„Stehe mit nichts da“ - „Mein Erspartes": Mutter investiert 6000 Euro in Küche, dann geht Möbelhaus pleite

Der österreichische Möbelkonzern Kika/Leiner ist insolvent. Das Unternehmen hatte Mitte November erneut Insolvenz angemeldet und erfolglos nach einem Investor für die Sanierung gesucht.  1350 Beschäftigte werden ihren Job verlieren, aber auch viele Kunden stehen vor großen Problemen.

„Ich stehe vor dem Nichts“

So auch Nina M., eine alleinerziehende Mutter. Sie verliert durch die Insolvenz von Kika/Leiner 6000 Euro und ist verzweifelt. Sie hatte am 11. Oktober in der Wiener Filiale eine neue Küche bestellt und das Geld angezahlt. „Ich wollte meinem Sohn ein neues, besseres Leben ermöglichen“, sagte sie zu „heute.at“. Und weiter: „Ich stehe vor dem Nichts“.

Mutter überweist 6000 Euro an insolvente Firma: „Ich bin völlig verzweifelt“

Eine Woche vor der Insolvenz haben Kika-Mitarbeiter demnach noch ihre neue Wohnung ausgemessen. Doch als sie einen Gutschein einlösen wollte, erfuhr sie, dass dieser nicht mehr gültig sei. „Ich bin völlig verzweifelt, ich fühle mich im Stich gelassen“, sagte sie gegenüber „heute.at“. Sie hoffe noch auf das Geld als Gläubigerin. 

Wenn eine Firma insolvent wird: Das sind Ihre Rechte 

Nach Firmenpleiten stellen sich immer wieder Fragen nach Vorauszahlungen, fehlerhafter Ware, Ratenkauf, Datenschutz und noch nicht eingelösten Gutscheinen. 

Von der Verbraucherzentrale Deutschland heißt es: „Haben Sie einen Artikel im Voraus bezahlt oder angezahlt und Ihr Händler wird insolvent, kann der Insolvenzverwalter entscheiden, ob er das Geschäft abwickelt. Lehnt er dies ab, können Sie Ihre Forderung auf Rückzahlung ebenfalls nur zur Insolvenztabelle anzumelden.“

Firmenpleiten in Deutschland steigen auf 10-Jahres-Hoch

Auch in Deutschland stiegen die Firmenpleiten. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres stieg die Zahl der Insolvenzen in Deutschland um 40 Prozent, wie das „ Handelsblatt “ unter Berufung auf eine Analyse der Restrukturierungsberatung Falkensteg berichtet. Danach gerieten 162 Unternehmen mit mehr als zehn Millionen Euro Umsatz in finanzielle Schieflage, darunter besonders prominente Firmen wie Esprit und FTI.

Insgesamt registrierte Creditreform laut dem Bericht rund 11.000 Insolvenzen - das höchste Niveau seit fast zehn Jahren.