Spannleitenberg: Dauerblitzer schießt scharf
Der erste Dauerblitzer im Landkreis Ebersberg wird in der kommenden Woche am Spannleitenberg in Kirchseeon installiert, also an der Bundesstraße von München nach Wasserburg.
Kirchseeon/Landkreis – Ab wann die Maschine scharf geschaltet ist, ist noch nicht bekannt. Der Standort aber schon: Innerorts von Kirchseeon nach Ebersberg auf der rechten Seite. Da gilt Tempo 50. Wer dort unterwegs ist, weiß, dass an dieser Stelle oft Verkehrsteilnehmer richtig Gas geben. Gemessen wird übrigens auf beiden Seiten, also auch auf der Straßenseite von Ebersberg nach Kirchseeon.
Betreiber ist ein Zweckverband
Betrieben wird die Anlage im Auftrag der Gemeinde Kirchseeon vom Zweckverband Kommunale Dienste Oberland mit Sitz in Bad Tölz. Ziel sei nicht eine Abzocke der Autofahrer, sondern die Verkehrssicherheit, so Thorsten Preßler vom Zweckverband gegenüber der EZ. Der Blitzer werde nach jetziger Planung an 365 Tagen im Jahr jeweils 24 Stunden pro Tag in Betrieb sein. Mit der digitalen Aufnahmemöglichkeit seien praktisch unbegrenzte Speicherkapazitäten erreichbar, so Preßler. Kein Vergleich zu früheren Blitzerzeiten, als irgendwann der Film der Kamera voll war.
Anfechtung vor Gericht hat nur selten Erfolg
Preßler räumt aber auch ein, dass es durchaus Blitzerfotos geben könnte, die nicht für einen Bußgeldbescheid wegen einer Geschwindigkeitsübertretung verwendet werden könnten. Beispiel: Das Kennzeichen sei nicht genau zu erkennen. Das sei jedoch sehr selten, so Preßler. Selten sei auch, dass eine Anfechtung vor Gericht Erfolg habe. Der Zweckverband hat einen Vertrag mit der Kommune. Dabei wird ein fester Betrag vereinbart. Heißt: Für den Anbieter ist es zunächst unerheblich, wie viele Temposünder erwischt werden. „Wir haben aber festgestellt, dass durch die Aufstellung von Blitzern die gefahrene Geschwindigkeit sinkt“, so Preßler. Und das auch dann, wenn die Geräte bereits wieder abgebaut wurden.
Ergebnisse werden überprüft
Es gibt Zahlen der aktuellen Situation am Spannleitenberg. Nach der Aufstellung der Anlage sollen nach einem gewissen Zeitraum die Ergebnisse überprüft und verglichen werden.
Bürgermeister hofft auf positive Effekt
Kirchseeons Bürgermeister Jan Paeplow hofft auf einen positiven Effekt. Bereits in den vergangenen Jahren wurde versucht, durch Geschwindigkeitsbeschränkungen an der Stelle die Verkehrssicherheit erhöhen (wir berichteten).
Die Erlöse der Strafzettel kommen übrigens der Gemeinde zugute. Kirchseeon ist beim Bau der Anklage in Vorleistung gegangen. Die Säule selbst zahlt die Kommune. Da wurden rund 100 000 Euro investiert. Für die reine Blitztechnik ist der Zweckverband zuständig.
Polizei begrüßt Unterstützung
Die Maßnahme ist übrigens mit der Polizei abgesprochen. Der zuständige Verkehrssachbearbeiter der Inspektion Ebersberg, Stephan Mittermaier, begrüßt die Unterstützung. Um etwaigen Gerüchten vorzubeugen: Weder der Zweckverband noch die Gemeinde können die Bußgelder selbst festlegen, auch nicht zur Sanierung eines klammen Gemeindehaushaltes. Alle müssen sich an die geltenden Sätze des Bußgeldkataloges halten.
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