Wahl-Schlappe für die Grünen - Hofreiter-Analyse macht Lanz fassungslos: „Die Hälfte der AfD-Wähler ist rechtsradikal?“
Lanz legt Finger in die Migrations-Wunde, da wird Hofreiter wütend
„Was heißt 'nicht im ganzen Umfang'?“, wollte es Lanz genauer wissen. Hofreiter umging jedoch eine konkrete Antwort und sprach stattdessen von einer „gesamtgesellschaftlichen Stimmung“, die zum katastrophalen Wahlergebnis der Grünen geführt habe. Daraufhin platzte es aus dem ZDF-Moderator heraus: „Das ganze Thema Migration haben Sie bis jetzt kein einziges Mal genannt. Haben Sie an dem Punkt auch einen Fehler gemacht?“
Hofreiter wehrte sich: „Es war mir vollkommen klar, dass Sie darauf hinauswollen!“ In seinen Augen sei das Thema Migration „nicht die zentrale Ursache dafür“, dass seine Partei verloren habe. Die Debatte um die Migration habe jedoch laut Hofreiter „die Debatte um die Klimapolitik stärker verdrängt“.
Markus Lanz hakte überrascht nach: „Warum lassen Sie das dann komplett weg in so einer Fehleranalyse? Sind wir da schon beim Kern des Problems?“ Hofreiter konterte wütend: „Nein! Weil es nicht die Frage war. Ihre Frage war, warum wir Grünen so viele Stimmen verloren haben.“ Lanz schoss zurück: „Und Migration hat nichts damit zu tun?“
Lanz unterbricht Hofreiter plötzlich: „Sie sind doch ein gescheiter Mensch!“
Hofreiter erklärte daraufhin, dass Migration etwas damit zu tun habe, „wie die Stimmung im Land ist“. Als er weiter über die Wahrnehmung der Ampel sinnieren wollte, unterbrach Lanz den Politiker mit den Worten: „Herr Hofreiter, Sie sind doch ein gescheiter Mensch. (...) Merken Sie selber, wie Sie sich argumentativ gerade einmal um sich selbst drehen?“
In Bezug auf den Stimmzuwachs bei der AfD warnte Anton Hofreiter vor der falschen Annahme, dass es sich hierbei nur um Protestwähler handle. „Wir haben da auch ein seit Jahren ignoriertes Problem von Rechtsradikalismus in unserer Gesellschaft“, meinte der Grünen-Politiker. Journalist Martin Machowecz konterte jedoch: „Es ist nicht der Großteil der AfD-Wähler, der rechtsextrem ist.“
Machowecz erklärte weiter, dass vor allem „politische Forderungen und Wünsche“ viele Bürger „zur AfD treiben“. „Es ist keine rechtsextreme Position, wenn man in der Migration eine andere Politik fordert“, sagte Machowecz streng. Er ergänzte: „Wenn man da nicht trennscharf ist, dann bringt man die Leute halt dazu, gerade AfD zu wählen.“
Hofreiter-Analyse macht Lanz fassungslos: „Die Hälfte der AfD-Wähler ist rechtsradikal?
Anton Hofreiter sah dies anders und sagte: “Ich gehe auf die Studien ein, die sich anschauen, was die Wählerinnen und Wähler der AfD denken." Laut des Grünen-Politikers nehme „ein erheblicher Teil“, etwa 50 Prozent, „klar rechtsradikale Positionen“ ein. Markus Lanz reagierte irritiert: „Die Hälfte der AfD-Wähler ist rechtsradikal?“
Hofreiter nickte, woraufhin Martin Machowecz entgegnete: „Das sind Leute, die haben vielleicht vor zwei, drei Jahren noch SPD gewählt. Das sind Leute, die schwanken vielleicht zwischen AfD wählen und Bündnis Sahra Wagenknecht wählen. (...) Wenn man denen sagt, 'Ihr habt ein geschlossen rechtsextremes Weltbild alle durch die Bank', dann verhärtet man das.“
In der Sendung sprach sich der Journalist auch für Neuwahlen aus und erklärte, er fände es „keinen falschen Schritt, weil es für die Landtagswahlen in Ostdeutschland ein Ventil öffnen würde. Es würde dafür sorgen, dass das nicht mehr Wahlen wären, die das Ziel hätten, vor allem gegen die Ampel zu protestieren“.