„Meilenstein“: Neuer Windpark entsteht in Bayern – Standort steht schon fest
In Oberfranken soll ein neuer Windpark entstehen. Hubert Aiwanger feiert den Schritt – und baut für mehr Akzeptanz auf Bürgerbeteiligung.
München – Immer wieder hagelt es Kritik rund um den Ausbau der Windenergie in Bayern. Unter anderem die Landtagsgrünen wiesen Anfang vehement auf die Probleme hin. Zuletzt verteidigte sich das Ministerium gegen diese Attacke, verwies auf neue Zahlen. Umso mehr feiert nun Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) den Schritt der Bayerischen Staatsforsten, einen ersten, eigenen Windpark zu bauen.
Die Bayerischen Staatsforsten – Worum handelt es sich da?
Die Bayerischen Staatsforsten bewirtschaften den größten Teil der öffentlichen Wälder in Bayern. Sie fördern eine nachhaltige Forstwirtschaft, die Holzproduktion und Naturschutz miteinander verbindet. Neben der Holzernte bieten die Wälder Erholungsräume für die Bevölkerung. Die Bayerischen Staatsforsten verwalten rund 808.000 Hektar Staatswald und sind damit einer der größten Forstbetriebe Europas. Politisch sind sie als Anstalt des öffentlichen Rechts organisiert und dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unterstellt.
Neuer Windpark soll in Bayern entstehen – Aiwanger feiert „Meilenstein“
In einer Pressemitteilung kündigten die Bayerischen Staatsforsten am Mittwoch, 25. September, einen ersten, eigenen Windpark an: „In Oberfranken wird der erste Windpark der BaySF BayernWind GmbH, einer Tochtergesellschaft der Bayerischen Staatsforsten, entstehen“. Bisher, so erklärt der BR, vergaben die Staatsforsten stets nur Grund für externe Betreiber.
Zum Thema: Windräder sorgten erst in dieser Woche für Aufregung – denn eine neue Technik wird nun Pflicht.
Hubert Aiwanger freut sich über den Schritt, kommentierte laut Pressemitteilung: „Die Aufholjagd bei der Windkraft gewinnt weiter an Tempo. Mit dem ersten BaySF-eigenen Windpark erreichen wir den nächsten Meilenstein“. Insgesamt sollen bis zu neun Windräder gebaut werden – sechs davon sollen die Bayerischen Staatsforsten selbst betreiben. Von diesen soll vor allem die „energieintensive Glas- und Keramikindustrie in der Region profitieren“.
Die bis zu drei weiteren Windräder sollen von den Bürgern vor Ort, regionalen Unternehmen und Kommunen betrieben werden. „Es ist uns wichtig, die Menschen vor Ort mitzunehmen. Deshalb können sich auch Kommunen, Bürger sowie das lokale Gewerbe an bis zu drei weiteren Anlagen direkt beteiligen“, erklärte Aiwanger dazu. Mehr Akzeptanz für den Windpark durch Bürgerbeteiligung, so der Plan.
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Windräder der neuesten Generation sollen in Oberfranken gebaut werden – Örtliche Politik freut sich
Der genaue Standort des geplanten Windparks steht bereits fest: „Der erste BaySF-eigene Windpark soll in der Gemeinde Pressig im Landkreis Kronach entstehen“, heißt es in der Pressemitteilung. Stefan Heinlein, erster Bürgermeister der Marktgemeinde Pressig, begrüßt die Entscheidung sehr: „Die Windkraftanlagen, welche im Norden von Pressig entstehen sollen, ergänzen unser Energiekonzept ideal“, so der Politiker. Die Gemeinde, Unternehmen und Bürger vor Ort würden von dem neuen Windpark langfristig profitieren.
Der neue Windpark in Oberfranken soll mit modernsten Windrädern ausgestattet werden. „Geplant werden Windenergieanlagen der neuesten Generation, von denen jede etwa 19 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen kann – genug, um rechnerisch ca. 5.000 Haushalte mit Strom zu versorgen“, schreiben die Bayerischen Staatsforsten.
Windenergie
Windenergie wird durch Windkraftanlagen erzeugt, die Wind in Strom umwandeln. Sie ist eine saubere, erneuerbare Energiequelle ohne CO₂-Ausstoß. Zu den Vorteilen zählen geringe Betriebskosten und Umweltfreundlichkeit. Ein Nachteil ist die wetterabhängige Stromproduktion, die nicht konstant verfügbar ist. Zudem können Windparks das Landschaftsbild verändern und Lärm verursachen. Windenergie spielt eine zentrale Rolle bei der Reduzierung fossiler Brennstoffe und dem Kampf gegen den Klimawandel. Weltweit sind über 900 Gigawatt Leistung installiert (Stand 2023).
Ob die Windräder tatsächlich gebaut werden, werde sich jedoch erst im Laufe des Projekts entscheiden, heißt es. Sebastian Wittmann, Geschäftsführer der BaySF BayernWind GmbH, will die Bürger aber mit ins Boot holen: „Wir werden in enger Kooperation mit dem Markt Pressig die Bürgerinnen und Bürger sowie die Nachbargemeinden laufend und umfassend über das Projekt informieren“. Eine erste Bürgerinformationsveranstaltung sei für Oktober geplant.