Große Hoffnung für Krebspatienten: Medikament für Kinder soll Tumorzellen im Gehirn abtöten

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Durchbruch in der Krebsforschung: Forscher entwickeln ein Medikament gegen Hirntumore bei Kindern. Erste Tests sind vielversprechend.

Kassel – Immer wieder berichten Wissenschaftler von Fortschritten in der Krebsforschung. Jetzt erzielten Forscherteams, unter anderem aus den USA und Australien, einen Durchbruch. Ein innovatives Medikament könnte bei der Behandlung von Hirntumoren bei Kindern hilfreich sein.

Krebs-Forscher entwickeln neues Medikament gegen Hirntumore

Die Ergebnisse wurden Anfang Februar in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht. Das neu entwickelte Medikament CT-179 zielt darauf ab, Hirntumore bei Kindern zu bekämpfen. In präklinischen Studien an Mäusen zeigte es bereits Erfolg, indem es Tumorzellen im Gehirn abtötete. Derweil setzt das Onkologische Zentrum in Kassel auf personalisierte Medizin.

Ein neues Medikament könnte neue Behandlungsmöglichkeiten in der Krebstherapie für Kinder schaffen. (Symbolbild)
Ein neues Medikament könnte neue Behandlungsmöglichkeiten in der Krebstherapie für Kinder schaffen. (Symbolbild) © Nina Janeckova/imago

Laut dem Forschungsbericht wirkt das Präparat gezielt gegen eine spezielle Untergruppe von Tumorzellen, die für das Wiederauftreten von Krebszellen und Therapieresistenz verantwortlich ist. Durch die neue Behandlungsmöglichkeit könnte das „Überleben und die Lebensqualität junger Patienten verbessert“ werden. Besonders vielversprechend scheinen die Ergebnisse bei der Behandlung des häufigsten Hirntumors bei Kindern, dem Medulloblastom. 

Bisher würden Krebs-Behandlungen wie Strahlen- oder Chemotherapien zwar den größten Teil des Tumors beseitigen. „Aber manchmal gelingt es nicht, die Krebsstammzellen zu eliminieren“, erklärte Kinderneurologe und Co-Autor der Studie, Timothy Gershon von der Emory University, in einer Mitteilung. Diese Zellen könnten den Tumor nach der Therapie erneut wachsen lassen. Gershon betonte: „Wir konnten zeigen, dass die Behandlung mit CT-179 gezielt die Krebsstammzellen zerstört.“ Besonders wirksam sei das Medikament in Kombination mit Strahlentherapie.

Hirntumore bei Kindern

Hirntumore werden auch als Tumore des zentralen Nervensystems (ZNS) bezeichnet, die beispielsweise im Gehirn oder Rückenmark auftreten können. Dabei machen Hirntumore bei Kindern ein Viertel aller Tumorerkrankungen aus. Gerade bösartige Tumore verbreiten sich schnell und sind daher auch oft nur schwer vollständig zu entfernen.

Quelle: Krebsinformationsdienst

„Unglaublich schwer zu lösendes Rätsel“: Forscher meldet Durchbruch in der Krebsforschung

Das Medikament wurde in Zusammenarbeit mit dem US-Unternehmen Curtana Pharmaceuticals entwickelt. Der australische Krebsforscher Bryan Day bezeichnete die Ergebnisse als Durchbruch. „Hirnkrebs ist ein unglaublich schwer zu lösendes Rätsel“, so Day. Gerade „Kinder mit Hirntumoren brauchen dringend wirksamere und weniger toxische Behandlungen.“ Auch er ist daher von dem neuen Medikament überzeugt: „Diese globale Forschung könnte möglicherweise zu neuen Kombinationstherapien führen.“

Bevor das Medikament jedoch eingesetzt werden kann, sind weitere Schritte notwendig. Eine klinische Studie steht an, in der das Medikament an menschlichen Patienten mit Hirnkrebs getestet werden soll. Zu möglichen Nebenwirkungen ist bislang nichts bekannt. Derweil züchten Forscher im Kampf gegen Krebs Minitumore. Einer neuen Statistik zu Todesursachen zufolge stirbt in Hessen jeder fünfte an Krebs. (kas)

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