Corona oder Grippe? Neue Studie zeigt, was wirklich gefährlicher ist

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Forschende aus Dänemark haben in einer Studie Risiken einer Corona-Infektion und einer Grippe verglichen. Das Ergebnis ist eindeutig.

Kopenhagen – Anfang Mai 2023 hob die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den durch das Coronavirus verursachten internationalen Gesundheitsnotstand auf. Doch dass SARS-CoV-2 weiter gefährlich ist, zeigt eine neue Studie aus Dänemark. Dort haben Forschende die Krankenhaus- und Mortalitätslast von Covid-19 und der Grippe zwischen 2022 und 2024 verglichen. Das Ergebnis zeigt: Zwar sind die Symptome von Corona und der Grippe ähnlich, das Coronavirus ist allerdings deutlich gefährlicher als Influenza-Erreger.

Fünfmal mehr Menschen sterben an Covid-19 wie an Grippe – auch deutlich mehr Klinikaufenthalte

Das Team vom Kopenhagener „Staten Serums Institute“ analysierte Daten von knapp 5,9 Millionen Personen, die im Zeitraum 16. Mai 2022 bis 7. Juni 2024 in Dänemark lebten. Die Forschenden fanden heraus, dass 24.400 Krankenhauseinweisungen aufgrund einer Covid-19-Erkrankung 8385 stationären Aufnahmen wegen einer Grippe gegenüberstehen. Gemessen an der Zahl der Infizierten, die für Covid-19 größer war, war das Risiko einer stationären Aufnahme mehr als doppelt so hoch.

Einer Studie aus Dänemark zufolge ist Corona gefährlicher als die Grippe.
Einer Studie aus Dänemark zufolge ist Corona gefährlicher als die Grippe. © picture alliance/dpa | Peter Kneffel

Bei den Todesfällen ist der Unterschied noch größer. Während 489 Menschen an den Folgen einer Influenza starben, waren es bei Corona 2361, also fast fünfmal so viele. Über die beiden Jahren gesehen war das Todesrisiko durch Corona doppelt so hoch wie durch Grippe. Das Risiko, innerhalb von 30 Tagen während einer stationären Behandlung an Covid-19 zu sterben, war um 20 Prozent höher als bei der Grippe. Die Ergebnisse veröffentlichte das Team um Lasse Vestergaard und Peter Bager im Fachmagazin The Lancet.

Virologin Protzer: „Covid-19 bereitet uns aktuell immer noch mehr Probleme als Influenza“

Die Ergebnisse aus Dänemark decken sich mit Erkenntnissen in Deutschland. „Über das gesamte Jahr betrachtet, bereitet uns Covid-19 aktuell immer noch mehr Probleme als Influenza“, sagte Ulrike Protzer, die Leiterin des Instituts für Virologie an der TU und dem Helmholtz-Zentrum München, der Süddeutschen Zeitung. Allerdings sei zu beachten, dass Grippewellen unterschiedlich schwer verlaufen. Während die vergangenen beiden Winter eine mittelschwere Krankheitslast hervorriefen, scheine die aktuelle Influenza-Saison „wieder schwerer zu sein“, so Protzer.

Auch wenn die Mortalität der Corona-Infektion verglichen zum Beginn der Pandemie inzwischen deutlich niedriger ist, bleibt SARS-CoV-2 gefährlich. „Die Ergebnisse unterstreichen die anhaltende Notwendigkeit öffentlicher Gesundheitsmaßnahmen zur Eindämmung der Auswirkungen von SARS-CoV-2, einschließlich der saisonalen Auffrischungsimpfung älterer Bevölkerungsgruppen“, schrieben die dänischen Forschenden in The Lancet. Eine andere Studie zeigt, dass viele Menschen auch Jahre nach einer Corona-Infektion an den Folgen leiden. (mt)

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