Mega-Rückruf: Zahlreiche Fisch-Produkte betroffen – Verzehr kann zu Fieber und Durchfall führen

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Von: Julia Hanigk

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Ein Hersteller startet einen groß angelegten Rückruf. Matjes und andere Produkte können mit gefährlichen Listerien belastet sein. Besonders Schwangere sind bedroht.

Hamm – Wer gerne Matjes und andere Fischspezialitäten kauft, sollte jetzt genau hinschauen: Die Heinrich Abelmann GmbH aus Bremerhaven ruft umfangreich verschiedene Fischprodukte mehrerer Marken zurück. Von diesem Hersteller gab es vor kurzem schonmal einen Rückruf.

Betroffen sind neben Matjesprodukten der Marke „Die ostfriesische Räucherei Janssen GbR“ auch weitere Fischerzeugnisse der Marken „Heimatliebe“ und „Skansild“. Alle Produkte können mit dem gefährlichen Keim Listeria monocytogenes belastet sein, der besonders für Schwangere und Menschen mit geschwächtem Immunsystem lebensbedrohlich werden kann. Darüber informiert das Warnportal des Bundes, lebensmittelwarnung.de, in mehreren Meldungen. Alle Produkte im Überblick.

Fischprodukte im Rückruf: Drei Produkte der ostfriesischen Räucherei Janssen

Die ersten drei Produkte des Herstellers der Heinrich Abelmann GmbH, Am Lunedeich 22, 27572 Bremerhaven tragen die Marke „Ostfriesische Räucherei Janssen GbR“. Die Produkte wurden ausschließlich in Niedersachsen verkauft.

Auch „Heimatliebe“-Produkte von Rückruf betroffen

Auch unter der Marke „Heimatliebe“ wurden eventuell verunreinigte Produkte verkauft. Darunter das Räuchermatjesfilet nordischer Art in der 150 Gramm-Packung. Der Fisch wurde über HIT-Märkte in Nordrhein-Westfalen vertrieben.

Rückruf für Fisch in der Dose: Vorsicht bei diesen Matjessalaten und Seelachsschnitzel

Auch in Dosen verkaufter Fisch fällt unter den Rückruf wegen Listerien. Darunter ist das geräucherte und grob geschnittene Alaska-Seelachsschnitzel der Marke Abelmann, im 250-Gramm- und 500-Gramm-Gebinde. Es wurde in fünf Bundesländern verkauft: Bayern, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.

Auch Matjessalat und Kräutermatjessalat mit Gartengemüse der Marke Abelmann zählen zu den Fisch-Dosen mit Gefahrenpotenzial. Sie wurden in der Dosengröße 150 Gramm und 250 Gramm verkauft und waren für Kunden aus Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zu erwerben.

Rückruf für Matjesfilets und Räuchermatjesfilets – Listerien-Gefahr droht

Die Matjesfilets nordischer Art in Rapsöl stammen ebenfalls von der Marke Abelmann und wurden abgewogen in 1000-Gramm-Packungen verkauft. Erhältlich waren sie in Bayern sowie im Saarland.

Auch Räuchermatjesfilets in Pflanzenöl der Marke „Skansild Bremerhaven“ wurden in der durchsichtigen 500-Gramm-Box verkauft und könnten von den Listerien betroffen sein. Das Produkt wurde in Bremen und Niedersachsen verkauft.

Fisch-Rückruf betrifft mehrere Abelmann-Produkte

Gleich mehrere Fischprodukte sind in den sieben Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bremen verkauft worden. Daunter sind Räuchermatjesfilets in verschiedenen Ausführungen und Räuchermatjesstücke:

Kunden werden dringend gebeten, die betroffenen Produkte nicht zu verzehren. Für die Erstattung des Kaufpreises können sich Verbraucher per E-Mail an vertrieb@abelmann.de wenden. Auch bei einem Discounter gibt es derzeit einen Rückruf – für Apfelschorle.

Rückruf wegen Listerien: Diese Gefahren drohen bei Verzehr

Eine Infektion mit Listeria monocytogenes (Listeriose) äußert sich mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Muskelschmerzen sowie gegebenenfalls auch Erbrechen und Durchfall, wie das RKI beschreibt. Es kann zur Sepsis kommen, die klinisch nicht von einer Sepsis anderer Genese unterschieden werden kann. Wichtig zu erwähnen ist aber auch: Gesunde Personen erkranken bei Infektionen mit Listeria monocytogenes in der Regel nicht oder nur mit leichten Symptomen.

Besonders gefährdet sind allerdings Schwangere, Senioren und Menschen mit geschwächtem Abwehrsystem, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) erklärt. Bei diesen Risikogruppen können schwerere Krankheitsverläufe mit Blutvergiftung und Hirnhautentzündung auftreten. Personen mit schweren oder anhaltenden Symptomen sollten ärztliche Hilfe aufsuchen und auf eine mögliche Listerien-Infektion hinweisen. Schwangere sollten sich auch ohne Symptome in ärztliche Behandlung begeben. Auch bei Aldi gab es im Juli schon einen Rückruf von Fisch wegen Listerien. (jh)