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Ekel-Sofa im Verschenke-Eck des Wolfratshauser Asylhelferkreises – „Frage des Respekts“

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Sperrmüll, kein Geschenk: Das Verschenke-Eck wird immer wieder als Müllhalde missbraucht – und stellt Caritas-Mitarbeiterin Ines Lobenstein vor Probleme. © Sabine Hermsdorf-Hiss/Privat

Ein Unbekannter hat das Verschenke-Eck des Wolfratshauser Asylhelferkreises als Mülldeponie missbraucht und dort sein Sofa entsorgt.

Wolfratshausen – Ihr Arbeitstag im Januar begann mit einem Ekel-Fund. Als Ines Lobenstein wie jeden Tag einen Blick ins Verschenke-Eck am Parkplatz am Loisachufer 18 warf, sah die Vorsitzende des Wolfratshauser Asylhelferkreises ein graues Sofa. Fleckig, kaputt, sperrig und vom Regen durchweicht. Zwei Fragen hatte Lobenstein im Kopf: „Warum tut man das?“ Und: „Wie bekomme ich das weg?“

Ekel-Sofa im Verschenke-Eck des Wolfratshauser Asylhelferkeises – „Frage des Respekts“

Seit Dezember 2020 betreibt der Asylhelferkreis im hinteren, geschützten Teil des Parkplatzes das Verschenke-Eck eingerichtet. Jedermann kann dort Dinge hinstellen, die er nicht mehr braucht, andere können sie mitnehmen. Eine Idee, die ankommt. Das Verschenke-Eck werde rege genutzt, weiß Lobenstein. „Manchmal kann man gar nicht so schnell schauen, wie etwas einen neuen Besitzer findet“. Einmal täglich wirft sie einen Blick auf das Sammelsurium – und entdeckte so auch die kaputte Couch.

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Viele Regeln gebe es dort nicht. „Aber es sollten Dinge sein, die man weiterhin verwenden kann, die funktionstüchtig sind und die ohne Gummihandschuhe und Ekel anfassbar sind“, stellt Lobenstein klar. „Das ist auch eine Frage des Respekts.“ Ein weiteres Negativbeispiel aus der Vergangenheit: ein Kinderwagen, über und über mit Stockflecken bedeckt. „Würde man als Geber hier auch sein eigenes Kind reinlegen?“ Die Antwort ist eindeutig. Bevor man dort etwas ablegt, sollte man sich fragen, ob man selbst so etwas mitnehmen würde. Immer wieder wird das Verschenke-Eck als Müll- oder Sperrmüllablageplatz missbraucht. Lobenstein bringt das „in Rage“, wie sie selbst sagt.

Im aktuellen Fall der Couch blieb ihr nur, sich Hilfe für die Entsorgung zu holen – die Lobenstein aus eigener Tasche bezahlt hat. „Dafür kann und will ich keine mir anvertrauten Spenden nutzen.“ Ein Bekannter mit einem entsprechend großen Auto fand sich zum Glück schnell. „Also muss auch derjenige, der es angeliefert hat, ein solches Fahrzeug haben und zudem mit einem Helfer gekommen sein. Anders geht das nicht“, deduziert sie. Um in Zukunft gegen solche unschönen Überraschungen gefeit zu sein, wurde dem Asylhelferkreis bereits eine Überwachungskamera angeboten. Die anderen Parteien im Haus seien einverstanden. Lobenstein: „Jetzt muss nur noch der Vermieter, das Ordinariat München und Freising, zustimmen.“

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