Globale Rüstungsindustrie mit Umsatzrekord - doch ein wichtiges Land meldet Verluste

Chinas führende Rüstungsunternehmen haben im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang von 10 Prozent verzeichnet. Laut einer Studie des Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) sind Korruptionsvorwürfe und die daraus resultierenden Verzögerungen bei Verträgen und Beschaffungen die Hauptursachen.  

Starkes globales Wachstum

Die Studie hebt laut "Reuters" hervor, dass die Umsatzeinbußen Chinas im Gegensatz zu globalem Wachstum stehen. Weltweit stiegen die Einnahmen der 100 größten Rüstungsfirmen um 5,9 Prozent auf einen Rekordwert von 679 Milliarden Dollar. 

Angetrieben worden sei die Nachfrage nach Rüstungsgütern durch die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen, geopolitische Spannungen auf globalem wie regionalem Niveau sowie immer höhere Militärausgaben, berichten die Friedensforscher. Viele Produzenten hätten ihre Fertigungslinien ausgebaut, Anlagen vergrößert, Tochtergesellschaften gegründet oder andere Unternehmen übernommen.

Chinesische Hersteller müssen Einbußen hinnehmen

Die Umsätze bei Chinas größten Herstellern wie AVIC, Norinco und CASC fielen hingegen stark. Norinco verzeichnete laut "Reuters" mit einem Rückgang von 31 Prozent den stärksten Einbruch.

Die Kampagne zur Korruptionsbekämpfung unter Präsident Xi Jinping, die seit 2012 läuft, erreichte 2023 auch die obersten Ebenen des Militärs. Acht hochrangige Generäle wurden wegen Korruption aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen. 

Chinas Diktator Xi mit Soldaten
Chinas Diktator Xi mit Soldaten imago

Abhängigkeit von chinesischen Rohstoffen bleibt

Bei den Aufrüstungsbemühungen in Europa warnt Sipri derweil vor wachsenden Herausforderungen bei der Beschaffung der für die Rüstungsproduktion benötigten Materialien. 

Besonders die Abhängigkeit von kritischen Mineralien dürfte die europäischen Aufrüstungspläne erschweren, schätzte Sipri-Forscherin Jade Guiberteau Ricard ein. Bei solchen Mineralien ist Europa unter anderem stark auf Lieferungen aus China angewiesen, das etwa bei seltenen Erden quasi eine Monopolstellung innehat.