Emotionale Intelligenz fördern: Neun Fragen, die Eltern ihren Kindern regelmäßig stellen sollten
Kinder nehmen Gefühle sehr intensiv wahr. Eltern können einen wichtigen Beitrag leisten, um die emotionale Intelligenz der Kleinen früh zu stärken.
Wut, Enttäuschung, Freude: Das Leben kann eine wilde Achterbahnfahrt sein. Für Kinder ist es noch überwältigender, mit ihren Emotionen klarzukommen. Im Gegensatz zu Erwachsenen müssen sie erst lernen, positive und negative Gefühle einzuordnen und zu regulieren. Emotionale Intelligenz hilft Kindern dabei, besser mit ihren Empfindungen umzugehen. Eltern können ihrem Nachwuchs bei der Entwicklung dieser Fähigkeit unterstützen. Gezielte Fragen regen Kinder an, über ihre Gefühle zu reflektieren.
Was ist emotionale Intelligenz und warum ist sie wichtig für Kinder?
Emotionale Intelligenz umfasst die Fähigkeit, eigene Gefühle und die Emotionen anderer wahrzunehmen, zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren. Kinder mit hoher emotionaler Intelligenz sind meist besser in der Lage, Konflikte zu lösen, Freundschaften zu schließen und Herausforderungen im Alltag zu bewältigen, z.B. Leistungsdruck in der Schule.

Sie entwickeln ein starkes Selbstbewusstsein und zeigen mehr Mitgefühl gegenüber anderen. Laut einer Langzeitstudie der University of British Columbia, Illinois und der Loyola University Chicago sind Kinder mit einem hohen Emotionalquotient (EQ) im späteren Leben erfolgreicher. Kinder, die ihre emotionale Intelligenz mit einem Lernprogramm trainierten, zeigten sowohl im jungen als auch im Erwachsenenalter weniger auffälliges Verhalten und hatten weniger psychische Probleme. Außerdem war die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie einen akademischen Abschluss erreichten.
„Emotionale Intelligenz ist ein wichtiges Werkzeug, die Herausforderungen des Lebens zu meistern und eine positive Einstellung zu haben“, resümiert das Lern- und Nachhilfeportal Duden Learnattack. Eltern spielen hierbei eine entscheidende Rolle: Durch einfühlsame Gespräche können sie ihren Kindern helfen, emotionale Kompetenzen früh zu erlernen und zu stärken.
Emotionale Intelligenz stärken: Neun Fragen für tiefgründige Eltern-Kind-Gespräche
Im Eifer des Gefechts ist es oft schwer, einen kühlen Kopf zu bewahren. Um nach einer Konfliktsituation zu ihrem Kind durchzudringen, sollten sich Eltern einen ruhigen Moment aussuchen. Ansonsten besteht laut dem Familienportal Leben-und-erziehen.de die Gefahr, dass gut gemeinte Ratschläge einfach abprallen.
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Wichtig: Bleiben Sie empathisch. Kinder fühlen sich oft überfordert von der Wucht ihrer Gefühle. Das Letzte, was sie jetzt brauchen, ist, von Mutter oder Vater angeschrien zu werden. Und: Versuchen Sie nicht, Ihrem Kind seine Emotionen auszureden. Auch „unschöne“ Gefühle wie Wut oder Traurigkeit haben ihre Berechtigung und verdienen Verständnis.
Die folgenden neun Fragen können Eltern gezielt stellen, um die emotionale Intelligenz ihrer Kinder zu fördern:
- Wie fühlst du dich gerade? Eine einfache, aber wirkungsvolle Frage. Sie hilft Kindern, ihre Emotionen zu benennen und zu reflektieren. Wichtig ist, dabei nicht zu bewerten, sondern einfach zuzuhören.
- Warum denkst du, dass du dich so fühlst? Diese Frage fördert die Selbstreflexion. Kinder lernen, ihre Gefühle mit bestimmten Erlebnissen oder Gedanken zu verknüpfen.
- Kannst du mir eine Farbe oder ein Tier nennen, das deine Stimmung beschreibt? Gerade jüngere Kinder tun sich manchmal schwer, Emotionen in Worte zu fassen. Mit dieser Frage können sie auf kreative Weise ausdrücken, was sie empfinden.
- Was hat dich heute glücklich gemacht? Dankbarkeit und positive Momente bewusst wahrzunehmen, stärkt das Wohlbefinden und die emotionale Resilienz. Diese Frage hilft, den Fokus auf das Schöne im Alltag zu legen.
- Gab es heute etwas, das dich geärgert oder traurig gemacht hat? Auch negative Emotionen dürfen zugelassen werden. Diese Frage bietet Raum, ärgerliche oder traurige Erlebnisse zu verarbeiten.
- Wie glaubst du, hat sich das andere Kind dabei gefühlt? Empathie ist eine Schlüsselkompetenz der emotionalen Intelligenz. Wenn Kinder lernen, sich in andere hineinzuversetzen, entwickeln sie Mitgefühl und eine bessere soziale Kompetenz.
- Was könntest du tun, damit du oder ihr euch besser fühlt? Diese Frage regt zur Lösungsfindung an. Kinder lernen, aktiv nach Wegen zu suchen, um ihre eigene Stimmung oder die anderer zu verbessern.
- Was würdest du tun, wenn du nochmal in dieser Situation wärst? Gibt es eine andere Lösung? Hier geht es um Selbstreflexion und die Entwicklung sozialer Strategien. Kinder können aus ihren Erfahrungen lernen und ihr Verhalten bewusst verändern.
- Stell dir vor, die alternative Lösung klappt – wie würdest du dich fühlen? Die Frage verdeutlicht Kindern, wie sehr sich ihre Handlungen und Reaktionen auf ihre Gefühlswelt auswirken.