Wetter-Wechsel in Deutschland: Bis zu 200 Liter Regen – welche Regionen betroffen sind
Tief Gabriel bringt Starkregen – doch bringt das Wetterchaos endlich Linderung für die ausgedörrten Regionen? Eine Wetter-Kolumne von Dominik Jung.
Frankfurt – Tief Gabriel zieht derzeit mit voller Kraft über Polen hinweg und sorgt dort regional bereits für enorme Regenmengen von 100 bis 200 Litern pro Quadratmeter. Bis zum Wochenende können gebietsweise sogar noch höhere Summen zusammenkommen. Auch der Osten Deutschlands, der seit Wochen unter einer teils extremen Trockenheit leidet, bekommt laut Wetterprognosen etwas von den Ausläufern des Tiefs ab. Doch wie viel Regen tatsächlich zwischen Ostsee und Erzgebirge ankommt, ist derzeit noch völlig offen – denn die Wettermodelle liefern stark unterschiedliche Prognosen. Und damit wächst nicht nur die meteorologische Spannung, sondern auch die Unsicherheit für Landwirte, Behörden und betroffene Menschen in den dürregeplagten Regionen.
Europäisches Modell optimistisch – deutsches Modell deutlich zurückhaltender
Besonders auffällig ist der Unterschied zwischen dem europäischen ECMWF-Modell und dem deutschen ICON-Modell: Während das europäische Modell für weite Teile des Ostens – zwischen Ostsee, Berlin-Brandenburg und Sachsen – bis zum Wochenende (12. und 13. Juli 2025) immerhin 30 bis lokal 50 Liter pro Quadratmeter prognostiziert, sieht das deutsche Modell nur 5 bis maximal 10 Liter voraus. Lediglich direkt an der polnischen Grenze könnten es laut ICON etwas mehr sein.
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Diese Differenzen sind meteorologisch nicht ungewöhnlich, werfen aber Fragen auf: Wie kann es zu so stark abweichenden Berechnungen kommen, obwohl beide Modelle auf hochaufgelösten Datensätzen und modernster Technik basieren? Der Grund liegt vor allem in der genauen Lage und Dynamik des sogenannten Regenbandes, das sich aus dem Tief entwickelt. Kleinste Verschiebungen in der Zugbahn, der Luftmassenverteilung oder der Feuchteversorgung können dafür sorgen, dass ein Gebiet entweder voll getroffen wird – oder fast leer ausgeht.
Tief Gabriel bringt Starkregen – doch nicht überall gleich viel
Klar ist: Der Osten braucht dringend Niederschlag. Nach einem erneut viel zu trockenen Frühjahr und einem heißen Juni mit zahlreichen Tagen über 30 Grad, sind Böden und Vegetation ausgedörrt. Sollte sich das europäische Modell durchsetzen, könnte Tief Gabriel zumindest für eine erste Entlastung sorgen – besonders in Sachsen. Doch auch dann bleibt offen, ob es für eine nachhaltige Erholung reicht. Falls hingegen das deutsche Modell Recht behält, wird der Regen bestenfalls kosmetisch wirken. Die Lage bleibt also angespannt. Tief Gabriel könnte ein Anfang sein – aber ob daraus wirklich eine Wende in der Dürresituation wird, entscheidet sich erst in den kommenden Tagen.