Bei Pendlern und Bahnreisenden ist Geduld gefragt

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Die Lokführergewerkschaft GDL hat die Beschäftigten der Deutschen Bahn zum nächsten Streik aufgerufen - Fahrgäste müssen sich auf den längsten Streik seit vielen Jahren einstellen. © Jens Büttner/dpa

Region - Ab morgen früh zwei Uhr (24. Januar) fährt von den meisten Bahnhöfen im Oberland erst mal kaum ein Zug mehr. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) gab Anfang der Woche bekannt, bis Montag, den 29. Januar um 18 Uhr zu streiken. Somit plant die Gewerkschaft weiter Druck auf die Deutsche Bahn AG auszuüben und beharren auf Forderungen die Arbeitszeit auf 35 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich zu verkürzen.

Auch der Lohn soll generell erhöht werden und einer Forderung des Inflationsausgleich nachgekommen werden. Die sechstägige Aussetzung der Arbeit kritisiert der Fahrgastverband Pro Bahn heftig, da ein so langer Streik erheblich Auswirkungen auf Reisende und Pendler haben wird. Das unterstreicht auch die Deutsche Bahn. Konzernsprecher Achim Strauß kann die neueste Streik-Aktion der GDL nicht nachvollziehen. „Wir haben der GDL die Hand gereicht, aber sie antwortet mit einem sechs-tägigen Streik. Obwohl wir große Zugeständnisse gemacht haben, ist die GDL noch nicht einmal bereit zu verhandeln. Dabei liegt jetzt alles auf dem Tisch.“

Laut Strauß wurde ein überdurchschnittlicher Gehaltsabschluss vorgeschlagen und ein Angebot zur Hauptforderung, nämlich die Arbeitszeit auf 37-Stunden zu verkürzen und das bei gleichem Gehalt. Dass die GDL nun immer noch nicht an den Verhandlungstisch kommt, bezeichnete Strauß als unverantwortlich.

Große Einschränkungen im Regional- und Fernfahrplan

Der Bahn ist bewusst, dass von den Fahrgästen wieder viel Flexibilität gefragt sein wird. Bei Fern,- Regional- und Güterverkehr stehen große Einschränkungen an. Deshalb setzt die DB ab Mittwoch auf einen Notfahrplan. „Es wird wieder massive Auswirkungen auf den Bahnbetrieb in ganz Deutschland geben mit reduzierten Fahrmöglichkeiten,“ sagt Konzernsprecherin Anja Bröker. Besonders im Regionalverkehr sollten Bahnfahrer starke Schwankungen erwarten und sich bei Reisen 24-Stunden vor Fahrtantritt informieren. Auch zu einer Sitzplatzreservierung wird geraten. Wie bei dem letzten Streik, werden auch dieses Mal als Teil des Notfahrplans längere Züge eingesetzt, um den Bahnfahrern weitere Sitzplatzmöglichkeiten anzubieten. Pendler sollen eventuell auch Fahrgemeinschaften bilden, rät die Bahn.

Streik gegen deutsche Wirtschaft

Nicht nur Pendler und Reisende sind von dem anstehenden Streik betroffen. Auch der Güterverkehr soll ab heute Abend für sechs Tage stillstehen. „144 Stunden Streik werden sich unmittelbar auf die Lieferketten der Industrie auswirken und sie nachhaltig stören,“ warnt Strauß. „Wir bei DB-Cargo versuchen mit allen Kräften die Folgen für die Kunden in der Wirtschaft und der Industrie abzumildern. Insbesondere versorgungsrelevante Züge stehen dabei im Focus,“ sagt Strauß.

Bahn-Konzernsprecherin Anja Bröker bekräftig, zu jeder Zeit und an jedem Ort zu Verhandlungen bereit zu sein „Es ist jetzt an der Zeit zusammen zu kommen, zu verhandeln, Kompromisse zu finden. Gerade in diesen Zeiten ist eine soziale Partnerschaft wichtiger denn je.“ Streiks seien keine Lösung, meint Bröker.

Aktuelle Informationen und Entwicklungen sowie den Fahrplänen finden Bahnreisende hier:

Außerdem wurde eine kostenlose Hotline eingerichtet, die unter der Nummer 08000 99 66 33 zu erreichen ist.

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