Vogelgrippe: Wie groß ist die Gefahr für den Menschen?
Nach Ausbrüchen der Vogelgrippe in Rinderherden und Geflügelbetrieben in den USA und Australien steigen auch in Österreich die Fallzahlen. Wie hoch ist das Risiko für Deutschland?
Die Vogelgrippe, auch als sogenannte aviäre Influenza bekannt, hat in den letzten Monaten weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Länder wie die USA, Australien und nun auch Österreich verzeichnen vermehrt Ausbrüche, die sowohl die Wissenschaft als auch die Gesundheitsbehörden in Alarmbereitschaft versetzen. Die aviären Influenzaviren, insbesondere die Subtypen A(H5N1) und A(H7N9), gelten als potenziell gefährlich für den Menschen, obwohl eine direkte Übertragung durch infizierte Tiere bislang selten ist.
Vogelgrippe-Ausbrüche in den USA

In den USA hat die Vogelgrippe ungewöhnlicherweise auch Milchkühe infiziert. Forscher vermuten, dass die Übertragung durch Kontakt mit Ausscheidungen infizierter Vögel erfolgt ist. Innerhalb der Kuhherden verbreitet sich das Virus über das Melkgeschirr, da es sich vor allem im Euter der Kühe nachweisen lässt. In den USA haben sich bislang vier Menschen mit der dort verbreiteten H5N1-Variante infiziert, wie die Tagesschau berichtet. Laut der US-Gesundheitsbehörde zeigten die betroffenen Personen nur milde Symptome wie gerötete Augen. Der Genuss von pasteurisierter Milch stelle keine Gefahr dar, während der Konsum von Rohmilchprodukten vermieden werden sollte.
Österreich als Risikogebiet für Vogelgrippe eingestuft
Da in den vergangenen Wochen vermehrt Vogelgrippe-Fälle in mehreren Regionen Österreichs bei Wildvögeln und Geflügelbetrieben nachgewiesen wurden, gelten nun strengere Sicherheitsmaßnahmen, um die Ausbreitung der Vogelgrippe zu verhindern. Das gesamte Land wurde als Gebiet mit erhöhtem Risiko eingestuft. Sperrzonen um betroffene Geflügelbetriebe sollen eine Übertragung auf Menschen verhindern. Geflügelhalter dürfen beispielsweise die Fütterung ihrer Tiere nur im Stall durchführen.
Vogelgrippe: Risikoeinschätzung für Deutschland
Das Robert Koch-Institut (RKI) schätzt das Risiko für die Bevölkerung in Deutschland derzeit als gering ein. Dennoch – „ob sich ein bestimmtes Vogelinfluenzavirus genetisch so verändern und an den Menschen anpassen kann, dass es von Mensch zu Mensch übertragbar wird, lässt sich nicht vorhersagen. Bei den Influenzaviren A(H5N1) und A(H7N9), die bislang die meisten Fälle beim Menschen hervorgerufen haben, ist dies bisher nicht geschehen. Erfahrungen mit A(H5N1) haben gezeigt, dass vor allem Menschen mit engem Kontakt zu infiziertem Nutzgeflügel gefährdet sind. Insgesamt ist das Risiko jedoch auch dann als sehr gering einzuschätzen“, wie es auf der Webseite des Robert Koch-Instituts heißt. Bislang sind in Europa keine menschlichen Erkrankungen durch die Vogelgrippe bekannt geworden. Und auch in Deutschland wurden keine Fälle nachgewiesen. Die Behörden bleiben jedoch wachsam und empfehlen, kranke oder verendete Vögel nicht zu berühren.
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Vogelgrippe als Risiko für eine Pandemie? Globale Perspektive
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betont die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit, um das Risiko einer möglichen Pandemie zu minimieren. Durch Impfungen und strikte Überwachungsmaßnahmen kann die Ausbreitung der Vogelgrippe eingedämmt werden. „Die STIKO empfiehlt Personen mit erhöhter Gefährdung durch direkten Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln die saisonale Grippeschutzimpfung. Impfstoffe gegen aviäre Influenzaviren sind in Europa zugelassen und könnten für beruflich exponiertes Personal im Rahmen des Arbeitsschutzes eingesetzt werden“, heißt es weiter vonseiten des RKI.
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