Nahost-Konflikt im Ticker - 25 weitere Leichen geborgen – Gesamtzahl der Toten in Gaza steigt auf 48.264
Trotz abgelaufener Frist: Israels Armee bleibt vorerst im Südlibanon
04.14 Uhr: Trotz Ablauf einer Frist zum Truppenrückzug am heutigen Dienstag will Israel sein Militär vorerst weiter im Südlibanon stationiert lassen. Die Aufgabe der Posten war im Ende November besiegelten Waffenruhe-Abkommen mit der libanesischen Hisbollah-Miliz vereinbart worden, das zunächst auf 60 Tage angelegt und dann noch einmal um gut drei Wochen verlängert worden war. Den Abzug aus dem Nachbarland zu verzögern, sei zunächst eine „vorübergehende Maßnahme“, sagte ein israelischer Armeesprecher.
Dem Sprecher zufolge wurde das Vorgehen mit der von den USA und Frankreich angeführten internationalen Kommission abgesprochen, die über die Einhaltung des Waffenruhe-Abkommens wachen soll und der auch Israel, der Libanon und die UN-Friedenstruppe Unifil angehören. Eine offizielle Bestätigung von dritter Seite gab es dafür nicht.
Libanons mit der Hisbollah verbündeter Parlamentspräsident Nabih Berri hatte zuvor schon betont, eine Verlängerung sei für die libanesische Regierung indiskutabel. Auch der neu ernannte Präsident Joseph Aoun hatte eine Einhaltung der Frist angemahnt und will Berichten zufolge am Dienstag eine offizielle Erklärung abgeben. Hisbollah-Chef Naim Kassim hatte den Israelis in einer Fernsehansprache gedroht: Sollten ihre Truppen über den 18. Februar hinaus im Libanon bleiben, handele es sich um eine Besatzung - und jeder wisse, „wie mit einer Besatzung umgegangen wird“.
Rubio bei Treffen mit Bin Salman: Gaza-Abkommen soll zu „regionaler Sicherheit“ betragen
Dienstag, 18. Februar, 00.14 Uhr: US-Außenminister Marco Rubio hat bei seinem Gespräch mit dem saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman nach US-Angaben die Wichtigkeit eines Abkommens zum Gazastreifen unterstrichen, das „die regionale Sicherheit stärkt“. Rubio wie bin Salman hätten „ihren Einsatz für die Umsetzung des Waffenstillstands“ und „die Sicherstellung, dass die Hamas alle Geiseln, einschließlich amerikanischer Staatsbürger, freilässt“ bekräftigt, erklärte das US-Außenministerium am Montag.
Weder das US-Außenministerium noch die saudiarabische Regierung erwähnten in ihren Mitteilungen zu dem Treffen den umstrittenen Plan von US-Präsident Donald Trump zur Zukunft des Gazastreifens, der eine Räumung des Palästinensergebiets und eine Umsiedlung der dort lebenden 2,4 Millionen Menschen vorsieht.
Saudi-Arabien plant Gipfeltreffen zum Wiederaufbau von Gaza
12.22 Uhr: Saudi-Arabien plant ein Gipfeltreffen mit der arabischen Welt, um über einen möglichen Wiederaufbau des Gazastreifens zu beraten. Dazu werden am Freitag die Staats- und Regierungschefs Ägyptens, Jordaniens sowie der Golfstaaten in Riad erwartet, wie die Deutsche Presse-Agentur aus arabischen Diplomatenkreisen erfuhr. Dabei werde es unter anderem um Vorschläge Ägyptens für einen Wiederaufbau der stark zerstörten Küstenregion unter „voller Kontrolle“ der arabischen Länder gehen.
US-Präsident Donald Trump hatte mit seinem umstrittenen Vorschlag für Unruhe gesorgt, die rund zwei Millionen Einwohner Gazas dauerhaft in arabische Staaten umzusiedeln. Ägypten, Jordanien und andere arabische Staaten der Region lehnen solche Pläne strikt ab.
Verhandlungen über Freilassung von Gaza-Geiseln schreiten voran
Montag, 17. Februar, 06.43 Uhr: Die Verhandlungen über eine Fortsetzung der fragilen Waffenruhe im Gazastreifen nehmen Fahrt auf. Die Gespräche über die zweite Phase des Abkommens zwischen Israel und der islamistischen Hamas, in der alle noch lebenden israelischen Geiseln freikommen sollen, werden nach den Worten des US-Sondergesandten Steve Witkoff im Verlauf dieser Woche an einem noch unbekannten Ort fortgesetzt.
Er habe sehr „produktive und konstruktive“ Telefonate mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu, Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani und dem ägyptischen Geheimdienstchef Hassan Raschad geführt, sagte Witkoff dem US-Sender Fox News.
Nach palästinensischen Angaben 25 Tote aus Trümmern in Gaza geborgen
15.43 Uhr: Im vom Krieg verwüsteten Gazastreifen werden auch fast vier Wochen nach Beginn der Waffenruhe immer noch Tote unter den Trümmern eingestürzter Häuser geborgen. Binnen 48 Stunden seien 25 weitere Leichen geborgen worden, teilte das von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium des Küstenstreifens mit. Die Gesamtzahl der registrierten Toten durch israelische Angriffe seit Beginn des Gaza-Krieges stieg damit auf 48.264. Seit dem 19. Januar gilt eine brüchige Waffenruhe.
Tausende Menschen würden aber noch vermisst und seien vermutlich unter Trümmern begraben, teilte das Ministerium weiter mit. Zudem seien in den vergangenen zwei Tagen zwölf Menschen durch israelischen Beschuss verletzt worden. Die Zahl der Verletzten stieg damit auf 111.688. Die israelische Armee betont regelmäßig, sie habe das Feuer auf Verdächtige eröffnet, die sich ihren Stellungen genähert und nicht auf Warnschüsse reagiert hätten.
Palästinenser: Israel hat Gefangene freigelassen
13.35 Uhr: Nach der Freilassung von drei israelischen Geiseln hat Israel Hunderte palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen entlassen. Vier Busse mit Palästinensern seien im Gazastreifen eingetroffen, teilten Beamte dort mit. Zuvor habe bereits ein Kleinbus mit acht Häftlingen Ramallah im Westjordanland erreicht. Die Wiedersehensfreude von Angehörigen und ehemaligen Häftlingen in Ramallah war groß, wie auf Bildern zu sehen war.
Insgesamt sollten 369 inhaftierte Palästinenser freigelassen werden - darunter 333 Personen, die nach dem 7. Oktober im Gazastreifen festgenommen worden waren, sowie 36 zu lebenslanger Haft verurteilte Palästinenser aus dem Westjordanland und Ost-Jerusalem. Mehrere von ihnen sollen im Rahmen des Abkommens zwischen Israel und der Hamas wegen schwerer Straftaten ins Ausland gebracht werden.
Drei weitere Geiseln freigelassen
Samstag, 15. Februar, 09.19 Uhr: Die Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad haben drei weitere aus Israel entführte Männer freigelassen. In einer Fernseh-Liveübertragung war zu sehen, wie die Geiseln an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben wurden. Es handelt sich um Alexander (Sascha) Trufanov (29), Sagui Dekel-Chen (36) sowie Iair Horn (46).
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