Besser spät als Niederlage: Tölzer Löwen mit zehntem Heimsieg in Folge
Tölzer Löwen mit Ladehemmungen tun sich schwer beim 4:2 gegen Schlusslicht Stuttgart
Bad Tölz – Wer nach Höherem strebt, der sollte nicht gegen den Tabellenletzten ins Straucheln geraten. Doch fast hätte Oberliga-Schlusslicht Stuttgart den aktuelle Sturmlauf der Tölzer Löwen gestoppt. Zwar setzte sich der Oberliga-Neunte am Freitagabend gegen den Tabellenletzten mit 4:2 durch, holte sich damit den zehnten Heimsieg in Folge. Doch es war lange Zeit knapp, weil sie sich nicht wirklich absetzen konnten, unzählige Chancen vergaben und an einem gut aufgelegten SEC-Torhüter Jonas Gähr scheiterten. „Der war überragend, aber wir haben auch oft zu kompliziert gespielt, zu schlecht geschossen“, moniert Löwen-Trainer Axel Kammerer. Erst Niklas Hörmann, Schütze des 1:0, brach mit seinem zweiten Treffer zum 2:1 ein wenig den Bann im Schlussdrittel. Dann spielten es die Löwen doch noch recht souverän runter.
Besser spät als Niederlage
Der kleine Wackler hatte nichts mit Joshua Baron zu tun, der sein erstes Heimspiel zwischen den Pfosten von Anfang an machte. „Und er hat das sehr gut gemacht“, meint Kammerer. „Hat Ruhe ausgestrahlt, eine gute Leistung, er hat das Vertrauen zurückgezahlt.“ Es lag auch nicht an Florian Kästele, der seinen Vertrag für kommende Saison verlängert hatte und sich laut Kammerer „von Spiel zu Spiel steigert“. Und es lag nicht unbedingt an fehlendem Einsatz oder schlechtem Spiel der Tölzer. Kammerer: „Struktur und Organisation waren in Ordnung, wir haben flüssig gespielt und uns viele Chancen erarbeitet.“
Trainer Kammerer außer Rand und Band
Doch Tölz setzte Gähr im Gästekasten nicht entschieden genug unter Druck, vergab vor allem im Mitteldrittel nach wackliger 1:0-Führung unzählige Chancen. Das Heimpublikum erlebte Trainer Kammerer schon lange nicht mehr so außer Rand und Band und unzufrieden.
Die Welt schien in Ordnung, als Niklas Hörmann einen schönen Angriff mit viel Zeit und Übersicht zum 1:0 abschloss. Doch dieser Spielstand veränderte sich 33 Minuten lang nicht. Weder brachten Stephen Deeg, Oliver Noack oder Yannic Bauer für Tölz ihre Chancen an Gähr vorbei. Noch brachte Stuttgart mit vereinzelten Aktionen der SEC-Paradereihe Mathias Vostarek, Jannik Herm und Matthew Pistilli Baron ernsthaft in Bedrängnis. Bei Christian Bauhofs Solo – Niko Fissekis hatte im eigenen Angriff die Scheibe liegen lassen – blieb er lange und erfolgreich stehen.
Pässe statt Schüsse
Erste Unsicherheiten bei Gähr gab es im druckvollen Tölzer Powerplay. Aber er wehrte zweimal gegen Klemen Pretnar ab, Philipp Schlagers Schuss war zu harmlos, Marc Schmidpeter verzog. Auch gegen Reto Schüpping blieb Gähr Sieger, hielt sich im gesamten Mitteldrittel schadlos. „Wir haben noch einen Pass gespielt, statt hart zu schießen, die Schussqualität war nicht gut genug, wir sind sogar in Konter gelaufen“, moniert Kammerer. Und wie es so kommt, wenn man seine Chancen nicht nutzt, nutzt sie der Gegner: Nolan Redler schob kurz vor der zweiten Pause zum 1:1 ein.
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Zweites Hörmann-Tor bricht den Bann
Gut 40 Minuten nach seinem ersten Treffer brachte Hörmann Tölz in Richtung Sieg: Wieder zog er humorlos aus dem Halbfeld ab – 2:1. Marc Schmidpeter, der es sich längst verdient hatte, erhöhte auf 3:1. Das Spiel war gelaufen, auch wenn Stuttgart den Torwart zog und verkürzte, und Martins Karsums ins leere Tor zum 4:2 vollstreckte.
Tölzer Löwen - Stuttgarter EC 4:2 (1:0, 0:1, 3:1)
Tore: 1:0 (3:42) Hörmann (Piipponen/Deeg), 1:1 (36:59) Redler (Vostarek/Herm), 2:1 (46:29) Hörmann (Fischhaber/Piipponen), 3:1 (53:36) Schmidpeter (Spöttel/Hörmann), 3:2 (57:18) Herm (Pistilli/Vogt, 6-5), 4:2 (58:56) Karsums (Piipponen/Fischhaber, ENG), –Strafminuten: Tölz 4, Stuttgart 4, – Schiedsrichter: A. Gawlik/B. Lender, – Zuschauer: 1371.