Was führte zu dem Schnee-Chaos in Bayern? – Experte erklärt, was der Klimawandel damit zu tun hat

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Was war der Grund für die starken Schneefälle in Bayern? Der Wintereinbruch beschäftigt auch Wetterexperten – und die liefern klare Antworten.

München – Zum ersten Mal Schnee in Bayern und dann schlägt er mit voller Härte zu. Am 1. Dezember begann im Freistaat eine wahre Winterexplosion, die dem öffentlichen Leben stark zugesetzt hat. Züge fuhren nicht mehr, sämtliche Flüge vom und zum Flughafen München wurden gestrichen und der ÖPNV in München kam zum kompletten Stillstand. Dem DWD zufolge gab es seit 2006 schon nicht mehr so viel Schnee auf einmal. Doch dabei stellt sich die Frage, warum der Wintereinbruch so heftig ausgefallen ist. Björn Goldhausen, Meteorologe und Pressesprecher bei WetterOnline, schätzt die Lage ein.

Dabei gilt es vor allem zu klären, ob der Klimawandel etwas damit zu tun hatte oder ob es ein ganz normaler Wintereinbruch mit etwas mehr Schnee war. „Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass es sich bei diesem Extremereignis, das wir in den letzten Tagen im Süden des Landes erlebt haben, um Wetter und nicht um Klima handelt“, sagt Goldhausen. „Es wäre grundfalsch, den Klimawandel allein für solche Wetterlagen verantwortlich zu machen. Wir dürfen aber nicht die Augen davor verschließen, dass der Klimawandel bei fast allen Wetterereignissen seine Finger im Spiel hat.“

Der Schneefall war am ersten Dezemberwochenende besonders schwerwiegend. Ein Wetterexperte erklärt, warum.
Der Schneefall war am ersten Dezemberwochenende besonders schwerwiegend. Ein Wetterexperte erklärt, warum. © Action Pictures/Imago

Nach Schneechaos in Bayern: Experten geben Erklärung, warum der Wintereinbruch so heftig war

Eine genaue Erklärung für den starken Schneefall kann der WetterOnline-Experte natürlich trotzdem geben. Ihm zufolge lag an dem besagten Wochenende eine Luftmassengrenze über weiten Teilen Mitteleuropas. Diese enstehen wenn warme und kalte Luft aufeinander trifft. Letztendlich sorgte sie dafür, dass die polare Kaltluft im Norden von warmer Mittelmeerluft im Süden getrennt wurde. Dort, wo die Luftmassen ineinander übergingen, schneite es anhaltend und ergiebig. Das sei soweit normal gewesen.

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Für den großen Impact ist jedoch im Grunde genommen das Mittelmeer „Schuld“, dessen Temperatur durch den Klimawandel stark angestiegen ist. Die warme Luft aus dem Süden konnte sich so über dem Mittelmeer mit Feuchtigkeit vollsaugen. Damit war in der Luft schlussendlich mehr Wasser enthalten, die Niederschläge zeigten sich in den Luftmassengrenzen stärker und der Schnee war nasser. Im mittleren Bereich dieser Wetterlage kam es deshalb zu nicht so kräftigen Schneefällen.

Nahm der Klimawandel Einfluss auf Winter-Chaos in Bayern? Experte klärt auf

Die Luftmasse selbst war laut dem Wetterexperten zu großer Wahrscheinlichkeit milder „als bei einer vergleichbaren Wetterlage ohne Klimawandel“. Beim Blick in die Zukunft rechnet Meteorologe Goldhausen damit, dass es wegen des Klimawandels weniger schneien wird, aber dafür wahrscheinlich die Mengen des Neuschnees deutlich zunehmen werden. (ly)

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