Entwicklung am Arbeitsmarkt: So viele Menschen wie noch nie arbeiten in Teilzeit
Noch nie lag die Teilzeitquote so hoch wie aktuell, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung erklärt. Viele haben dafür einen Nebenjob.
So viele Erwerbstätige wie noch nie arbeiten in Deutschland in Teilzeit. Das berichtete die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 5. Dezember anlässlich neu vorgestellter Zahlen: Nach einer Berechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg habe sich die Teilzeitquote im dritten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,3 Prozentpunkte auf 39,2 Prozent erhöht. „Noch nie lag die Teilzeitquote so hoch wie heute“, erläuterte IAB-Experte Enzo Weber laut der Mitteilung des Instituts. Ausschlaggebend dafür sei ein Beschäftigungszuwachs gerade in Branchen mit einem hohen Teilzeitanteil wie dem Gastgewerbe oder dem Bereich Erziehung und Unterricht, teilte das IAB dort mit.

Viele haben einen Nebenjob
Auch die Zahl der Beschäftigten mit Nebentätigkeit erhöhte sich in dem Zeitraum: 4,47 Millionen Menschen gingen im dritten Quartal 2023 einer Nebentätigkeit nach, so das IAB – das seien 2,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. „Damit folgt die Entwicklung wieder dem langfristigen Aufwärtstrend von vor der Pandemie“, schreibt das IAB in seiner Mitteilung. Die Zahl der Menschen mit Mehrfachbeschäftigung lag demnach um 410.000 über dem Vorkrisenniveau. Mittlerweile gehe jeder zehnte Beschäftigte einer weiteren Tätigkeit nach, so das IAB.
Auch weniger Überstunden
Die schwache Konjunktur wirke sich auch darauf aus, wie viel die Menschen in Deutschland arbeiten, heißt es zudem im Bericht der dpa anlässlich der vom IAB vorgestellten Zahlen: Die Arbeitszeit pro Person sank demzufolge im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,7 Prozent auf 342,3 Stunden. Pro Woche arbeiteten die Beschäftigten im Durchschnitt 30,47 Stunden, im Vorjahresquartal waren es 30,5 Stunden. „Die Beschäftigung steigt kaum noch, es gibt wieder etwas mehr Kurzarbeit sowie weniger Überstunden und Einzahlungen auf die Arbeitszeitkonten“, so IAB-Experte Weber.