Fußball-EM 2024 im Newsticker - Umbau der Stuttgarter Stadion-Haupttribüne für Heim-EM vor Abschluss
Fußball-EM in Deutschland
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Polizei bereitet sich auf Fußball-EM in Frankfurt vor
Donnerstag, 29. Februar, 13.54 Uhr: Die Frankfurter Polizei bereitet sich rund 100 Tage vor der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland mit Konzepten für Sicherheit und Verkehrssteuerung auf das Großevent vor. „Die Frankfurter Polizei freut sich auf ein tolles Fußballfest. Wir werden unseren Teil dazu beitragen und ganz sicher nicht im Wege stehen“, sagte Polizeisprecher Thomas Schmidl bei einer Pressekonferenz im Frankfurter Polizeipräsidium am Donnerstag. Gewalttätiges Fanverhalten und Terrorgefahr seien aber große Themen für die Einsatzkräfte. „106 Tage vor der EM gibt es allerdings keinen konkreten Hinweis auf einen Anschlag in Frankfurt.“ Bereits seit zwei Jahren laufen demnach die Vorbereitungen zum Großeinsatz im Polizeipräsidium.
Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) blickt mit Optimismus auf die EM in Frankfurt: „Wir werden alles dafür tun, dass die Menschen in Hessen eine friedliche und sichere Fußballeuropameisterschaft feiern können. Wir freuen uns auf das Großereignis und werden gute Gastgeber sein“, sagte er am Donnerstag.
Einige Sicherheitsmaßnahmen werden laut Polizei während der EM sichtbar sein: Zusätzlich zu den fest installierten Videoschutzanlagen im Bahnhofsviertel und an anderen Stellen im Stadtgebiet sollen weitere mobile Anlagen eingesetzt werden. Dazu werde ein „Video-Operation-Center“ im Präsidium eingerichtet. Die Polizei setze zudem auf mehrsprachige Kommunikation mit den Fans aus den verschiedensten europäischen Ländern.
Die Polizei sieht vor allem in der Verkehrssteuerung eine Schwierigkeit: „Es wird für uns eine Herausforderung, Menschen, die zum ersten Mal am Stadion sind, zu lenken und zu leiten.“ Zur besseren Steuerung sollen „Fan Meeting Points“ am Opernplatz und Roßmarkt eingerichtet werden, um dort etwa Fanmärsche der Fans spielender Mannschaften beginnen zu lassen.
Es gebe keine Spielpaarungen, die ganz besonders viel Sorge bereiten würden, erklärte Schmidl. „Wir werden damit zurechtkommen - auch mit problematischen Fans.“
Vier Spiele in der Vorrunde und ein Achtelfinale finden in der Frankfurter Arena statt. Darunter die Spiele Schweiz gegen Deutschland und Dänemark gegen England. Die Polizei freue sich aber auf ein friedliches Fußballfest unter dem Frankfurter Motto"United by football. Vereint im Herzen Europas".
Umbau der Stuttgarter Stadion-Haupttribüne vor Abschluss
Mittwoch, 28. Februar, 16.30 Uhr: Der Haupttribünen-Umbau im Stuttgarter Stadion soll nun am Oster-Wochenende fertig sein. Einen entsprechenden Bericht der „Stuttgarter Nachrichten“ und der „Stuttgarter Zeitung“ bestätigte am Mittwoch Jörg Klopfer als Sprecher der Stadion NeckarPark GmbH & Co. KG.
Zuvor war der 8. März für den verzögerten Abschluss der Bauarbeiten zum Heimspiel des VfB Stuttgart gegen den 1. FC Union Berlin angepeilt worden. Am Oster-Wochenende trifft der Tabellendritte der Fußball-Bundesliga auf den 1. FC Heidenheim, die Partien des Spieltags sind noch nicht genau terminiert.
Das Stuttgarter Stadion ist Spielort der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland im Sommer. In Stuttgart sollen insgesamt fünf EM-Spiele ausgetragen werden: vier Vorrunden-Partien und ein Viertelfinale. Das erste Gruppenspiel zwischen Slowenien und Dänemark ist für den 16. Juni angesetzt, drei Tage später trifft Gastgeber Deutschland auf Ungarn.
Fan-Experte: Polizei muss bei EM auf Kommunikation setzen
Donnerstag, 22. Februar, 08.40 Uhr: Michael Gabriel, Leiter der Koordinationsstelle Fanprojekte, sieht die Fußball-WM 2006 als gute Blaupause für ein erfolgreiches Vorgehen der Polizei bei der Heim-EM in diesem Sommer. „Wir brauchen bei dem Turnier eine Polizei, die kommunikativ auftritt, die die Menschen, die aus ganz Europa kommen, als Gäste empfängt. Eine Polizei, die sich im Hintergrund hält und nur auftritt, wenn es Vorfälle gibt“, sagte Gabriel der Deutschen Presse-Agentur am Rande einer Sitzung des Sportausschusses des Bundestages am Mittwoch. „Es war ein Erfolgsgarant während der WM 2006, dass vor und während des Turniers auf Kommunikation gesetzt wurde.“
In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Zusammenstöße von Fans und Polizei in deutschen Stadien gegeben. Die Fronten scheinen verhärtet. „Immer mehr junge Menschen haben ein kritisches Verhältnis zur Polizei, das nicht mehr auf Vertrauen basiert. Das ist für eine Demokratie ein Warnzeichen“, sagte Gabriel.
Die Koordinationsstelle Fanprojekte gibt es seit 1993. Ihre Hauptaufgabe ist, „sozialpädagogisch arbeitende Fanprojekte inhaltlich zu begleiten, zu koordinieren und bei der Einrichtung weiterer Projekte mitzuwirken“.
Jochen Kopelke, der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), erklärte im Ausschuss, dass die Polizei bei der Deeskalation gute Erfahrungen mit Kommunikationsteams, Lautsprecheransagen und Trennung der Fan-Lager gemacht habe. Allerdings bemängelte er mangelnde Kommunikationsbereitschaft bei vielen Ultragruppierungen.
Auch Gabriel sieht einen Trend, dass sich Fangruppen aus Enttäuschung und Frustration zunehmend dem Dialog entziehen. Auch auf ein anderes Problem machte er aufmerksam: Zwar seien die Stadien insgesamt so sicher wie noch nie. „Es ist auf der anderen Seite aber auch so, dass es in einer Minderheit der Fanszene eine stärkere Hinwendung zu Gewalt gibt“, sagte er.
Gewerkschaft der Polizei möchte Richter bei Fußball-EM vor Ort
Mittwoch, 21. Februar, 07.29 Uhr: Um wirksam gegen gewalttätige Fans vorgehen zu können, plädiert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) dafür, bei der Fußball-Europameisterschaft Richter und Staatsanwälte zur Fallbearbeitung vor Ort abzuordnen. Dadurch könnte, „unmittelbar und wirksam auf mögliche Gewaltexzesse“ reagiert werden, sagte der GdP-Bundesvorsitzende, Jochen Kopelke.
Auch beschleunigte Strafverfahren könnten seiner Ansicht nach bei Gewalttätern aus der Fanszene hilfreich sein. Er sagte: „Das wirkt mit Blick auf die Wiederholungsgefahr, aber auch für Nachahmer abschreckend.“ Gleichzeitig betonte Kopelke, für die Auseinandersetzungen in den Stadien und im Umfeld der Spiele seien nicht Millionen begeisterter Fußballfans verantwortlich, sondern notorische Gewalttäter und gewaltbereite Fangruppierungen. Die Fußball-EM in Deutschland beginnt am 14. Juni.
Um auch jenseits der großen Turniere für mehr Sicherheit in den Stadien zu sorgen, wäre es nach Ansicht von Kopelke gut, eine rechtliche Grundlage für den Einsatz einer Gesichtserkennungssoftware in den Stadien und die Einführung personalisierter Tickets bei Hochrisikospielen zu schaffen. Wichtig sei es außerdem, die Transportkapazitäten bei Bus und Bahn so anzupassen, dass die An- und Abreise der Fans gefahrlos ablaufen könne.
In einer Stellungnahme für den Sportausschuss des Bundestages drückte Kopelke zudem seine Sorge darüber aus, dass sogenannte Ultragruppierungen „immer gewaltbereiter und politisierter“ agierten. Nicht nur die Anzahl der im Zusammenhang mit Fußballpartien eingeleiteten Strafverfahren habe zuletzt zugenommen, sondern auch die Zahl der in dem Kontext geleisteten Arbeitsstunden der Polizeikräfte von Bund und Ländern.
In der Saison 2022/2023 kamen für die Absicherung von Fußballspielen mehr als 2,4 Millionen Arbeitsstunden zusammen. In der Saison 2018/2019, die aufgrund der Coronabeschränkungen in den Jahren 2020 und 2021 als Vergleichswert herangezogen wird, hatte die Polizei auf diese Aufgabe rund 2,2 Millionen Arbeitsstunden verwendet.
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