300 Familien siedeln um - Steigender Meeresspiegel: Panama evakuiert erste Insel wegen Klimawandel

 

Der Klimawandel führt nicht nur zu einem Anstieg des Meeresspiegels, sondern erwärmt auch die Ozeane und führt dadurch zu stärkeren Stürmen. Dennoch haben einige Bewohner beschlossen, auf der Insel zu bleiben, auch wenn diese nicht mehr sicher ist. Wie „NBC News“ berichtet, werden sie die Behörden jedoch nicht zum Verlassen zwingen.

„Eine direkte Folge des Klimawandels durch den Anstieg des Meeresspiegels“

Steven Paton, Direktor des physischen Überwachungsprogramms der Smithsonian Institution in Panama, erklärte, dass der bevorstehende Umzug „eine direkte Folge des Klimawandels durch den Anstieg des Meeresspiegels“ sei. Bis zum Ende des Jahrhunderts oder sogar früher müssten die Gunas höchstwahrscheinlich alle Inseln verlassen.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie des panamaischen Umweltministeriums schätzt, dass Panama bis 2050 etwa 2,01 Prozent seines Küstengebietes durch den Anstieg des Meeresspiegels verlieren wird. Es wird geschätzt, dass die Umsiedlung der rund 38.000 Einwohner, die in naher und mittelfristiger Zukunft vom Anstieg des Meeresspiegels betroffen sein werden, etwa 1,2 Milliarden Dollar kosten wird.

Klimawandel bedroht deutsche Nordseeinseln

Auch die Bewohner deutscher Inseln sehen sich dank des Klimawandels mit einem steigenden Meeresspiegel und immer häufigeren und stärkeren Stürmen konfrontiert. 2022 hatte die Nordseeinsel Wangerooge unter heftigen Sturmfluten gelitten, die 90 Prozent des Strandsandes fortspülte.

Die Maßnahmen zum Schutz vor Erosion sind zahlreich, reichen jedoch selten aus. Bürgermeister Fangohr von Wangerooge sprach von einem „Kampf gegen Windmühlen“. Zusätzliche Bauten, wie Schutzdünen und Pufferbauwerke, sollen das Hinterland schützen, doch werden diese immer wieder von neu aufziehenden Stürmen bedroht.

Selbst die niedersächsische Landesregierung, die den Küstenschutz finanziell stützt, kann nur temporär Abhilfe schaffen. Obwohl für die Nordseeinseln laut dem Klimaexperten Laurens Bouwer in nächster Zeit kein Untergang in Sicht sei, stellt sich die Frage, ob sich die Inselgemeinschaften derartige Schutzmaßnahmen langfristig werden leisten können.