Der lange Kampf um ein Leben ohne Gewalt: Frauenhaus ist auf Spenden angewiesen

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Wenn Frauen in Beziehungen psychischer oder physischer ausgesetzt sind, helfen in Freising das Frauenhaus und die Beratungsstelle HilDa, welche stets auf Spenden angewiesen sind. © Symbolbild: DPA

Frau B. und ihre Kinder lebten jahrelang in Angst und Gewalt. Dank dem Frauenhaus hat sie eine sichere Bleibe gefunden, doch für Möbel fehlt das Geld.

Freising – Das Frauenhaus im Landkreis bietet einen Zufluchtsort für Frauen mit oder ohne Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind. Eine geschützte und anonyme Wohnmöglichkeit auf Zeit soll Frauen helfen, Abstand zu ihrem psychisch und oder physisch gewalttätigen Mann zu gewinnen.

Dass ein Fall auch mit dem Auszug der Frau für das Frauenhaus nicht abgeschlossen ist, zeigt ein konkretes Beispiel: Frau B. (Name geändert) und ihre drei Kinder lebten jahrelang in ständiger Angst und Gewalt, bis die Nachbarn einschritten und die Polizei riefen. Die Beamten brachten sie schließlich ins Frauenhaus Freising. „Die Kinder mussten ein Leben in ständiger Bedrohung ertragen und hatten große Schwierigkeiten, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen“, berichtet Veronika Kimmelmann. Sie leitet das Frauenhaus, das unter der Trägerschaft der Diakonie Freising steht. Frau B. trage die traumatischen Erfahrungen aus ihrer vergangenen Beziehung schwer. „Sie arbeitet unermüdlich daran, wieder Vertrauen ins Leben zu fassen und sich unabhängig zu organisieren“, weiß Kimmelmann. Nun die gute Nachricht: Die Familie hat endlich eine eigene Wohnung gefunden.

Die finanzielle Belastung für den Umzug und die Anschaffung von Möbeln ist aber enorm. „Ein Herzenswunsch von Frau B. und ihren Kindern ist es, sich eine sichere Wohnung einzurichten, in der sie in Frieden und Normalität leben können“, sagt die Frauenhaus-Leiterin und bittet deshalb um Spenden. Die FT-Spendenaktion „Menschen in Not“ hilft in solchen Fällen.

Ein Tag gegen Gewalt an Frauen

Um auf das sensible Thema Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen, fanden im Rahmen der UN-Women-Kampagne „Orange the World“ auch in Freising bereits mehrere Aktionen wie Vorträge statt. In diesem Jahr hat sich lokal ein „Frauen*Netzwerk“ gegründet, das Gewalt gegen Frauen bekämpfen will. Der Initiative gehören unter anderem Vertreterinnen aus dem Frauenhaus, der Beratungsstelle HilDa, von DonumVitae, Kreisbildungswerk, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, dem Landratsamt oder der Stadtverwaltung an.

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Gewalt gegen Frauen sei laut diesem Netzwerk eine der am häufigsten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen der Welt. „Jeden dritten Tag tötet ein Mann seine (Ex-)Partnerin. Jeden Tag findet ein Tötungsversuch statt. Alle 45 Minuten ist eine Frau körperlicher Gewalt durch ihren Partner ausgesetzt. Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von psychischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Freising will gemeinsam ein Zeichen setzen und auf diese wichtige Thematik aufmerksam machen“, heißt es in der Pressemitteilung zum Orange Day. Die Farbe Orange spiele hierbei eine zentrale Rolle: Sie symbolisiere eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen.

Orangen, Bücher und Beleuchtung

Am Samstag, 25. November, dem „Orange Day“, verteilt das Frauen*Netzwerk an einem Infostand auf dem grünen Wochenmarkt in der Freisinger Innenstadt Orangen und informiert über das Thema. Während des Aktionszeitraums beteiligen sich einige Geschäfte an der Kampagne und dekorieren ihre Schaufenster in orange. Die Stadtbibliothek bietet einen Thementisch mit passender Literatur an und Buchläden stellen bestimmte Bücher hervor. „Außerdem wird am Marienplatz eine Fahne an die Aktion erinnern, abends erstrahlen ein Teil des Rathauses und die Christi-Himmelfahrts-Kirche in Orange“, teilt die Stadt Freising mit.
Die Bankverbindung der Aktion „Menschen in Not“ lautet:
Sparkasse Freising Moosburg
IBAN: DE57 7005 1003 0000 0001 90

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