„Draußen war es wie in einem Horrorfilm“: Riesenwellen schlagen auf Kreuzfahrtschiff – ein Passagier stirbt
Ein Kreuzfahrtschiff gerät auf offenem Meer in einen Sturm. Riesenwellen zerschmettern Fenster und Balkone. Ein Passagier stirbt, viele werden verletzt. Nun ist der Bericht veröffentlicht.
Biskaya – Die Fahrt eines Luxus-Kreuzfahrtschiffs durch die Biskaya endete für viele Passagiere in einem Albtraum. Am 4. November 2023 geriet die „Spirit of Discovery“ von Saga Cruises in einen schweren Sturm. Mit Wellen von bis zu 14 Metern Höhe und orkanartigen Winden war die Szene unvergesslich dramatisch, mit zerstörten Balkonen, einem Todesfall und über hundert Verletzten. Daraufhin wurde eine umfangreiche Untersuchung zu dem tragischen Vorfall eingeleitet, deren Abschlussbericht von der Behörde nun veröffentlicht wurde.
Das Kreuzfahrtschiff der britischen Saga Cruises war unterwegs von den Kanarischen Inseln zurück nach Großbritannien, als es die unheilvollen Bedingungen in der Biskaya erlebte. Während die 943 Passagiere und 503 Besatzungsmitglieder sich auf einen gewöhnlichen Seetag einstellten, wuchs der Sturm zu einem Szenario heran, das keiner der Reisenden je vergessen wird.
Passagier stirbt bei Kreuzfahrt-Unwetter: Katastrophale Bedingungen auf der „Spirit of Discovery“
Gegen 12:30 Uhr verlor das Schiff plötzlich den Antrieb, als es mitten in den Sturm geriet. Die Wellen, die bis zu 30 Fuß – entspricht etwa neun Meter – hoch wurden, schlugen gegen die Seiten des Schiffs, und die starken Winde trieben das Schiff hin und her. Die Besatzung befahl den Passagieren, entweder sitzen zu bleiben oder sich hinzulegen, da das Schiff abrupt zur Seite schwenkte und die Bewegungen für viele unberechenbar wurden.
Inmitten des Chaos kam es zu schweren Verletzungen. Durch das plötzliche Abbremsen und das Schlingern des Schiffes wurden viele Passagiere regelrecht durch die Kabinen geschleudert. Bücher, Tische und Stühle flogen umher, Fensterscheiben zersprangen, und Balkone wurden durch die unaufhörlich peitschenden Wellen beschädigt. Eine Passagierin berichtete gegenüber The Independet, wie sie aus Angst um ihr Leben versuchte, in ihrer Kabine Normalität zu bewahren, indem sie die laute Fernsehsendung „Strictly Come Dancing“ ansah, um das Geheul des Windes zu übertönen: „Draußen war es wie in einem Horrorfilm, weil die Wellen so hoch schlugen. Ich habe einfach versucht, in einer Situation, über die ich absolut keine Kontrolle hatte.“
Tragödie auf hoher See: Unwetter verursacht auf Kreuzfahrtschiff „Spirit of Discovery“ zahlreiche Verletzte
Nach ihrer Ankunft in Portsmouth mussten acht schwer verletzte Passagiere sofort ins Krankenhaus gebracht werden, berichtet The Mirror. Ein Passagier, der zu den am schwersten Verletzten zählte, verstarb später an den Folgen seiner Verletzungen. Laut der Marine Accident Investigation Branch (MAIB), die eine Untersuchung zu dem Vorfall einleitete, und dessen Bericht knapp ein Jahr später, am 4. November 2024, veröffentlicht wurde, litten insgesamt über hundert Menschen an Verletzungen verschiedener Schweregrade.
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Das MAIB veröffentlichte einen Zwischenbericht, in dem technische Probleme als zentrale Ursache des Unfalls hervorgehoben wurden. So löste sich das Schiff plötzlich aus seiner stabilen Position, als das Sicherheitsantriebssystem aktiviert wurde, was zur Notbremsung führte. Dies verursachte ein abruptes Schlingern und unkontrollierte Bewegungen, die das Chaos an Bord noch verstärkten, so der Medienbericht der Mirror.
Saga Cruises entschuldigt sich und entschädigt alle Passagiere: „Unser tiefstes Mitgefühl gilt der Familie des Verstorbenen“
Vor dem Vorfall hatte die „Spirit of Discovery“ ihren geplanten Aufenthalt in Las Palmas auf Gran Canaria absagen müssen, da die Wetterprognosen eine Verschlechterung voraussagten. Stattdessen war das Schiff nach A Coruña in Spanien umgeleitet worden, doch auch dieser Hafen musste wetterbedingt schließen. Die Crew entschloss sich daraufhin, den Kurs zurück nach Großbritannien zu setzen. Doch die Kombination aus extremen Wetterbedingungen und den technischen Schwierigkeiten stellte sich letztlich als verhängnisvoll heraus.
Saga Cruises drückte den Angehörigen des verstorbenen Passagiers ihr tiefstes Mitgefühl aus und entschädigte alle betroffenen Passagiere vollständig. Ein Sprecher des Unternehmens betonte, dass man eng mit der MAIB zusammenarbeite, um zukünftige Vorkommnisse dieser Art zu verhindern, wie GB News berichtet. Als Maßnahme wurden umfassende Inspektionen und neue Sicherheitsmaßnahmen angekündigt. (ls)