„I gfrei mi narrisch!“: Er ist der beste Lehrer im Landkreis - weil er sich Zeit nimmt
Er rappt, macht Graffitis, lässt Schüler kochen: Der Rotary Club kürt Max Fischer von der Tölzer Südschule zum besten Landkreislehrer.
Sie stehen täglich vor neuen Herausforderungen und haben es nicht immer leicht, ihr Wissen zu vermitteln. Dass es an den Landkreisschulen viele Lehrerinnen und Lehrer gibt, die ihren Bildungsauftrag trotz einiger Widrigkeiten hervorragend erfüllen, zeigt die seit 2017 vom Rotary Club Wolfratshausen-Isartal vergebene Auszeichnung „Summa cum laude“.
3000 Euro Preisgeld für Projekte an eigener Schule
„Manche Lehrer bleiben uns ein Leben lang in Erinnerung“, bemerkte Dr. Theo Heckel. Der Rotary-Präsident hob die Bedeutung von Pädagogen hervor, denen die Preisverleihung im Krämmelforum gewidmet war. „Das sind Menschen, die sehr viele Möglichkeiten haben“, betonte der Geretsrieder. Landrat Josef Niedermaier sieht das genauso. „Ich find's super, dass ihr diese Persönlichkeiten sucht, die nicht unbedingt den Bewertungskriterien des Kultusministeriums entsprechen“, lobte er.
Christoph Irmer und Martin Füger übernahmen die „Summa cum laude“-Idee vor acht Jahren von einer Initiative des Rotary Clubs Nürnberger Land. Das Preisgeld in Höhe von 3000 Euro muss zur Förderung der Bildung an der Schule des jeweiligen Preisträgers eingesetzt werden. Ute Hennekes verwies in diesem Zusammenhang unter anderem auf die Verschönerung des Pausenhofes der Grundschule Kochel und die Anschaffung von bequemen Sitzgelegenheiten in der Geretsrieder Realschule. Die Beurteilung der von den Elternbeiräten eingereichten Empfehlungsschreiben fiel den Juroren Dr. Maria Braune, Dr. Elisabeth Kurzweil, Andreas Vogelmeier, Dr. Stefan Schmidbauer und Prof. Dr. Martin Högl schwer. „Es war berührend, wie viel zeitliche Hingabe jeder einzelne Lehrer aufbringt“, stellte Braune fest.
Er rappt, macht Graffitis und lässt Schüler kochen: Max Fischer ist Top-Lehrer des Landkreises
Blumensträuße und Urkunden erhielten zunächst Silke Siegle (Volksschule Gaißach), Cornelia Schubert (Grund- und Mittelschule Waldram), Matthias Wohlgenannt (Gymnasium Geretsried), Susanne Wahl (Grundschule Münsing) und Isabelle Schenkel (Karl-Lederer-Grundschule Geretsried). Den ersten Preis sicherte sich Max Fischer von der Tölzer Südschule, der dort nach Auffassung der Jury durch ein „nachhaltiges klassenübergreifendes Engagement zum Wohle des gesamten Schulklimas, außerordentliche Leistungen und Integrationsvermögen“ auffiel. So rappte er zusammen mit Schülern einen selbstgeschriebenen Song, gestaltete einen „Graffitibaum“ und ließ die Kinder bei einem internationalen Food-Fest Gerichte ihrer jeweiligen Herkunftsländer zubereiten. „I gfrei mi narrisch“, sagte der 34-Jährige in bayerischer Mundart.
Am Ende des von verschiedenen Ensembles der Geretsrieder Musikschule begleiteten Festakts nahm Fischer auch ein Bild des Münsinger Künstlers Iring de Brauw entgegen. Das Werk symbolisiert die Weisheit von Lehrern mit einem Vogel, Äpfeln und Büchern.