Große Änderung beim Biomüll ab 2025 – Neues Gesetz bringt strengere Kontrollen

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Bußgelder von über 2000 Euro drohen ab 2025, wenn Verbraucher eine neue Regelung beim Biomüll nicht einhalten. Das gilt im kommenden Jahr.

Kassel – Mit dem Beginn des Jahres 2025 treten zahlreiche neue Gesetze in Kraft. Eines davon betrifft die Biomülltonne, da es bei der Mülltrennung oft zu Fehlern kommt. Viele Haushalte werfen Materialien in die falsche Tonne, was insbesondere bei der Verarbeitung von Biomüll zu Problemen führt. Etwa, wenn Metalle, Plastik und ähnliches darin landen.

Ab Frühjahr 2025 tritt nun eine neue Regelung in Kraft. Ab dem ersten Mai dürfen Bioabfälle nur noch einen Fremdstoffanteil von einem Prozent enthalten. Bei einem Anteil von mehr als drei Prozent müssen die Besitzer der betroffenen Tonnen mit Konsequenzen rechnen.

Neue Regelung für Biomülltonnen ab 2025 soll den Fremdstoffanteil senken

Entsorgungsunternehmen haben die Möglichkeit, Tonnen, die gegen die vorgeschriebene Mülltrennung verstoßen, einfach an der Straße stehenzulassen. Darüber hinaus könnten in Zukunft auch Bußgelder verhängt werden, wie die ARD-Sendung Brisant berichtet. Die genaue Höhe ist noch nicht festgelegt, aber bereits jetzt können Verstöße gegen das Kreislaufwirtschaftsgesetz mit Strafen von bis zu 2500 Euro geahndet werden. Auch für die Entsorgung von Alttextilien tritt 2025 ein neues Gesetz in Kraft.

Biotonne
Für den Biomüll gelten ab 2025 neue Regeln. Wer gegen diese verstößt, riskiert hohe Bußgelder. (Symbolbild) © Zoonar.com/ROBERT RUIDL/Imago

Mit dem Inkrafttreten des Gesetzes müssen sich Verbraucher auf strengere Kontrollen einstellen. In vielen Landkreisen werden diese bereits durchgeführt. Im Landkreis Heilbronn (BaWü) arbeitet der Abfallkonzern Alba beispielsweise bereits mit einem sogenannten Detektorfahrzeug: „Diese stellen mögliche Metalle in den Biotonnen fest und blockieren bei Bedarf die Schütteinrichtung, sodass die Tonne nicht entleert werden kann“, erklärte ein Unternehmenssprecher.

Viele Kommunen führen stichprobenartige Kontrollen durch, aber auch größere Aktionen sind möglich. Im Rems-Murr-Kreis fand beispielsweise eine Kontrolle von rund 30.000 Biomülltonnen statt.

Hoher Fremdstoffanteil beim Biomüll hat große Nachteile – deshalb gelten ab 2025 neue Regeln

Wenn der Fremdstoffanteil zu hoch ist, kann der Biomüll nicht mehr angemessen weiterverarbeitet werden. Laut Informationen des Europäischen Wirtschaftsdienstes gehen dadurch jährlich etwa 92.000 Tonnen Kompost verloren. Durch eine korrekte Mülltrennung könnten rund 69.000 Menschen mehr mit Energie aus Bioabfall versorgt und 25.600 Tonnen CO₂ eingespart werden.

Die jeweilige Stadt oder Kommune legt fest, welche Stoffe genau entsorgt werden dürfen. Laut einer Liste des Bundesumweltministeriums gehören unter anderem folgende Stoffe nicht in den Biomüll:

  • Asche
  • Exkremente von Tieren
  • Glas
  • Gummiartikel
  • Holzreste, behandelt
  • Hygieneartikel
  • Kehricht
  • Keramik, Porzellan
  • Kerzenreste
  • Kohlepapier
  • Lederreste
  • Medikamente
  • Papier, Pappe, Papierhandtücher, Papiertaschentücher, Servietten
  • Putzlappen und -tücher
  • Textilien
  • Ton, Keramik, Glas, Metall
  • Verpackungen, zum Beispiel aus Kunststoff Aluminium,
  • Watte, Wattestäbchen

Das Stuttgarter Umweltministerium schätzt den aktuellen Fremdstoffanteil im Biomüll auf zwischen 2,3 und 2,6 Prozent. Die Bundesgütegemeinschaft Kompost (BGK) geht von vier Prozent aus, während der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) sogar von bis zu fünf Prozent spricht. (bk/sp/dpa)

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