Ukraine droht „Aufteilung“: Experte mit bitterer Kriegsende-Prognose wegen Trump
Donald Trump will den Ukraine-Krieg schnell beenden. Sein Plan könnte jedoch Russland stärken und Europa vor eine Herausforderung stellen.
Washington/Moskau/Kiew – Mit Spannung wurden die Ernennungen in Donald Trumps Kabinett erwartet. Der designierte US-Präsident hat seine Regierungsmitglieder nun vervollständigt. Unter den Mitgliedern befinden sich auch einige Skeptiker der Ukraine-Hilfen. Für das von Russland angegriffene Land werden die nächsten Monate wichtig. Die Lage in der Ukraine ist derzeit äußerst angespannt. Trump könnte nach seinem Amtsantritt wichtige Entscheidungen für die Beendigung des Ukraine-Krieges treffen.
Trumps Pläne für den Ukraine-Krieg: „Bedrohung für Europa“
„Der Krieg läuft nicht gut für die Ukraine“, sagt Ian Bremmer, Gründer der Eurasia Groupe der Bild. Er fügt hinzu: „Russland hat weite Gebiete erobert und wird sie nicht aufgeben. Und der Ukraine fehlen derzeit die militärischen Optionen, sie zurückzuerobern“. Der Politikwissenschaftler aus den USA geht nicht davon aus, dass Moskau die eroberten Gebiete freiwillig zurückgeben wird.

Während des Wahlkampfes hatte Trump wiederholt versprochen, den Krieg in der Ukraine schnell zu beenden. Politikwissenschaftler Bremmer glaubt, dass der designierte US-Präsident einen „Deal“ für ein Friedensabkommen einfordern wird. Nach seiner Amtseinführung am 20. Januar erwartet der Experte eine erste Verhandlungsrunde und einen Waffenstillstand. „Er hat mehrmals deutlich gemacht, dass er diesen Krieg beendet sehen will“, so Bremmer über Trump.
Trumps Plan für die Ukraine: Sondergesandter Kellogg könnte Ukraine „aufteilen“
Die Ernennung von Ex-General Keith Kellogg zum Sondergesandten für Russland und die Ukraine lässt vermuten, wie Trump dieses Ziel erreichen möchte. Sein Plan für den Krieg sieht offenbar vor, die Kämpfe an den aktuellen Frontlinien einzufrieren. Anschließend sollen Kiew und Moskau zu Verhandlungen gezwungen werden. Dies könnte auch bedeuten, dass die Ukraine große Teile ihres Territoriums endgültig an Russland verlieren könnte und die Ukraine somit „aufgeteilt“ wird.
Sollte Russlands Präsident Wladimir Putin gestärkt aus möglichen Verhandlungen hervorgehen, könnte dies neue Herausforderungen für Europa bedeuten. „Putin bleibt als ständiger Störfaktor eine Bedrohung für Europa“, warnte Bremmer. In diesem Zusammenhang gewinnt die Nato an Bedeutung. Obwohl Trump in der Vergangenheit damit gedroht hatte, aus dem Bündnis auszutreten, glaubt Bremmer nicht, dass Trump dies tatsächlich tun wird. „Er ist davon überzeugt, dass er die Allianz in der ersten Amtszeit gestärkt hat – und Dinge, auf die er stolz ist, will er behalten“, so Bremmer. (vk)