Ukrainische Kräfte eroberten vor zwei Jahren die strategisch bedeutende Schlangeninsel zurück. Der Einsatz ist in einem Video dokumentiert.
Bile – Kurz nach Beginn der russischen Invasion in die Ukraine im Februar 2022 fiel die im Schwarzen Meer gelegene Schlangeninsel in die Hände der Besatzer. Vier Monate später konnte das ukrainische Militär das kleine, aber strategisch wichtige felsige Eiland befreien. Von der Operation hat der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) anlässlich des zweiten Jahrestags zum ersten Mal überhaupt ein Video veröffentlicht.
Ukraine erinnert mit Video an Rückeroberung der Schlangeninsel
Der SBU teilte das rund eineinhalb Minuten lange Video, womit der „einzigartigen und äußerst wichtigen Operation“ gedacht wurde, bei X und Telegram. Es beginnt mit Aufnahmen aus der Höhe. Sie zeigen einen Luftangriff auf die Schlangeninsel, die symbolisch für die Erfolge der Kiewer Armee im Ukraine-Krieg gegen Russland steht. Dann folgen Sequenzen mit der Landung von Hubschraubern. Schließlich wird man dank Bodycams Zeuge, wie Soldaten über die Insel laufen, schießen und Gebäude inspizieren.
Ob das Material echt ist, konnte die US-Nachrichtenseite Newsweek nicht verifizieren. Für die Ukraine und Präsident Wolodymyr Selenskyj war die Befreiung der Schlangeninsel ein Meilenstein. Zuvor hatte Russland mit der Besetzung den Schwarzmeerhafen von Odessa blockieren und von der Insel aus Raketenangriffe auf die Ukraine starten können. Auch konnte das Militär von Kremlchef Wladimir Putin den Luftraum an der ukrainischen Schwarzmeerküste überwachen.
Schwerer Verlust für Putin: Russland will sich freiwillig von Schlangeninsel zurückgezogen haben
Nach wochenlangen, schweren Gefechten schafften es ukrainische Streitkräfte schließlich, die Schlangeninsel zurückzuerobern. Nach Darstellung des Verteidigungsministeriums habe sich das russische Militär allerdings von der Insel zurückgezogen, angeblich freiwillig und als „Zeichen des guten Willens“. Die Truppen hätten „ihre Mission erfüllt“ und würden sich zurückziehen, teilte man damals mit. Angesichts teurer Ausrüstung, die hinterlassen worden sein soll, darf diese Version bezweifelt werden.
Westliche Geheimdienste gelangten zu der Erkenntnis, dass Russland infolge des Verlusts der Schlangeninsel seine Aktivitäten im nordwestlichen Schwarzen Meer einschränkte und die Flotte weiter nach Osten verlagerte, um sich besser vor ukrainischen Angriffen schützten zu können. Im April 2022 hatte Putin den Lenkwaffenkreuzer „Moskwa“ nach einem ukrainischen Angriff verloren. (mt)