Ukraine wirft FIFA Unterstützung von Kriegsverbrechen vor
Die FIFA gerät in die Kritik: Eine kontroverse Karte sorgt für Aufregung. Der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums fordert eine öffentliche Entschuldigung.
Zürich – Hat der Fußballweltverband FIFA russische Propaganda und Kriegsverbrechen unterstützt? Diese Anschuldigung kommt von Heorhii Tykhyi, dem Sprecher des ukrainischen Außenministeriums. Er reagierte mit scharfen Worten auf eine Karte, die während der Auslosung der Qualifikationsgruppen für die Weltmeisterschaft 2026 von der FIFA gezeigt wurde.
Die FIFA sorgt für Unmut in der Ukraine
Während der Auslosungszeremonie in Zürich wurden einige Animationen zur Erläuterung des Prozesses gezeigt, darunter eine Landkarte von Europa. Diese Karte wurde gezeigt, als eine Off-Stimme erklärte, dass „andere Faktoren“ eine Änderung der ursprünglichen Zulosungen erforderlich machen könnten. Dazu gehören „internationale Beziehungen, winterliche Wetterverhältnisse und zu lange Reisewege“.
Um die Aussage zu verdeutlichen, wurden bestimmte Gebiete und Länder auf der Karte dunkler gefärbt, darunter die Ukraine. Allerdings fehlte die Halbinsel Krim, die in einem hellen Grün dargestellt wurde. Dies wurde als Affront gegen die Ukraine gewertet, da die Krim 2014 von Russland völkerrechtswidrig annektiert wurde. Heorhii Tykhyi reagierte prompt auf diese Darstellung.
Der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums verlangt eine Entschuldigung von der FIFA
Tykhyi postete auf der Plattform X das während der Zeremonie gezeigte Bild und stellte eine korrigierte Version mit einer dunkelgrünen Krim gegenüber. Er forderte vom Fußballweltverband „eine öffentliche Entschuldigung“.
Seine Forderung nach einer Entschuldigung war mit klaren Worten verbunden. „Indem Sie in der gestrigen Übertragung internationale Grenzen neu gezogen haben, haben Sie nicht nur gegen internationales Recht verstoßen, sondern auch russische Propaganda, Kriegsverbrechen und das Verbrechen der Aggression gegen die Ukraine unterstützt“, schrieb der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums in seinem Post.
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Die FIFA reagiert – Kontroverse um Kosovo und Serbien erledigt sich
Obwohl die FIFA bisher keine öffentliche Entschuldigung ausgesprochen hat (Stand: 15. Dezember, 14.35 Uhr), hat der Weltverband reagiert. Die betreffende Stelle in der Aufzeichnung des Events wurde mittlerweile ausgetauscht. Jetzt ist nur noch eine komplett grün gefärbte Karte von Europa zu sehen, ohne jegliche Grenzen, was ohne das Vorwissen etwas willkürlich erscheint. Ein ähnlicher Fehler passierte dem Sender MagentaTV während der EM im Sommer.
Weitere Kritik an der live ausgestrahlten Karte ist jedoch hinfällig. Einige Beobachter bemängelten, dass Bosnien und Herzegowina, der Kosovo und Serbien gemeinsam eingefärbt wurden, was teils als die Darstellung eines Großserbischen Reiches interpretiert wurde. Die Einfärbung sollte jedoch nur zeigen, welche Länder möglicherweise aufgrund „internationaler Beziehungen“ von Änderungen der Auslosung betroffen sein könnten. Auch Spanien und Belarus waren eingefärbt. (sch)