Tipps und Tricks - Verschenken Sie kein Geld an die Bank – so bekommen Sie noch ordentliche Zinsen

Zum Vergleich: Der Einlagenzins der EZB lag schon seit Mitte September 2022 immer über 0,75 Prozent, seit Mitte März 2023 sogar immer über 3,0 Prozent pro Jahr.

Und: Die 0,47 Prozent pro Jahr für das durchschnittliche Tagesgeld beziehen sich eben nur auf Neugeschäfte. Für Bestandskundinnen und -kunden dürfte der Tagesgeldschnitt sogar noch geringer ausfallen. Denn sie profitieren nicht von den meist auf wenige Monate begrenzten Spitzenzinsen für Neuabschlüsse.

Verschenken Sie kein Geld an die Bank

Sind Sie bei Ihrem Tagesgeldkonto aktuell in solchen Zinsregionen unterwegs, verdient Ihre Bank gut an Ihnen. Beispiel: Sie haben 10.000 Euro auf einem Tagesgeldkonto mit 0,5 Prozent pro Jahr. Dann erhalten Sie gerade einmal 50 Euro Zinsen im Jahr. Verwahrt Ihre Bank Ihre 10.000 Euro aber bei der EZB und bekommt dafür 3,5 Prozent pro Jahr, streicht sie 350 Euro ein. Sie verdient vor gewissen Kosten also 300 Euro an Ihnen – während Sie nur 50 Euro bekommen.

Deshalb sollten Sie unbedingt immer ein Auge darauf haben, wie hoch ein fairer Tagesgeldzins aktuell sein müsste und bei Bedarf das Konto wechseln. Sonst verschenken Sie Geld an die Bank, das ohne großen Aufwand auch in Ihrer eigenen Tasche landen könnte.

Aktuell sollten es schon 2,5 Prozent pro Jahr sein. Momentan bekommen Sie z. B. 3,15 Prozent pro Jahr bei der Collector Bank über WeltSparen und Nordax Bank über WeltSparen oder 3,14 Prozent pro Jahr bei der Resurs Bank über WeltSparen – und zwar auch als Bestandskundin bzw. -kunde, also ohne zeitliche Befristung.

Der einfachste Weg zu einem guten Tagesgeld

… ist der Tagesgeld-Vergleich von Finanztip. Dort finden Sie immer die aktuell besten und sicheren Angebote – also nur von etablierten Banken aus Ländern mit hoher Bonität. Wie viel mehr Zinsen Sie damit im Vergleich zum Deutschland-Schnitt herausholen? In unserer Zweijahres-Analyse haben Sie bei Finanztip-Empfehlungen durchschnittlich 2,54 Prozent pro Jahr erhalten (rote Kurve in der Grafik). Also über zwei Prozentpunkte mehr als die deutschlandweiten 0,47 Prozent aus den Bundesbank-Daten.

Aus 10.000 Euro hätten Sie in den zwei Jahren damit über 400 Euro mehr gemacht – nämlich gut 10.500 Euro statt knapp 10.100 Euro. Und: Anders als bei den Bundesbank-Daten sind hier die Aktionszinsen für Neuabschlüsse noch nicht einmal mit einberechnet, sondern ausschließlich Angebote für alle. Das heißt: Wären Sie in den zwei Jahren immer zu unseren Neukunden-Empfehlungen gewechselt, hätten Sie höchstwahrscheinlich einen noch besseren Zinsschnitt herausgeholt.

Aktuell finden Sie im Finanztip-Rechner z. B. 3,7 Prozent pro Jahr bei der Advanzia, 3,65 Prozent pro Jahr bei der TF Bank und 3,35 Prozent pro Jahr bei Ford Money (alle für drei Monate) oder 3,4 Prozent pro Jahr bei der DHB Bank und 3,3 Prozent pro Jahr bei der Volkswagen Bank (beide für immerhin sechs Monate).

Mit Geldmarkt-ETFs immer bequem auf Leitzinsniveau

Das dauernde Wechseln für diese Aktionen ist mit Aufwand verbunden. Und auch bei den Angeboten für alle Kundinnen und Kunden kann es passieren, dass die Bank den Zins plötzlich senkt. Es geht aber auch anders – und trotzdem mit guter Rendite: indem Sie auf einen Geldmarkt-ETF statt auf Tagesgeld setzen.

Diese ETFs werden an der Börse gehandelt. Ihre Rendite hängt also nicht vom Zinsangebot einer Bank ab, sondern von der allgemeinen Zinsentwicklung. Grob gesagt liegen Sie mit einem Geldmarkt-ETF immer etwa 0,2 Prozentpunkte unter dem Niveau der aktuellen Leitzinsen. Aktuell also bei 3,3 Prozent pro Jahr.

Auch hier haben wir für eine unserer ETF-Empfehlungen berechnet (blaue Kurve in der Grafik), wie hoch die Durchschnittsrendite in unserem Zweijahreszeitraum war: Der „Xtrackers EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1C“ (ISIN: LU0290358497) schaffte 2,96 Prozent pro Jahr, also noch etwas mehr als unsere Tagesgeld-Empfehlungen.

Wichtig: Ihren Notgroschen (mindestens drei Netto-Monatsgehälter) sollten Sie trotzdem immer zu 100 Prozent sicher und sofort verfügbar auf einem Tagesgeldkonto haben. Den Geldmarkt-ETF können Sie aber ergänzend nutzen, für den Sicherheitsbaustein Ihrer Geldanlage. Mehr zu diesem Thema, wie Geldmarkt-ETFs genau funktionieren und welche wir Ihnen bei Finanztip empfehlen, lesen Sie in unserem kostenfreien Ratgeber zu Geldmarktfonds.

Vergessen Sie dabei auf keinen Fall Ihren Aktien-ETF. Denn neben dem Notgroschen und Sicherheitsbaustein brauchen Sie unbedingt noch einen Renditebringer, mit dem Sie die Inflation langfristig deutlich schlagen. Nur so können Sie sich wirklich ein Vermögen aufbauen, z. B. als Altersvorsorge. Dafür empfehlen wir Ihnen zehn Wertpapierdepots. Den passenden Aktien-ETF finden Sie in unserem ETF-Finder.