Werk mit bedrückender Aktualität

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Spröden Stoff von bedrückender Aktualität bringt „Brettlfeia“ in Langenpreising auf die Bühne im Zanklstadl. Unser Bild zeigt (hinten, v.l.) Gisela Straßer, Johanna Metz, Katharina Hiebinger, Veronika Danner, Marina Weiß, Tobias Neumüller, Gerhard Rothbauer und Maximilian Schmitt, sowie (vorne, v.l.) Emmi Leitsch, Ute Summerer, Anna Santen und Felix Dlugosch. Nicht auf dem Bild sind die beiden Regisseurinnen Melanie Beibl und Katrina Hattinger. © Klaus Kuhn 2019

Langenpreising - Brettlfeia bringt „Die Welle“ auf die Bühne und hat damit ein brandaktuelles Stück ausgewählt. Der Vorverkauf startet ab 28. September.

Die Jugend des Theatervereins Langenpreising, bekannt unter dem Namen Brettlfeia, bringt am Freitag, 18. Oktober, um 19 Uhr das Stück „Die Welle“ nach einem Roman von Norton Rhue auf die Bühne. Der Autor heißt bürgerlich Todd Strasser und wurde 1950 in New York geboren. Die Bühnenfassung ist von Reinhold Tritt. Der Vorverkauf startet am Samstag, 28. September, von 10 bis 12 Uhr im Zanklstadl.

Es ist ein Stoff von bedrückender Tagesaktualität, vor allem nach der Wahl in Thüringen. Roman und Stück basieren auf einem von der Geschichtslehrerin Bernadette Ross (Marina Weiß) im Jahr 1967 durchgeführten Sozialexperiment, mit dem die Pädagogin deutlich machen wollte, wie schnell junge Menschen faschistischem Gedankengut erliegen können: Falsch verstandenes Zusammengehörigkeitsgefühl, Führeridol und fragwürdige Grundsätze sind die Mischung, die in diesem Experiment geradezu entsetzlich gut funktioniert hat.

„Die Welle“ ist eine von dieser Lehrerin gegründete Bewegung, die eine Parallele zur Hitler-Jugend nicht verleugnen konnte und wollte. Das Bedrückende daran ist, dass das Experiment komplett aus dem Ruder lief. Gewalt gegen Schüler, die sich dieser Bewegung nicht anschließen wollten, gehörten genauso dazu wie Bedrohung der Schülerzeitungsredakteurin Laura (Veronika Danner), die es wagte, kritisch zu berichten.

Der Lehrerin drohte ihr eigenes Werk zu entgleiten. Dabei hatte sie im Geschichtsunterricht einen Film gezeigt über die Verbrechen in Auschwitz und anderswo, damit aber ihre Schüler nicht erreicht. Im Gegenteil: Sie wirkten eher gelangweilt und waren der Meinung, dass das doch alles weit hinter ihnen liege.

Hier schon beginnt das Stück, die Haltung einer bestimmten Partei und ihrer Protagonisten widerzuspiegeln. Die Idee, kurzerhand eine faschistische Bewegung ins Leben zu rufen, hatte die Lehrerin auch nur deshalb, weil sie die jungen Menschen irgendwie ansprechen wollte. Wie das alles endet, soll hier noch nicht verraten werden.

Regie führen Melanie Beibl, Katrina Hattinger und Katharina Hiebinger. Letztere meinte, dass das Stück die Aktiven einfach fasziniert habe. Natürlich sei der aktuelle Bezug nicht zu übersehen.

Die Mitwirkenden

Auf der Bühne sind Gisela Straßer (Direktorin Owns), Johanna Metz (Alexandra), Veronika Danner (Laura), Marina Weiß (Lehrerin Bernadette Ross), Tobias Neumüller (David), Gerhard Rothbauer (Bernd), Maximilian Schmitt (Chris Ross), Emmi Leitsch (Amy), Ute Summerer (Jeanette), Anna Santen (Barbara) und Felix Dlugosch (Robert). Für den Bühnenbau sind Franz Neumüller, Olaf Bruch und Felix Dlugosch zuständig. Die Technik steuern Bojan Dreher, Tobias Beibl und Philipp Hiebinger. Carmen Hutzler ist für die Maske verantwortlich. Souffleusen sind Carmen Hutzler und Katrina Hattinger.

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