Bis zu 80 Wohnungen für 180 Menschen

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Ihre Tage sind gezählt: Die 1939 erbauten Mehrfamiliengebäude an der Sonnenstraße sollen neuen Gebäuden weichen. Hinter dem Neubauprojekt steht die Wohnungsgenossenschaft Fünf-Seen-Land. Geplant sind bis zu 80 Wohnungen für rund 180 Menschen. © Photographer: Andrea Jaksch

An der Sonnenstraße in Gilching werden 1939 errichtete erbaute Gebäude abgerissen. Sie weichen einem Neubauprojekt der Wohngenossenschaft Fünf-Seen-Land.

Eine markante Gebäudezeile in Gilching soll verschwinden: Die drei lang gestreckten, 1939 erbauten und sichtlich maroden Gebäude der sogenannten Dornier-Siedlung an der Sonnenstraße sollen unter Federführung der Wohnungsgenossenschaft Fünf-Seen-Land abgerissen werden. Neu geplant sind sieben verkürzte Gebäude mit je drei Stockwerken. Mit einem Baubeginn rechnen die Verantwortlichen frühestens Ende 2026.

Einen Vorentwurf präsentierten die Münchner Architekten Georg Götze und Christian Hadlich am Montag in der Sitzung des Bauausschusses des Gemeinderats. Laut einer vorherigen Planung des Architekten Franz Dirtheuer hatten entlang der Sonnenstraße 19 bis 49 anstelle der aktuell einstöckigen Wohnblöcke plus Dachgeschoss neue Gebäude mit fünf Geschossen entstehen sollen. In Kooperation mit der Gemeinde habe man aktuell jedoch den Plan auf drei Stockwerke reduziert, erklärte Hadlich. Statt der bisher 58 Wohneinheiten sind 75 bis 80 Wohnungen mit maximal drei Zimmern für insgesamt etwa 180 Personen vorgesehen. Die Dächer sollen mit Solarpaneelen bestückt werden, in den drei Tiefgaragen sind je 36 Stellplätze für Autos sowie entsprechend auch für Fahrräder vorgesehen.

Generell fand der Vorentwurf im Ausschuss Gefallen, auch wenn etliche Verbesserungen angeregt wurden. Oliver Fiegert (BfG) betonte insbesondere, dass es sich bei der Sonnenstraße um eine Rennstrecke für Autofahrer handele, und regte an, die kerzengerade Straße zu verschwenken und ihr durch Ecken und Nischen mehr Aufenthaltscharakter zu verleihen. Dies bezeichnete Bürgermeister Manfred Walter als problematisch, da unter anderem entlang der Strecke „unheimlich viele Sparten wie auch das Fernwärmenetz“ verlegt seien. Ungeachtet dessen favorisierte auch Manfred Herz (CSU) eine Verschwenkung der Straße. Speziell auf Höhe der Hausnummer 49 spielten sich nach seinen Beobachtungen „durch viele geparkte Autos, Wohnmobile und Anhänger oft dramatische Szenen ab“, betonte Herz. „Gefährlich wird es oft, wenn die Kinder auf dem Schulweg durchradeln und die Übersicht versperrt ist.“ Karin Keil (SPD) wollte wissen, ob die neuen Wohnungen Mietobjekte bleiben oder ob auch welche verkauft werden sollen. Daraufhin erklärte Kai Herzog, Geschäftsführer der Genossenschaft: „Es gibt keinerlei Motivation, Wohnungen zu verkaufen. Wir bauen für uns und wollen auch weiterhin sozial verträgliche Mieten anbieten.“ Als künftigen Quadratmeterpreis nannte er 8,50 Euro, den es auch zu halten gelte. 

Abschließend erklärte Herzog, dass sich das Bauprojekt über viele Jahre hinziehe. Gestartet werden soll frühestens Ende 2026 auf Höhe der Hausnummer 49. Das gesamte Vorhaben soll in drei Bauabschnitten vollzogen werden. Er betonte zudem, dass es sich bei den vorgestellten Plänen um einen Vorentwurf handele, sodass jederzeit die Möglichkeit bestehe – auch bei der vorgeschlagenen Verschwenkung – Änderungen einzubringen.

Uli Singer

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