Ein „schönes Gebäude mit Aufenthaltsqualität“ wird laut Echings Bürgermeister Sebastian Thaler an der Pommernstraße entstehen. Nun fiel der Startschuss – die Mission kommunaler Wohnungsbau hat begonnen.
Eching – Es geht los mit dem kommunalen Wohnungsbau an der Pommernstraße in Eching: Der gemeinsame Spatenstich am Freitag symbolisierte den Startschuss für den Wohnkomplex mit 19 Wohnungen – geschätzte Kosten: gut zehn Millionen Euro. Dabei punkten kann das Projekt mit erschwinglicher Miete, gut angeschlossenem Nahverkehr (S-Bahn und Busse), angrenzenden Einkaufsmärkten und einem barrierefreien Mix von Ein- bis Vierzimmerwohnungen zwischen 46 und 83 Quadratmetern, die dauerhaft zum gemeindlichen Bestand gehören. Die Fertigstellung ist für Ende 2027 geplant.
Das dreigeschossige Gebäude wird in Holzbauweise ausgeführt – Untergeschoss und Treppenhäuser sind aus Stahlbeton – und erfüllt die qualitativen Standards eines Effizienzhauses 40. Das bedeutet, dass das Gebäude mit wärmegedämmter Bauweise sowie energetischer Haustechnik im Vergleich zu einem Referenzhaus nur 40 Prozent von dessen Energiebedarf benötigt und deshalb auch staatlich gefördert wird.
Zur Feier des Tages lachte den Anwesenden auf der Baustelle die Sonne – allen voran den Repräsentanten der einzelnen an Bau und Planung beteiligten Gewerke, dem gemeindlichen Bauamt, einigen Gemeinderäten, Bürgermeister Sebastian Thaler und Stellvertreter Axel Reiss sowie Anwohnern und Mitarbeitern der angrenzenden Großbaustelle des privaten Wohnblocks.
„Hier entsteht ein schönes Gebäude mit Aufenthaltsqualität“, sagte Thaler bei seiner Begrüßung. Wichtig waren ihm nachhaltige Bauweise und Ausstattung (unter anderem mit Fernwärme und PV-Anlage). Diese verteuere zwar die Erstellung, rechne sich aber dauerhaft unter anderem bei den Heizkosten für die Mieter. Er bedankte sich beim Gemeinderat für Zustimmung zu der bedeutenden Investition und bei Regierungsvertreterin Barbara Sitzberger von der Förderstelle Wohnungswesen für die stattliche, staatliche Zuwendung in Höhe von 3,6 Millionen Euro aus dem Kommunalen Wohnraumförderungsprogramm. Diese sei so großzügig ausgefallen, weil bei der Vergabe vorrangig gemeindliche Mitarbeiter der Daseinsfürsorge berücksichtigt werden.
Dass Eching ein derartiges Projekt stemmen könne, sei einer vorausschauenden Bodenpolitik mit Grundstücksankäufen zu danken: „Sonst wäre das nicht finanzierbar“, erläuterte Thaler. Er hoffe, „dass der Kosten- und Zeitplan eingehalten wird“ und ist da auch optimistisch, zumal man auf die bewährte Zusammenarbeit mit dem ortsansässigen Büro4 Wagner bauen könne, die perfekte Überleitung für den anwesenden Architekten Nepomuk Wagner.
Dieser verglich die planerischen und baulichen Herausforderungen des Vorhabens hinsichtlich Komplexität und Dauer mit einer Marsexpedition. Für beides sei der Startzeitpunkt wichtig: „Der ist jetzt günstig“, erläuterte er. Zu Verzögerungen habe längere Zeit der hohe Grundwasserspiegel gesorgt, weshalb die Nachbarbebauung einer Wohnanlage mit 110 Eigentumswohnungen der privaten Firma MFC Wohnbau GmbH nicht habe anfangen können.
Aufgrund der gemeinsamen Infrastruktur ist daran der Baubeginn der kommunalen Wohnanlage gekoppelt. Deren Zugang zur Tiefgarage erfolgt über die Abfahrt des Nachbargebäudes, den Worten von Nepomuk Wagner nach eine „besondere planerische Herausforderung“, aber „am Ende sinnvoll“. Und noch eines sei elementar: eine erfahrene Mannschaft. Er freue sich, dass man trotz europaweiter Ausschreibungen überwiegend regionale Firmen habe gewinnen können. Wagners abschließender Wunsch: „Guten Flug und sanfte Landung“ für die Wohnungsbau-Mission.