Private Krankenkassen werden teurer: So sparen Sie Kosten

  1. Startseite
  2. Wirtschaft

Kommentare

85 Prozent der Privatversicherten zahlen seit Jahresbeginn mehr – oft deutlich. Doch es gibt Wege, um die Kosten im Griff zu behalten: Tarifwechsel, Sozialtarife oder Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung.

85 Prozent der Privatversicherten zahlen laut Jahresbericht der BaFin höhere Beiträge als letztes Jahr – im Schnitt sind sie um 13,9 Prozent gestiegen. Zusätzlich sollen ab Juli auch die Beiträge im Standard- und Basistarif der privaten Krankenversicherung (PKV) deutlich steigen – also genau in den Tarifen, in die viele wechseln, wenn der normale PKV-Tarif zu teuer wird.

Doch damit nicht genug: Sollte die neue Gebührenordnung für Ärzte in ihrem aktuellen Entwurf in Kraft treten, könnten medizinische Behandlungen für Privatversicherte erheblich teurer werden. Das hätte mittelfristig sogar weitere Beitragssteigerungen zur Folge.

Was also tun, wenn die PKV zur finanziellen Belastung wird? Drei Optionen, die Sie prüfen sollten:

Zu sehen sind verschiedene Münzen und Krankenkassenkarten.
Die Beiträge zur privaten Krankenversicherung steigen stark. Erfahren Sie, wie Sie mit Tarifwechsel, Sozialtarifen oder GKV-Rückkehr sparen. ©  IMAGO / Andreas Franke

1. Tarifwechsel innerhalb der PKV

Wenn Ihr aktueller Tarif zu teuer geworden ist, haben Sie das Recht, innerhalb Ihrer PKV in einen günstigeren Tarif zu wechseln – entweder mit gleichwertigen oder mit eingeschränkten Leistungen.

Ein neuer Gesundheitscheck ist dafür nicht notwendig. Lassen Sie sich dazu von Ihrer Versicherung kostenfrei beraten, sie ist gesetzlich dazu verpflichtet. Nutzen Sie dazu das kostenfreie Musterschreiben von Finanztip:

Musterschreiben: Tarifwechsel innerhalb der PKV

Mit dem Finanztip-Musterschreiben können Sie bei Ihrer PKV einen Vorschlag für einen günstigeren Tarif anfordern. Einfach herunterladen, ausfüllen und abschicken.

Zu sehen ist das Musterschreiben von von Finanztip zum Tarifwechsel innerhalb der PKV.
Mit dem Finanztip-Musterschreiben können Sie bei Ihrer PKV einen Vorschlag für einen günstigeren Tarif anfordern. Einfach herunterladen, ausfüllen und abschicken. © Finanztip

Jetzt Musterschreiben herunterladen

2. Wechsel in den Standard- oder Basistarif

Wenn Sie auch den günstigsten PKV-Tarif nicht mehr finanzieren können, kommen sogenannte „Sozialtarife“ in Frage:

  • Der Standardtarif ist nur zugänglich für Versicherte, die vor 2009 in die PKV eingetreten sind und weitere Voraussetzungen erfüllen – etwa Rentnerinnen und Rentner. Er bietet ein abgespecktes Leistungspaket, das sich am Niveau der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) orientiert.
  • Der Basistarif steht allen PKV-Versicherten offen. Die Leistungen sind ebenfalls auf dem Niveau der GKV gedeckelt.

Das Problem: Auch die Sozialtarife werden 2025 teurer.

Im Standardtarif steigen die Beiträge ab Juli im Schnitt um 25 Prozent – von rund 400 auf 500 Euro monatlich. Ist das zu teuer, können Sie unter bestimmten Voraussetzungen einen Zuschuss beantragen. Das Jobcenter zahlt für Erwerbstätige höchstens 471 Euro. Den Rest müssen Sie selbst bezahlen. Beziehen Sie Sozialhilfe (zum Beispiel Grundsicherung im Alter), übernimmt das Amt die Beiträge im Standardtarif.

Für Erwerbstätige, die Arbeitslosengeld II beziehen, kann es daher sinnvoll sein, in den Basistarif zu wechseln. Dort muss die Versicherung die Beiträge halbieren, wenn Sie hilfebedürftig sind. Die andere Hälfte bezahlt das Jobcenter.

3. Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung

Auch ein Wechsel zurück in die GKV ist in bestimmten Fällen möglich:

  • Wenn Sie unter 55 Jahre alt sind und Ihr Einkommen so weit reduzieren, dass es unterhalb der Versicherungspflichtgrenze von 73.800 Euro liegt. Dazu müssen Sie Ihr Gehalt für mindestens drei Monate deutlich reduzieren. Oder wenn Sie Ihre Selbstständigkeit aufgeben und ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis beginnen.
  • Für Menschen über 55 Jahre ist der Wechsel in die GKV nur unter sehr speziellen Bedingungen möglich – zum Beispiel über die Familienversicherung des Partners. Mehr dazu lesen Sie im Ratgeber „Rückkehr in die GKV.

In unserem GKV-Vergleich 2025 haben HKK, TK und Audi BKK am besten abgeschnitten. Die BKK Firmus empfehlen wir für Preisbewusste, denen Zahnvorsorge sehr wichtig ist. Die Energie-BKK eignet sich für junge Familien und Schwangere.

Bleiben Sie bei Geldthemen auf dem Laufenden – mit dem Newsletter von Finanztip

Dieser Artikel liegt IPPEN.MEDIA im Zuge einer Kooperation mit Finanztip, Deutschlands führendem Geldratgeber, vor – das Original zu diesem Beitrag „PKV wird teurer: Prüf diese 3 Optionen stammt aus dem wöchentlichen Finanztip Newsletter vom 6. Juni 2025.

Mehr als eine Million Leser: Abonnieren Sie den kostenlosen Finanztip Newsletter und erhalten Sie jeden Freitag die besten Tipps der „Wirtschaftsredaktion des Jahres 2021“ – Steuertricks, Deals, Vorlagen und Produktempfehlungen, auf die Sie sich verlassen können

Auch interessant

Kommentare