Krieg gegen der Ukraine - Heftige Kritik nach ZDF-Beitrag aus besetztem Mariupol: „Was zum Teufel soll das?“

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AP Das zerstörte Stahlwerk in Mariupol.

Zu Beginn des Krieges wurde Mariupol zum Sinnbild der russischen Aggression in der Ukraine. Von der einstigen Großstadt ist heute nicht mehr viel übrig. Ein ZDF-Team hat nun aus der besetzten Stadt gesendet - und erntet heftige Kritik.

Am gestrigen Montag sendete das ZDF einen Bericht aus der Ukraine. Was soweit normal klingt, entpuppt sich nach genauem Blick als brisant. Denn: Der zugeschaltete Korrespondent befand sich nicht etwa in Kiew, sondern im von Russland besetzten Mariupol. Als „seltenen Einblick in die russische Besatzung“ bezeichnet der Sender den Beitrag .

ZDF sendet aus besetztem Mariupol: „Wichtig, sich ein Bild vor Ort zu machen“

ZDF-Korrespondent Armin Coerper spricht von „sehr viel Zerstörung“, die er in der Stadt gesehen habe. In der von Russland völlig zerstörten Stadt sehe er aber auch „viel Wiederaufbau“, unter anderem „Schulen und ganze Wohnblöcke“ würden derzeit gebaut.

Coerper stellt zwar klar, er könne die Situation in Mariupol nicht „vollständig“ darstellen. „Das sind alles nur Momentaufnahmen.“ Außerdem: „Ich möchte ganz deutlich machen: Das heißt nicht, dass wir diese Besatzung von Russland anerkennen. Ich denke aber, dass es wichtig ist, sich ein Bild vor Ort zu machen.“

Osteuropa-Experte fassungslos: „Was zum Teufel soll das, ZDF?“

An dem Beitrag gibt es nun heftige Kritik. So schreibt etwa der Osteuropaexperte Sergej Sumlenny vom „European Resilience Initiative Center“ auf X, ehemals Twitter: „Fuck, das ZDF erzählt im ernst, dass vor russischer Besatzung es verboten war, russisch im Theater zu spielen, und deswegen seien viele Menschen froh, dass Russland die Stadt besetzt hat.“

 

Sumlenny weiter: „Das ganze sieht als böse Parodie aus. Wenn jemand ein Satire-Stück machen wollte, warum wir keinen ÖRR brauchen, hier haben wir ein brillantes Beispiel.“ Besonders der Punkt der Schulen, die Russland angeblich baue, macht den Experten wütend. „Er spricht erneut von neuen Schulen, welche die Russen in Mariupol, wo sie über 100.000 Zivilisten umgebracht haben, gebaut haben sollen. Was zum Teufel soll das, ZDF?“ Die Theater-Behauptung bezeichnet Sumlenny als „bloße Propaganda“.

In den frühen Monaten des Krieges wurde Mariupol zum Sinnbild der russischen Zerstörung der Ukraine. Von den einst fast 440.000 Einwohnern leben heute kaum noch welche in der Stadt, viele wurden während der russischen Belagerung getötet oder sind geflohen.

til