Rebellen-Chaos in Kongo: Kenia bittet USA und Frankreich um Hilfe – droht ein neuer Krieg?
Die Kämpfe im Ostkongo spitzen sich zu. Die Provinzhauptstadt Goma droht, komplett in die Hände der Rebellen zu fallen. Kenia will vermitteln – und sucht Unterstützung von Frankreich und den USA.
Goma – Kenia hat Frankreich und die USA um Unterstützung zur Beilegung der Feindseligkeiten im Osten der Demokratischen Republik Kongo gebeten. Präsident William Ruto, derzeit Vorsitzender der ostafrikanischen Staatengemeinschaft EAC, habe mit Präsident Emmanuel Macron und US-Außenminister Marco Rubio telefoniert, hieß es in einer Mitteilung der kenianischen Regierung. Beide hätten demnach ihren Beistand für die regionalen Bemühungen zugesagt, den Konflikt im Ostkongo zu beenden. Genauere Details blieben zunächst unklar.
Am 26. Januar hatte Ruto einen Sondergipfel innerhalb von 48 Stunden angekündigt, um über die Situation zu beraten und eine sofortige Einstellung der Kämpfe gefordert.
Chaos in Kongo: Rebellenmiliz M23 erobert Teile von Goma – Kämpfe dauern an
Nach tagelangen schweren Kämpfen im Ostkongo hat die Rebellenmiliz M23 Teile der wichtigen Provinzhauptstadt Goma eingenommen. Nach Angaben der Vereinten Nationen finden in der Stadt noch immer Kämpfe zwischen den Rebellen und der kongolesischen Armee statt. Sowohl die Regierung in Kinshasa als auch die UN werfen dem Nachbarland Ruanda vor, die M23 zu unterstützen und auch eigene Truppen im Ostkongo zu haben. Ruanda und der Kongo sind beide EAC-Mitglieder.
Präsidenten von Kongo verurteilt Angriffe der M23 in Goma
Vom US-Außenministerium hieß es später, Rubio habe auch mit dem kongolesischen Präsidenten Félix Tshisekedi gesprochen. Er habe die Angriffe der M23 in Goma verurteilt und „bekräftigt, dass die Vereinigten Staaten die Souveränität der Demokratischen Republik Kongo respektieren“.
In der rohstoffreichen Provinz Nord-Kivu, in der Goma liegt, kämpft die M23 seit Jahren gegen das kongolesische Militär und mit ihm verbündete Milizen. In den vergangenen Wochen konnte die M23 massive Gebietsgewinne verzeichnen, Hunderttausende sind nach UN-Angaben aufgrund der Kämpfe geflohen. (dpa/jal)