DFB-Frauen stimmen sich in der Schweiz mit besonderem Trip auf die EM ein
Zwei Tage vor dem Debüt bei der Europameisterschaft in der Schweiz begibt sich das DFB-Team auf eine landestypische Teambuilding-Maßnahme.
Zürich – Hoch hinaus, schon vor dem Anpfiff: Das schien das Motto der DFB-Frauen vor ihrem ersten Gruppenspiel gegen Polen am Freitag in St. Gallen (4. Juli, 21 Uhr, TV-Infos hier) zu sein. Mit einer Teambuilding-Maßnahme der besonderen Art und Anpassungen beim Teamquartier soll die zuletzt prächtige Stimmung im Tross der Nationalelf beibehalten werden.
„Die Ruhe vor dem Sturm“ - DFB-Team stimmt sich auf das erste Gruppenspiel gegen Polen ein
See, Berge, Alphornklänge – mit einem typischen Schweiz-Ausflug hat sich die deutsche Frauen-Nationalmannschaft auf den geplanten Gipfelsturm bei der Europameisterschaft eingestimmt. Am Dienstagnachmittag (1. Juli) startete das DFB-Team mit einer Bootsfahrt auf dem Vierwaldstättersee bei Luzern. Anschließend brachte eine Zahnradbahn die Spielerinnen hinauf auf die Rigi – die sogenannte „Königin der Berge“.
Kapitänin Giulia Gwinn postete auf Instagram ein Video vom idyllischen See mit den Worten: „Die Ruhe vor dem Sturm.“ Anschließend ging es dann erst einmal hoch hinauf, auf fast 1800 Metern Höhe, wo die Mannschaft nicht nur ein meisterliches Panorama, sondern auch Alphornbläser und ein gemeinsames Abendessen erwartete. Danach ging es für die Reisegruppe von Trainer Christian Wück per Doppeldeckerbus zurück ins EM-Quartier nach Zürich.
Urbaner Wohlfühlfaktor – DFB wählt Zürich statt Zurückgezogenheit
Schlagerparty in Herzogenaurach und jetzt Naturidylle – beides sorgt für ein wohliges Miteinander im Team. Auch bei der Wahl des EM-Quartiers hat der DFB diesmal nichts dem Zufall überlassen und zieht damit eine Lehre aus dem Fehler bei der WM 2023. Neben dem traumhaften Panorama, das die Spielerinnen im Hotel Five am Uetliberg mit Blick auf Zürich genießen, zählten für das Team vor allem zwei Dinge: kurze Wege und wenig Abgeschiedenheit. Die Trainingsplätze im Sportzentrum Buchlern sind nur wenige Minuten entfernt. Und auch das Zürcher Stadtzentrum sowie der See liegen mit rund fünf Kilometern in erreichbarer Nähe.
Mit dem Standort in Zürich wurde offenbar bewusst ein starker Kontrast zum abgelegenen WM-Quartier in Wyong (Australien) gesetzt – einem Ort mit nur 4.500 Einwohnern. Was dort als Ruhepol gedacht war, entwickelte sich zum Nachteil durch Isolation. Das historische Vorrunden-Aus bei der WM ist unvergessen – und ebenso der Wunsch der Spielerinnen, nicht wieder so abgeschottet zu sein. „Ich glaube, es ist immer gut, wenn man auch ein paar Anschlussmöglichkeiten hat“, sagte Linda Dallmann. „Auch mal mit der Mannschaft rauszugehen – das ist ganz wichtig.“
Ein weiterer Wohlfühlfaktor: Familien und Freundinnen sollen nach den Spielen ins Basecamp eingeladen werden – eine Maßnahme, die die ohnehin positive Stimmung weiter stärken dürfte. Stürmerin Lea Schüller hatte es bereits während der Vorbereitung auf den Punkt gebracht: „Der Zusammenhalt ist besonders stark. Das ist wirklich unglaublich – so habe ich das noch nie erlebt.“ Bleibt aus Fansicht zu hoffen, dass sie die positive Energie auf das Spielfeld überträgt und die deutsche Mannschaft ihrer Rolle als Mitfavorit gerecht wird. (nki)