orgel, wie der Name schon sagt, neben dem Chorgesang und dem kleinen Orchester im Mittelpunkt. Der Rottenbucher Kirchenchor und einige Mitglieder des dortigen Orchesters sowie Anna Bednarek an der Orgel und die stimmlich hervorragende Magdalena Hofer als Solosopranistin präsentierten dieses kleine Klangjuwel unter der Leitung von Florian Löffler mit spürbarer Freude am Musizieren. Gleiches galt für die Kirchenbläser, die die Messe mitgestalteten.

Pfarrer Josef Fegg lud zum Schluss alle in den Fohlenhofsaal ein und kündigte eine Überraschung an. Schließlich gab es dort den vierten Anlass zu feiern: Die Pfarrgemeinde will nach der Restaurierung der Freywis-Orgel noch ein weiteres Projekt starten. Die Glocken der Pfarrkirche, noch aus Stahl gegossen und über 70 Jahre alt, sollen durch neue ersetzt werden. „So ein neues Geläut muss finanziert werden“, sagte Fegg.
Dass den Rottenbuchern die Ideen nicht ausgehen, zeigte sich dann in der folgenden Aktion: Es wurden Fünf-Gänge-Menüs für vier Personen versteigert. Stattfinden wird das Essen, natürlich zusammen mit dem Pfarrer, in einem Raum im Pfarrhof. Als Startkapital wurden 200 Euro angesetzt. Bieten konnte man in 20-Euro-Schritten. Kabarettist Wolfgang Krebs, mit Rottenbuch sehr eng verbunden, fungierte dabei als sichtlich begeisterter Auktionator. „Wir brauchen Kohle für die Glocken“, spornte er die Leute in perfektem Hubert-Aiwanger-Imitat an. Für 350 Euro ging das erste Menü an Bauunternehmer Heinrich Heiland aus Rottenbuch. Für 400 Euro ersteigerte sich Wolfgang Krebs selbst einen weiteren Menüabend. Essen für die Glocken – eine schöne Idee.