Landtagsregierung will vier Projekte im Landkreis Weilheim-Schongau fördern
Bayerns Regierungsfraktionen wollen „100 Millionen Euro zusätzlich für bayernweite Akzente und regionale Projekte“ bereitstellen. Auch im Landkreis Weilheim-Schongau darf man sich freuen.
Landkreis – „Wir haben ehrlicherweise nicht damit gerechnet, sind aber jetzt umso mehr erfreut“, sagt Renate Dodell, Vorsitzende des Hospizvereins im Pfaffenwinkel, auf Nachfrage der Heimatzeitung. Die Einrichtung in Polling soll, so geben es die Landtagsabgeordneten Susann Enders (Freie Wähler) und Harald Kühn (CSU) jeweils in Pressemitteilungen bekannt, mit 100 000 Euro unterstützt werden. Der Hospizverein will den Zuschuss fürs Zukunftsprojekt „Zwei Hospize in Polling – Erwachsenenhospiz und Kinderhospiz“ verwenden, so Dodell.
„Insgesamt 100 Millionen Euro haben die Regierungsfraktionen von Freien Wählern und CSU eingeplant, um im Haushalt 2024 eigene Akzente zu setzen“, so Enders. Neben dem Hospizverein sollen im Landkreis Weilheim-Schongau drei weitere Institutionen Zuschüsse erhalten: Das Radom Raisting, das „Polliphonic Musik-Festival“ und das Weilheimer Stadtmuseum.
Dieses ist gerade geschlossen und muss umgebaut werden, so der Leiter Tobias Güthner. Im Vordergrund stehen Besuchersicherheit (Brandschutz) und Barrierefreiheit, die Ausstellung soll moderner gestaltet werden. Ein Prozess, für den man jede Hilfe brauchen könne. Die geplante Unterstützung in Höhe von 220 000 Euro sei daher eine „super Sache“. Künftig soll es Medienstationen im Museum geben, für deren Erstellung – vom Inhalt bis zur Hardware – sollen die Gelder verwendet werden.
Freude über Zuschuss für Festival
Auch das „Polliphonic Musik Festival“ mit elf Veranstaltungen (Musik und Lesungen) rund um Polling soll unterstützt werden, und zwar mit 120 000 Euro. „Ein Festival hat unglaublich viele Kosten und trotz laufender monatlicher Ausgaben natürlich nur einmal im Jahr Einnahmen durch Ticketverkäufe“, so Nepomuk und Aurelius Braun auf Nachfrage der Heimatzeitung. Mit der aktuellen Planung sei man „ein hohes unternehmerisches und privates Risiko eingegangen“ und freut sich daher, dass der Mut belohnt werde. Zeitnah sollen nun Künstlerverträge geschlossen und in Werbung investiert werden, „um das Publikum auf das noch junge Festival aufmerksam zu machen“. Am zweiten Juni-Wochenende wird es zum zweiten Mal stattfinden, das Programm soll im Mai veröffentlicht werden.
Mit fairen Ticketpreisen soll der Zugang zum Festival so niederschwellig wie möglich gehalten werden – mit der Unterstützung ist das laut Organisatoren trotz Inflation möglich. Außerdem sollen Künstler und Team angemessen bezahlt werden, ein Shuttle zwischen Weilheim und Polling ist geplant, und ein Förderkreis soll aufgebaut werden, um das Festival langfristig finanzieren und planen zu können.
Finale Entscheidung zu Zuschüssen fällt im Juni
Projekte der Radom Raisting GmbH zur Bestandssicherung und zur Weiterentwicklung sollen ebenfalls unterstützt werden. Enders spricht von 300 000 Euro, Kühn von 500 000 Euro. „Über die tatsächliche Höhe der zugewiesenen Förderung entscheidet der Landtag in seinen Haushaltsberatungen“, so René Jakob, Geschäftsführer der Radom Raisting GmbH. Die finale Entscheidung falle laut Kühn im Juni.
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In jedem Fall sei man über die Unterstützung dankbar. Aktuell befinde man sich in der Fertigstellung der neuen Ausstellung „Virtuelle Welten“ im Radom, welche am 3. Mai eröffnen soll, sagt Jakob. „Unter anderem ist vorgesehen, das ehemalige Schaubergwerk des Deutschen Museums München in digitaler Form in das Radom Raisting entstehen zu lassen“, so Harald Kühn. Mit der virtuellen Darstellung des Pechkohlebergwerks soll eine Verbindung zur Tradition sowie zum Beitrag des oberbayerischen Kohlebergbaus (Peißenberg, Penzberg…) zur industriellen Entwicklung Bayerns hergestellt werden, erklärt Jakob.
Insoweit dieses Projekt gefördert werden kann, wird die Realisierung circa ein Jahr in Anspruch nehmen und voraussichtlich 2025 im Radom für Besucher erlebbar sein.