„Kollaps“ nach US-Wahl 2024: Putins Verbündeter Medwedew sieht „Bürgerkrieg“ heraufziehen
Der Putin-Freund Medwedew äußert sich kritisch zu Harris und Trump in der US-Wahl 2024. Er prophezeit einen möglichen Bürgerkrieg in den USA.
Moskau – Der Putin-Propagandist Dmitri Medwedew hat vor einem „drohenden neuen Bürgerkrieg“ im Rahmen der US-Wahl 2024 gewarnt. Der ehemalige russische Premierminister hält sowohl von der demokratischen Kandidatin Kamala Harris als auch dem republikanischen Kandidaten Donald Trump nichts. In einem Beitrag in seinem Telegramkanal schoss Medwedew gegen beide.
Es bestehe demnach bei beiden Kandidaten keine Hoffnung, dass die Sanktionen gegen Russland aufgehoben werden würden – außer bei einem „Kollaps der Vereinigten Staaten“. Trumps Aussagen seien lediglich leere Versprechungen, denn er könne sich nicht gegen die „antirussische Linie des berüchtigten Deep States stellen, der viel stärker ist als jeder Trump“. Trump, der als „extravaganter, narzisstischer Typ“ und „Pragmatiker“ beschrieben wurde, wisse laut Medwedew von negativen Auswirkungen der Sanktionen auf die „Vorherrschaft des Dollars“. Doch fehle ihm die Kraft, um dagegen vorzugehen.

Putin-Freund schießt gegen Harris – Trump-Sprecher nutzt Chance für Kritik
Auch von Harris könne man „keine Überraschungen“ erwarten. „Sie ist unerfahren und, wie ihre Gegner behaupten, einfach dumm“, hieß es von dem Putin-Freund. „Sie werden schöne, nichtssagende Reden und langweilige, korrekte Antworten auf Fragen für sie vorbereiten, die sie mit einem ansteckenden Lachen vom Teleprompter ablesen wird.“
Der Trump-Sprecher Steven Cheung nutzte gegenüber Newsweek die Chance, um gegen Harris zu schießen. „Putin hat Kamala Harris unterstützt, weil er weiß, dass sie ein Schwächling für Russland sein wird“, so Cheung. Laut Medienberichten war die Unterstützungserklärung des russischen Präsidenten Wladimir Putin allerdings als sarkastisch zu verstehen.
In der Vergangenheit hat sich vor allem Trump Putin-nah gezeigt. Er prahlte mit einer Freundschaft zu dem russischen Staatschef, die ihm mehr Möglichkeiten eröffne. Trump, der das Narrativ eines „internen politischen Kampfes“ in der Vergangenheit auch selbst verbreitete, lieferte damit auch Futter für die Kreml-Propagandisten. Inspiriert ist die Warnung vor einem US-Bürgerkrieg sicherlich auch von dem Sturm auf das Kapitol im Jahr 2021, denn die Sorge vor einer erneuten Eskalation im Fall eines Wahlsiegs von Harris ist groß.
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Nicht die erste Warnung vor US-Bürgerkrieg: US-Beamte gegen Putin-Propaganda abgehärtet
Medwedew ist bekannt für seine wilden Drohungen und Warnungen. So schrieb auch ein Regierungsvertreter auf Anfrage von Newsweek: „Wir wissen mittlerweile, dass wir Medwedew nicht erst nehmen sollen. Das ist der übliche Kreml-Unsinn“. Medwedew hat laut Newsweek nicht zum ersten Mal vor einem Bürgerkrieg in den USA gewarnt. Anlässlich des US-amerikanischen Unabhängigkeitstags, der am vierten Juli gefeiert wird, zog der Putin-Freund Parallelen zwischen der aktuellen Situation in den USA und einer „Vorahnung eines Bürgerkriegs“.
Auch im Staatsfernsehen wurde bereits zuvor über einen US-Bürgerkrieg spekuliert. Der Putin-freundliche Politikwissenschaftler Sergej Markow erklärte, dass durch einen Bürgerkrieg der Konflikt in der Ukraine innerhalb von „einer Woche“ beendet sei. Die Ukraine würde dann von sich aus das Gespräch für Friedensverhandlungen suchen, so die These. Er hoffte regelrecht auf einen Bürgerkrieg in den USA. Auch für Medwedew bedeutet ein US-Bürgerkrieg vor allem Hoffnung – darauf, dass die Sanktionen gegen Russland wegfallen würden. (lismah)