Bekannte Deko-Kette ist insolvent: Diese 27 Filialen schließen bis Ende des Jahres
Die bekannte Dekokette Depot hat im Sommer Insolvenz anmelden müssen. Nun gibt es Details zur Zukunft. Viele Filialen müssen komplett schließen.
Niedernberg – Die Neuaufstellung der deutschlandweit bekannten Dekokette Depot beginnt. Nachdem die Firma vor einigen Monaten ihre Insolvenz bekannt gab, müssen einige Filialen schließen, um das Gesamtgeschäft wieder profitabel zu machen. 50 Mitarbeitende müssen ihre Jobs aufgeben, wie es nun nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) heißt.
Depot ist insolvent: 27 Filialen in Deutschland schließen für immer
Der insolvente Deko-Händler Depot schließt bis Jahresende mindestens 27 Filialen in Deutschland. Das sagte der Geschäftsführer des Einzelhandelsunternehmens, Christian Gries, der dpa. 17 seien bereits dichtgemacht worden. Das Filialnetz schrumpft damit auf 285 Geschäfte. Voraussichtlich werden noch weitere geschlossen. Die Verhandlungen mit einigen Vermietern laufen noch. „Läden, mit denen wir kein Geld verdienen, werden wir konsequent schließen“, sagte Gries.
Die meisten betroffenen Mitarbeitenden sollen in andere Filialen versetzt werden. Etwa 50 der zuletzt noch insgesamt 3.350 Beschäftigten verlieren mit der geplanten Schließung der 27 Filialen demnach ihren Job. In der Unternehmenszentrale im unterfränkischen Niedernberg sei die Zahl der Mitarbeiter seit Anfang des Jahres von rund 650 auf 500 verringert worden, heißt es.
Folgende Filialen sind den Informationen zufolge von der Schließung betroffen:
- Ahlen
- Berlin (Lindencenter)
- Berlin (Spandau Arkaden)
- Bornheim
- Donauwörth
- Dortmund
- Düsseldorf (KöBogen II)
- Essen
- Flensburg (Holm)
- Frankfurt (Skyline Plaza)
- Hamburg (Hamburger Meile)
- Kassel (Obere Königsstr.)
- Leer
- Lingen
- Neu-Isenburg
- Neunkirchen
- Peine
- Sandersdorf-Brehna
- Schönebeck
- Schongau
- Schweinfurt Stadtgalerie
- Stein (Forum)
- Stuttgart Hauptbahnhof
- Sylt (Westerland)
- Übach-Palenberg
- Wadgassen
- Wuppertal (Werth)
Fortsetzen möchte Depot außerdem das „Rooms“-Konzept, bei dem kleine Depot-Shops in größere Flächen anderer Händler integriert sind. Knapp 150 davon in Rewe-, Toom- und Edeka-Märkten bleiben bestehen. Andere, wie unter anderem bei Kaufland, wurden geschlossen.
Depot ist eine Tochter der Gries Deco Company (GDC). Wegen drohender Zahlungsunfähigkeit hatte das Unternehmen im Juli Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt.
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Insolvenz von Depot: Konkurrenz von Action und Temu belasten das Unternehmen
Ziel ist es nach Firmenangaben, bis spätestens Mitte 2025 wieder in den Regelbetrieb übergehen zu können. Laut Gries hatte Depot während und nach der Corona-Zeit mit Schwierigkeiten zu kämpfen. „Die Lager waren voll, aber die Ware konnte nicht abfließen, weil die Läden geschlossen waren. Deshalb haben wir Probleme bekommen beim Umsatz.“ Weil Lieferketten nicht funktioniert hätten, sei Weihnachtsware erst im Januar gekommen.

Depot und andere Einzelhändler verloren auch Marktanteile an stark expandierende Non-Food-Discounter wie Action. Weitere Konkurrenz gibt es durch Portale wie den chinesischen Online-Marktplatz-Temu. Gries beklagt dadurch Wettbewerbsnachteile für europäische Händler. „Wir halten die Standards ein und haben eigene Abteilungen für Qualitätssicherung und Lieferkettengesetz. Wenn wir einen Tisch verkaufen, müssen wir nachweisen, in welcher Region der Baum geschlagen wurde.“
Depot schließt Filialen in ganz Deutschland: Auch in Österreich und der Schweiz
Nach eigenen Angaben erwirtschaftete das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 390 Millionen Euro. Aktuelle Zahlen zu Gewinn oder Verlust nannte Gries nicht. Auch im deutschsprachigen Ausland betreibt Depot Geschäfte. In Österreich verringerte sich das Filialnetz, ebenfalls im Zuge einer Insolvenz, in diesem Jahr von 49 auf 29 Filialen. In der Schweiz sind es 34.
Das Handelsunternehmen Migros war 2012 mehrheitlich bei der GDC eingestiegen. Danach expandierte die Deko-Kette stark. Zeitweilig gab es mehr als 500 Filialen. 2019 kaufte Gries das Unternehmen vollständig zurück. Seit diesem Jahr ist er wieder Geschäftsführer. (wal/dpa)