Bayerische Honigkönigin: Botschafterin von Fürstenfeldbruck aus für ganz Bayern

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Mit Krone und Schärpe hören die Politiker mehr zu, hat Honigkönigin Victoria Seeburger festgestellt. © Bayerische Honigkönigin

Sie hat ein eigenes Bienenvolk und arbeitet bei einer Bienen-Fachzeitschrift: Victoria Seeburger hat ihr Leben den gestreiften Insekten verschrieben. Gekrönt wurde ihre Leidenschaft mit dem Amt als bayerische Honigkönigin.

Fürstenfeldbruck – Bienen sind die Leidenschaft von Victoria Seeburger. Nicht nur Honigbienen, sondern auch alle anderen rund 600 Wildbienenarten. Als amtierende bayerische Honigkönigin legt sie den Fokus ihrer Arbeit besonders auf diese Insekten. „Die Honigbiene kann sich an jeder Pflanze bedienen“, sagt die 33-Jährige. Ganz anders sieht es bei der Nahrungssuche der Wildbienen aus. „Die fliegen nur einige hundert Meter, um Fressen zu finden“, erklärt die Bruckerin.

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Die gebürtige Fürstenfeldbruckerin kam schon früh in Kontakt mit Bienenvölkern. „Bei meinem Opa stand ein Stock im Garten“, erzählt sie. Vor ein paar Jahren hat die 33-Jährige dann zusammen mit ihrem Vater die Bienen neu entdeckt und ein eigenes Volk zugelegt. Auch ihr Biologiestudium widmete Victoria Seeburger den Bienen und hat währenddessen rund um die Insekten geforscht.

„Den Bienen geht es insgesamt ja nicht so gut“, sagt Seeburger. Das möchte sie als bayerische Honigkönigin den Politikern aufzeigen – aber auch den Bürgern. „Der Rasen ist wie eine grüne Wüste für die Bienen.“ Viel besser wäre es deshalb, wenn die Menschen in ihren Gärten Blühwiesen anlegen würden. „Idealerweise mit verschiedenen Pflanzen, damit von Februar bis August etwas blüht“, erklärt Seeburger. „Die meisten Bienenarten sind auf eine bestimmte Blühpflanze spezialisiert.“ Die Honigbiene ist da nicht so wählerisch.

Ihr Wissen, das sich die 33-Jährige über die vergangenen Jahre angeeignet hat, will sie weitergeben. Das ist ihr größter Antrieb als Honigkönigin. Da kam es der Redakteurin bei einer Münchner Bienen-Fachzeitschrift gerade recht, als sie die Anzeige zur Bewerbung für das hoheitliche Amt gelesen hatte. „Der Anreiz, dass man sonst nie unter so viele Menschen kommen wird, hat mich motiviert, mich zu bewerben.“

Im September 2022 trat sie als Victoria I. ihr Amt an. Seitdem habe sie viele Vorträge gesehen und gehört, Gespräche geführt und die Wünsche der Imker und Bienen weitergetragen. „Ich bin von der positiven Resonanz überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass es so einen Unterschied macht mit Schärpe und Krone“, sagt die Honigkönigin. Teils würden sich Politiker einen ganzen Tag frei nehmen, um über die Zukunft der Bienen zu sprechen.

Auch im Winter, wenn die Bienen nicht mehr umherschwirren, gibt es für die Honigkönigin, die seit eineinhalb Jahren im Imkerverein Gräfelfing und Umgebung im Vorstand sitzt, genug zu tun. In der Weihnachtszeit war sie auf Märkten präsent und hat Kunden über die Herkunft des Honigs aufgeklärt. Privat heißt es für die Imkerin, das Material zu sichten und zu säubern. Im Frühjahr starten die schwarz-gelben Insekten wieder durch. Bis September regiert Victoria Seeburger noch, bevor auf dem Bayerischen Imkertag ihre Nachfolgerin gekrönt wird.

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