Ukraine feiert Kriegshelden: Fahrer rettet ganzen Trupp Soldaten unter Beschuss
Ein einzelner ukrainischer Soldat evakuiert laut Kiew mehrere Soldaten bei einem waghalsigen Einsatz von der Front. Er wird auf X gefeiert.
Kiew – Während in Deutschland vor der Bundestagswahl 2025 (23. Februar) der Streit um mögliche Waffen-Lieferungen von Taurus-Marschflugkörpern an die ukrainischen Streitkräfte neu entflammt ist, geht der Ukraine-Krieg weiter. In der Ukraine, und in Russland in der Grenzregion Kursk.
Ukraine-Krieg: Kleine ukrainische Vorstöße in russischer Grenzregion Kursk
Einiges deutet darauf hin, dass Drohnen-Aufnahmen genau von dort stammen, die das ukrainische Verteidigungsministerium aus Kiew nun beim Kurznachrichtendienst X veröffentlicht hat. Denn: Es sind gut ausgebaute asphaltierte Straßen zu sehen, die (noch) nicht zerbombt sind. Wie etwa im heftig geschundenen ukrainischen Donbass.
Und: Eine kleine ukrainische Einheit Fußsoldaten war wohl kurzzeitig zwischen verschneiten Feldern in der Offensive gegen russische Stellungen. Genau solche kleinen offensiven Vorstöße der Ukrainer waren in den vergangenen Tagen aus der russischen Oblast Kursk vermeldet worden, in der sich seit Spätsommer einzelne ukrainische Verbände aufhalten, die das Moskau-Regime schlicht nicht zurückdrängen kann.
Ukraine-Krieg: Drohnen-Videos dokumentieren riskanten Front-Einsatz
„Nerven aus Stahl. Der Fahrer der 82. Luftangriffsbrigade, der mit der Evakuierung von mehr als zehn Kameraden beauftragt war, geriet auf dem Weg zu ihnen unter Beschuss. Nach zwei direkten Treffern von FPV-Drohnen bewegte er sich weiter und beendete die Mission“, schreib die Social-Media-Abteilung des Kiewer Ministeriums zu dem Posting bei X. Mit welchem, offensichtlich gepanzerten Militär-Fahrzeug der namentlich nicht benannte Fahrer seinen riskanten Einsatz durchführte, ist nicht hinterlegt oder überliefert.
Es handelt sich den Drohnen-Aufnahmen derselben Brigade zufolge aber weder um einen langsameren Schützenpanzer auf Ketten noch um einen klassischen Radpanzer. Da eine hohe Karosserie des Fahrzeugs erkennbar ist, ist ein sogenanntes Mine Resistant Ambush Protected-Vehicle wahrscheinlich, kurz ein MRAP. Die USA hatten der ukrainischen Armee laut Website des US-Außenministeriums unter Trump-Vorgänger Joe Biden (Demokraten) mehr als 1000 gepanzerte MRAP-Fahrzeuge geliefert, die die Insassen vor der Wirkung von Minen, Sprengfallen und direktem Beschuss mit Handwaffen schützen sollen.
Meine News
Ukraine-Krieg: Ukrainische Verbände überquerten russische Grenze in MRAP-Fahrzeugen
Auch ein MRAP würde auf eine riskante Mission hinter der russischen Grenze schließen lassen. Denn: Etliche von ukrainischen und russischen Militärbloggern in den sozialen Medien geteilte Videos hatten in den vergangenen Monaten ebensolche MRAP-Militärfahrzeuge der Ukrainer in der Oblast Kursk gezeigt – ob im Einsatz oder abgeschossen um Straßengraben. Die weiten, offenbar nicht großflächig verminten Straßen machen einen Einsatz der vergleichsweise schnellen MRAP militärisch sinnvoll.
Dies war einer der Gründe, warum die entsandten ukrainischen Verbände im Spätsommer teils innerhalb von Stunden kilometerweit in russisches Staatsgebiet vorstoßen konnten. Im Fall des oben abgebildeten Videos mussten einzelne ukrainische Kämpfer jedoch wieder evakuiert werden. Ein einzelner Fahrer wurde bei Social Media dafür zum regelrechten Kriegshelden der Ukrainer. Während ein britischer Beobachter trotz einzelner Erfolge der ukrainischen Armee vehement vor dem Imperialismus des Russland-Machthabers Wladimir Putin warnt, hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstag (11. Februar) überraschend seine grundsätzliche Bereitschaft erklärt, den Russen besetzte Gebiete teilweise zu überlassen. (pm)