Blutspende: Chefarzt rät, zuvor auf Eisenmangel zu achten
Eisen spielt eine zentrale Rolle für den Sauerstofftransport und die Blutbildung im Körper. Wer Blut spenden möchte, muss über ausreichende Eisenreserven verfügen. Prof. Holger Hackstein, Präsident der Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) erklärt, wie man sich eisenreich ernährt und warum Eisenmangel nicht zu unterschätzen ist.
„Eisen ist ein lebensnotwendiges Spurenelement, das der Körper benötigt, um Blut zu bilden, genau gesagt um Hämoglobin zu bilden“ erklärt Prof. Hackstein Leiter der Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Erlangen. Dies ist so wichtig, weil Hämoglobin ein Eiweiß in den roten Blutkörperchen ist, das den Sauerstoff in den Körper transportiert. Ein Eisenmangel könne zu einem niedrigen Hämoglobinwert (Hb-Wert) führen, der auch als Anämie bezeichnet wird.

„Menschen mit Eisenmangel leiden häufig unter Symptomen wie Müdigkeit, Blässe, Konzentrationsstörungen und erhöhter Infektanfälligkeit“, warnt Hackstein. Da der Körper bei unzureichender Eisenzufuhr zunächst auf die körpereigenen Eisenreserven zurückgreift, können die Symptome verspätet auftreten. „Ein Mangel kann nicht nur die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen, sondern auch gesundheitliche Folgen haben“, erklärt der Transfusionsmediziner. Besonders häufig seien Frauen von einem Eisenmangel betroffen, da sie durch die Menstruation bereits einen höheren Eisenbedarf haben.
Bei jeder Blutspende verliert der Körper Eisen
Bei einer Blutspende verliert der Körper etwa 250 Milligramm Eisen. Vor der Spende wird deshalb der Hämoglobin-Wert kontrolliert. Ist der Wert zu niedrig, dürfen die Personen nicht spenden. „Durch die Kontrolle des Hämoglobin-Wertes vor der Blutspende können wir Menschen mit einem Eisenmangel rechtzeitig erkennen“, so Hackstein.

Ein gefüllter Eisenspeicher ist also aus vielerlei Gründen Voraussetzung für eine Blutspende. Außerdem müssen die allgemeinen Voraussetzungen für die Blutspende erfüllt sein, also insbesondere ein Gewicht von mindestens 50 Kilogramm und mindestens 56 Tage Abstand zwischen zwei Blutspenden. Nach einer Blutspende ist es wichtig, dem Körper die nötige Zeit zur Erholung zu geben. Zudem kann man seinen Körper bei der Aufnahme von Eisen unterstützen: „Vitamin-C-reiche Lebensmittel wie Zitrusfrüchte oder Paprika helfen dabei, die Aufnahme von Eisen zu verbessern. Es kann also helfen, zu einer eisenreichen Mahlzeit eine Saftschorle oder ein Zitronenwasser zu sich zu nehmen und auf Kaffee, schwarzen Tee oder Rotwein zu verzichten“, erklärt Hackstein. In einigen Fällen könne es auch sinnvoll sein, nach ärztlicher Rücksprache Eisenpräparate einzunehmen, um den Eisenverlust schnell auszugleichen
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