Zwischen Meer und Homeoffice - Junge Briten entdecken Rentner-Hotspots für sich
Die britische Tageszeitung „The Telegraph“ berichtet über eine bemerkenswerte Entwicklung in Großbritannien: Immer mehr Unter-40-Jährige entscheiden sich für ein Leben in Gebieten, die traditionell als Rückzugsorte für Rentner gelten. In diesen bisher vorwiegend von Senioren dominierten Orten würden zunehmend junge Menschen Einzug halten.
Nach Angaben des „Telegraph“ sind vor allem Küstenstädte und landschaftlich attraktive Regionen Ziel dieser Wanderbewegung. Die „Hybrid-Arbeit“, die es erlaubt, von nahezu jedem Ort aus tätig zu sein, und die Suche nach gutem Preis-Leistungs-Verhältnis, würden diese jungen Menschen anlocken. Anstelle von städtischem Trubel suchen sie die Ruhe und Attraktivität dieser vermeintlichen „Rentnerparadiese“.
Die Zahlen des britischen Statistikamts (ONS) belegen diese Trends. So seien 2022 fast ein Viertel der Zuzügler nach North Somerset in ihren Zwanzigern gewesen, ein weiteres Drittel war zwischen 30 und 40 Jahre alt.
Britisches Rentnerparadies Weston-super-Mare zieht Junge an
Als Beispiel nennt der „Telegraph“ die Stadt Weston-super-Mare in North Somerset. Hier habe etwa die 25-jährige Emily Weeden, nach zehn Jahren in Bristol, eine Wohnung für umgerechnet rund 142.000 Euro erworben. Ähnliche Entwicklungen gebe es auch in anderen Städten entlang des Bristolkanals.
Die jungen Zuzügler würden das Stadtbild verändern. Neue Bars, Cafés und Restaurants öffnen, Co-Working-Spaces etablieren sich in den Stadtzentren und Sanierungspläne für historische Gebäude werden auf den Weg gebracht.
Laut „The Telegraph“ zeige sich diese Entwicklung auch in anderen Teilen Großbritanniens, beispielsweise in Ulverston in Cumbria, Buxton in Derbyshire, Dartmouth in Devon und Folkestone & Hythe in Kent.
Und die Rentner? Die könnten theoretisch nach Costa Rica auswandern. Das mittelamerikanische Land ist laut dem „Global Retirement Index“ von International Living das ultimative Paradies für den Ruhestand. Als Gründe dafür werden das Klima, die Natur, aber auch das Gesundheitssystem genannt. Auf Platz 2 folgt Portugal.