Beste Werbung für Bücher: Echinger Schüler waren vom Vorlesetag begeistert
Eine bessere Werbung fürs Lesen hätte der Aktionstag an der Echinger Grundschule an der Danziger Straße nicht sein können: Illustre Vorleser und Vorleserinnen begeisterten die Schülerinnen und Schüler.
Eching – Da wurde in Eching mächtig viel vorgelesen am und rund um den jährlich ausgerufenen Tag des Vorlesens. Rektorin Barbara Müller und Büchereileiterin Judith Tuttas, beide bereits von Berufs wegen ambitionierte Bücherfreundinnen und (Vor-)Leserinnen, waren vor allen Dingen begeistert, mehrere, und darunter auch richtig illustre Vorleserinnen und Vorleser, gewinnen zu können. An ortsbekannten Gästen konnten Sabine Reichhard, Vorstand im Musikschulförderverein, Ehrenbürgerin Sybille Schmidtchen (ehemalige Lehrerin und Gemeinderätin), Vhs-Geschäftsführerin Daniela Kirschstein und Bürgermeister Sebastian Thaler „engagiert“ werden. Darüber hinaus gaben sich mit Meike Haas eine echte Kinderbuchautorin und nicht zuletzt mit Florian Herrmann ein veritabler Staatsminister die Ehre.
Herrmann, der am Donnerstag im Nachgang die Klasse 4a der Grundschule Danziger Straße besuchte und nach eigener Aussage gern Kriminalromane und Thriller liest, hatte bezeichnenderweise für seine „Vorlesung“ den historischen Kinderkrimi „Verschwörung am Limes“ (2014) von Margit Auer mitgebracht. In dessen Mittelpunkt steht die Freundschaft zwischen dem Römerjungen Magnus und dem germanischen Finn. Am Ende des ersten Kapitels sagte der Minister: „Wer mehr wissen will, muss selber lesen“ und schenkte allen das Buch, damit das auch klappen kann.
Das „Engagement“ von Vhs-Leiterin Daniela Kirschstein umfasste die vier ersten Klassen der Schule Danziger Straße. „Mein achtjähriger Neffe hat mir die Lektüre sehr empfohlen“, verriet sie. Marc-Uwe Klings Titel „Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat“ war ganz offensichtlich ein guter Tipp. Buch und Bilder konnten nicht nur beim Probelesen für ihre beiden erwachsenen Kinder punkten, sondern auch bei den Schulanfängern. Deren Qualitätsurteil: „Ein tolles Buch!“ Kirschstein ihrerseits war von den jungen Zuhörern begeistert: „Es hat Spaß gemacht, so ein aufmerksames Publikum zu haben.“
Die Wahl von Bürgermeister Sebastian Thaler fiel auf ein ganz besonderes Tierbuch der jungen Autorin Katja Reider, in der sie in klugen und pfiffigen Reimen anschaulich schilderte, wie „Elvis die Demokratie erfand“. Elvis ist ein Erdmännchen und der Schauplatz der Urwald. Die witzigen Verse und fantasievollen Illustrationen zeichnen ein durchaus vertrautes und weitverbreitetes „tierisches Abbild“ menschlicher Beziehungen: „Andauernd gab’s ein Mordsgeschrei, oft drohte gar ne Keilerei“, heißt es wörtlich, wenn es darum geht, wer der Bestimmer sein soll. Die Lösung des Dauerstreits: ein Tierparlament, in dem alle gleiches Stimmrecht haben und Elvis wählen. Entsprechend demokratisch ging es auch in Eching bei der Wahl des nächsten Vorlese-Kapitels zu. „Wir stimmen ab“, waren sich die Schüler einig und hatten unmittelbar den ersten Praxistest in Sachen Demokratie bestanden.
Die zahlreichen Vorlesebeiträge stellte eine überzeugende Werbung auch fürs Selberlesen dar. Empfohlen werden kann auf jeden Fall der Büchereiausweis der Gemeindebücherei, in der kostenlos eine tolle Auswahl geboten wird.