Chaos nach Anschlag in Moskau: Gebäude brannte lichterloh – Videos zeigen Lage vor Ort
Mit Schrecken blickt die Welt auf einen mutmaßlichen IS-Terrorakt in Russland. Videos in den sozialen Netzwerken zeigen das Ausmaß der Zerstörung.
Update vom 23. März, 6:30 Uhr: Bei den bewaffneten Angriffen auf einen Konzertsaal am Rande Moskaus ist die Opferanzahl auf mehr als 60 gestiegen. Mindestens 115 weitere Menschen seien laut Gesundheitsministerium mit Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Im Zuge des Angriffs ist es auch zu einem großflächigen Brand gekommen, vermutlich ausgelöst durch eine Granate oder Brandbombe, wie ein Reporter der staatlichen Agentur Ria Nowosti berichtete.
Feuerwehrleute kämpften über Stunden gegen das Feuer in dem riesigen Gebäude. Den Rettungsdiensten zufolge breiteten sich die Flammen auf fast 13.000 Quadratmeter des Gebäudes aus, ehe das Feuer eingedämmt werden konnte. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zeigten sich morgens jedoch erneut offene Flammen am Gebäude.
Mutmaßlicher Terroranschlag auf Konzerthalle in Moskau
Erstmeldung vom 22. März 2023, 23.30 Uhr: Nach einem mutmaßlichen Terroranschlag des IS auf eine Konzertveranstaltung in der Region Moskau sitzt der Schock in Russland tief. Wie die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf den russischen Inlandsgeheimdienst FSB berichtet, sollen bei dem Angriff auf die Crocus City Hall in der Stadt Krasnagorsk insgesamt 40 Menschen getötet worden sein. Mehr als 100 Menschen wurden verletzt. Inzwischen kursieren zahlreiche Videos in den sozialen Netzwerken, die den Großeinsatz am Freitagabend (22. März) zeigen.
Anschlag in der Nähe von Moskau: Täter haben „wahllos auf Menschen geschossen“
„Es gibt ja Bilder, wie mindestens drei, aber eher fünf Terroristen in das Gebäude eingedrungen sind“, berichtete der NTV-Reporter Rainer Munz am Freitagabend aus Russland. „Wir haben sie mit Rucksäcken gesehen – mit Sturmgewehren“, versuchte er die Vorkommnisse in Worte zu fassen. Die mutmaßlichen Täter hätten „schon im Eingangsbereich wahllos auf Menschen geschossen“.
Das Video, auf das sich Munz mutmaßlich bezieht, kursiert öffentlich auf der Nachrichtenplattform X. Es ist offenbar aus der Perspektive eines Augenzeugen gefilmt, der sich in einem der oberen Stockwerke versteckt. Die vermummten Täter durchqueren die Eingangshalle, die deutlich zerstört wirkt. Immer wieder sind Schüsse und Schreie zu hören. Dann schwenkt die Kamera zum Boden, der Augenzeuge läuft wohl weg. Das Video ist – wie auch viele weitere auf X – nicht unabhängig verifizierbar. Sie wirken jedoch echt.
Vermummte Täter schießen in Moskauer Konzerthalle um sich – Videos zeigen Spezialeinheiten im Einsatz
Auch die russische Generalstaatsanwaltschaft berichtet von mehreren Unbekannten in Kleidung in Tarnfarben, die am Freitagabend die Konzerthalle stürmten und das Feuer eröffneten. Sie sollen neben der Eingangshalle auch im Konzertsaal direkt um sich geschossen haben. Unter den Opfern befinden sich Konzertbesucher und Mitarbeiter.
Meine news
Um den Großeinsatz zu bewältigen, sind auch Spezialeinheiten der russischen Nationalgarde im Einsatz. Das soll auch ein weiteres Video von X zeigen. Gesucht werde nach den Verbrechern, teilten die Einsatzkräfte am Freitagabend in Moskau mit. Zudem würden Personen in Sicherheit gebracht.
Nach mutmaßlichen Terroranschlag in Russland: Video zeigt Konzerthalle in Flammen – es herrscht Chaos
Neben den Schüssen wurde in der Veranstaltungshalle auch ein Brand sowie Explosionen gemeldet. Auf Videos in den sozialen Netzwerken soll zu sehen sein, wie Menschen um ihre Leben rannten. Das russische Zivilschutzministerium teilte mit, dass das berühmte russische Gebäude, in dem unter anderem eine Konzerthalle mit Tausenden Sitzplätzen ist, auf einer Fläche von 13.000 Quadratmetern in Flammen stehe.

Das Dach soll eingestürzt sein. Die Lage war unübersichtlich. Zunächst sei es nicht gelungen, das Feuer zu löschen. Dutzende Rettungswagen und Löschhubschrauber waren im Einsatz.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich nach Kremlangaben „seit der ersten Minute“ über die Geschehnisse informieren lassen. Er erhalte über die entsprechenden Dienste ständig alle wichtigen Informationen über das Geschehen und die eingeleiteten Maßnahmen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge.
Am späten Abend hat die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) den tödlichen Anschlag in Moskau für sich reklamiert. Die Gruppe schrieb am Freitag im Onlinedienst Telegram, IS-Kämpfer hätten „eine große Zusammenkunft ... am Rande der russischen Hauptstadt Moskau“ angegriffen. Dabei wurden nach Angaben russischer Behörden mindestens 40 Menschen getötet und mehr als 100 weitere verletzt. In der Erklärung hieß es weiter, die Angreifer hätten sich „sicher in ihre Stützpunkte zurückgezogen“. Die russische Nationalgarde erklärte, sie sei am Tatort und fahnde nach den Tätern. (nz/dpa/afp)