Nach dem Absturz eines Frachtflugzeugs im US-Bundesstaat Kentucky ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens neun gestiegen. Das teilte Kentucks Gouverneur Andy Beshear mit. Er betonte, dass die Zahl noch weiter steigen könnte. Nach Polizeiangaben gibt es zudem mehrere Verletzte. Die Ursache des Absturzes in einem Außenbezirk der Großstadt Louisville war zunächst unklar
UPS-Frachtflugzeug stürzt nach Start in Kentucky ab
Nach Angaben der US-Bundesluftfahrtbehörde (FAA) war die Maschine vom Typ McDonnell Douglas MD-11 am späten Nachmittag (Ortszeit) vom Louisville Muhammad Ali International Airport abgehoben. "UPS-Flug 2976 ist gegen 17.15 Uhr Ortszeit abgestürzt", erklärte die FAA, nach Angaben der Flughafenpolizei rund fünf Kilometer südlich des Flughafens.
Aufnahmen vom Unglücksort zeigen, dass die Maschine in einem Feuerball aufging. Kurz darauf stiegen massive schwarze Rauchwolken auf. Dem Bürgermeister von Louisville, Craig Greenberg, zufolge hatte das Flugzeug wegen des bevorstehenden Langstreckenfluges große Mengen Treibstoff geladen.
An Bord des Fliegers waren laut dem US-Logistikunternehmen UPS drei Besatzungsmitglieder. Der Zustand der Mitarbeiter sei unbekannt. Gouverneur Beshear äußerte sich "sehr besorgt" um sie.
Flugzeug stürzt auf Recyclingfirma
Das Langstreckenflugzeug war laut FAA auf dem Weg zu einem Flughafen in Honolulu auf der US-Inselgruppe Hawaii. Den Behördenangaben zufolge war die Absturzstelle im Umfeld einer Recycling- sowie einer Autoteile-Firma. Es ist unklar, wie viele Mitarbeiter oder Kunden sich zum Zeitpunkt des Aufpralls auf dem Gelände befanden.
Flughafen geschlossen - „Lage ist ernst“
Die Polizei verhängte für Teile des Gebiets eine Ausgangssperre. Beshear schrieb auf der Plattform X: „Die Lage ist ernst.“ Er sei auf dem Weg nach Louisville.
Der Flughafen wurde nach dem Vorfall vorübergehend vollständig geschlossen. Inzwischen ist eine Landebahn wieder offen, Verspätungen und Ausfälle seien aber weiterhin wahrscheinlich, hieß es vonseiten des Flughafens. Auch viele Schulen im Umfeld des Absturzes sollen am Mittwoch geschlossen bleiben.
Absturz mitten im Shutdown
Zur Ermittlung der Absturzursache leiteten die FAA und die US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB eine Untersuchung ein.
Der Absturz ereignete sich inmitten eines der längsten Shutdowns in der US-Geschichte. Wegen der seit einem Monat anhaltenden Haushaltssperre hatte Verkehrsminister Sean Duffy kurz vor dem Unglück vor möglichen Luftraumsperrungen gewarnt, da Mittel zur Bezahlung der Fluglotsen fehlen.