Wenig Akzeptanz für Einbahnstraße

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Wenig Akzeptanz findet die Einbahnregelung in der Baumgartenstraße. Gemeinderat Martin Quaderer regte an, das Stück zwischen Roggersdorfer Straße und Tiefgarage für beide Richtungen freizugeben. © THOMAS PLETTENBERG

Kleinlaster, die über den Gehweg brettern, Autofahrer, die Hürden wegtragen, und Verkehrsteilnehmer, die die Einbahnregelung missachten: Die Sperrungen im Umfeld der Grundschule scheinen für Chaos zu sorgen. Die Gemeinde will nun mit zusätzlichen Schildern mehr Akzeptanz erreichen.

„Eine Regelung ist nur so gut, wie sie auch eingehalten wird“, sagte Martin Quaderer (Grüne) in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Er bezog sich damit auf die Einbahnregelung in der Baumgartenstraße, die seit Mitte März wegen Kanalbauarbeiten im Umfeld der Grundschule besteht. Wie berichtet, sind aufgrund dieser Bauarbeiten derzeit auch die benachbarte Hafner- und Holzstraße gesperrt.

Für Quaderer eine denkbar unglückliche Situation: „Wenn man von der Roggersdorfer Straße kommt, muss man ganz außen herumfahren.“ Er regte an, zumindest das kurze Teilstück zwischen Roggersdorfer Straße und Tiefgarage in der Baumgartenstraße für beide Richtungen freizugeben. Vor dem Hintergrund, dass sich insbesondere auf diesen Metern kaum einer an die Regelung halte, sei das die pragmatischere Lösung. „Ich habe mich da hingestellt und innerhalb kürzester Zeit zehn Verstöße festgestellt“, so Quaderer.

Johannes Dörder (CSU) hat ähnliche Beobachtungen gemacht: „Ich weiß, was da ab㈠geht, vor allem im Bereich der Hafnerstraße“, sagte er. Absperrungen würden einfach weggeräumt. Kürzlich sei sogar ein Piaggio-Kastenwagen kurzerhand über den Gehweg gefahren. Radfahrer ignorierten die Einbahnregelung komplett.

Bürgermeister Christoph Schmid (CSU) äußerte Verständnis für das Anliegen. „Wir haben gewusst, was für ein Nadelöhr wir da schaffen, aber es geht jetzt nun mal nicht anders.“ Es habe im Vorfeld der umfangreichen Sperrungen mehrere Vor-Ort-Termine mit der Polizei und beteiligten Behörden gegeben. „Wir haben das intensiv diskutiert.“ Die Polizei lehne eine teilweise Aufhebung der Einbahnregelung ab. „Sie hat viel Erfahrung und gute Argumente.“ Insbesondere bei hohem Schulbusaufkommen sei partieller Gegenverkehr gefährlich. Oberstes Gebot sei der Schutz der Schulkinder und nicht die Zufahrt zur Tiefgarage.

Quaderer entgegnete, wenn es um den Schutz der Schulkinder gehe, müssten Verstöße auch kontrolliert werden. Schmid zufolge hat die Polizei nicht ausreichend Personal, um an dieser Stelle häufiger zu kontrollieren. Anita Gritschneder (Grüne) wollte wissen, ob eine Freigabe der Einbahnstraße für Radler möglich sei. Auch darüber habe man bei den Vor-Ort-Terminen gesprochen, so Schmid. Man habe sich dann aber auf Anraten der Experten dagegen entschieden.

Birgit Eibl (FWG) schlug vor, Frühwarnschilder nahe der Roggersdorfer Straße aufzustellen. „Die Autofahrer merken ja erst im letzten Moment, dass die Straße gesperrt ist.“ Deshalb sei es hier schon zu unguten Situationen gekommen.

Schmid nahm den Vorschlag an, der nun von der Verwaltung geprüft werden soll. Michael Wohlschläger (CSU) geht allerdings davon aus, dass die Einbahn-Regelung nur noch auf absehbare Zeit gilt: „Noch eine Woche, dann sind Schulferien, danach wird das bald vorbei sein.“

Wie berichtet, sind aber auch im Sommer Baumaßnahmen im Umfeld der Grundschule an der Baumgartenstraße geplant. Der genaue Zeitpunkt und die Dauer der Sperrungen sind derzeit noch unklar. Die veränderten Haltestellen für Schulbusse gelten bis Schuljahresende.

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