Zwei Jahre Zeit, um Fiasko zu verhindern - Airbus-Chef warnt vor Milliardenverschwendung für Kampfjets
Guillaume Faury, Chef des europäischen Flugzeugbauers Airbus, warnt davor, dass Europa Milliarden Euro für die Entwicklung zweier unterschiedlicher Kampfjets verschwenden könnte. Nach einem Bericht des „Telegraph“ geht es um die Projekte Future Combat Air System (FCAS) und Global Combat Air Programme (GCAP). Faury erklärt, dass die beiden Programme unterschiedliche Technikstandards und Bauteile entwickeln könnten. Dadurch steigen die Kosten erheblich. „Regierungen müssen sich hinsetzen und überlegen, was sie zu welchem Preis erreichen wollen und wie sie besser zusammenarbeiten können“, sagte er bei einer Pressekonferenz in London.
Gemeinsame Standards nötig
Das FCAS-Projekt wird von Airbus geleitet, während das GCAP von BAE Systems aus Großbritannien geführt wird. Ursprünglich wollte man einen gemeinsamen Tarnkappen-Kampfjet als Nachfolger für den Eurofighter Typhoon entwickeln. Doch Airbus und BAE Systems gingen getrennte Wege und suchten sich neue Partner. Airbus arbeitet jetzt mit dem französischen Hersteller Dassault zusammen. BAE Systems kooperiert mit dem italienischen Unternehmen Leonardo und der japanischen Firma Mitsubishi. Laut dem „Telegraph" warnt Faury, dass ohne eine Abstimmung der Projekte Europa doppelte Kosten tragen müsse. Innerhalb von zwei Jahren könnten die Programme zu unterschiedlich sein, um sie noch zusammenzuführen.
Europas Verantwortung für die eigene Verteidigung
Faury betont, dass Europa mehr Verantwortung für seine eigene Verteidigung übernehmen müsse, besonders jetzt, wo die USA Nato-Partner auffordern, ihre Militärausgaben zu erhöhen. „Die USA schauen immer mehr nach Asien und weniger nach Europa. Daher muss Europa mehr Verantwortung übernehmen als früher", erklärte er. Faury fordert, dass Europa zukünftige Rüstungsprojekte gemeinsam finanziert, um eine eigenständige Verteidigungsindustrie zu erhalten.