Notenbank streicht US-Wachstumsprognose zusammen: Trumps Handelskonflikt erreicht die Heimat

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Die US-Wirtschaft ist Ende 2024 gut gewachsen. Doch der Amtsantritt Donald Trumps sorgt jetzt für Unruhe. Der Notenbankchef muss die Erwartungen für die Zukunft entschieden drücken.

Washington - Die US-Wirtschaft ist Ende 2024 etwas stärker gewachsen als gedacht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im vierten Quartal aufs Jahr hochgerechnet um 2,4 Prozent zu, wie das US-Handelsministerium am Donnerstag (27. März) auf Basis endgültiger Daten mitteilte.

Er präsentiert die starke Faust: US-Präsident Donald Trump hat in seinen ersten Monaten Amtszeit mehrere Handelskonflikte angeheizt. Das könnte auch die heimische Wirtschaft hart treffen.
Er präsentiert die starke Faust: US-Präsident Donald Trump hat in seinen ersten Monaten Amtszeit mehrere Handelskonflikte angeheizt. Das könnte auch die heimische Wirtschaft hart treffen. © Mark Schiefelbein / dpa

Der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, sprach auch angesichts dieser Daten jüngst von einer insgesamt starken Wirtschaft. Gleichzeitig stellen sich die US-Währungshüter darauf ein, dass sich dieses Jahr ein schwächeres Wachstum von nur noch 1,7 Prozent zeigen dürfte. Im Dezember hatten sie noch 2,1 Prozent veranschlagt. Die Gründe für diese Korrektur sind vielfältig - dennoch passt sie unverkennbar ins Bild der wachsenden Unruhe in der US-Wirtschaft.

US-Notenbankchef spricht von „insgesamt starker Wirtschaft“ - und streicht trotzdem die Wachstumsprognose zusammen

US-Präsident Donald Trump hat seit seinem Amtsantritt mehrere internationale Handelsstreitereien angefacht. Zuletzt kündigte er eine massive Erhöhung der Autozölle an, schon vor Wochen verhängte er Zölle auf Stahl und Aluminiumimporte. Solche Handelshürden bergen nach Ansicht vieler Fachleute Inflationsgefahren - eine düstere Aussicht, die unter Investoren bereits Rezessionsängste aufkommen ließ und die Inflationserwartungen der Verbraucher nach oben trieb. Vor kurzem sorgten auch deutliche Kursverluste an den US-Aktienmärkten für Aufregung und schürten Zweifel an der Handelspolitik des neuen Regierungschefs.

Vorerst sind die Daten aus dem letzten Quartal 2024 aber eine erfreuliche Überraschung. Die 2,4 Prozent Wachstum waren so nicht erwartet: In einer früheren Schätzung war ein Plus von 2,3 Prozent genannt worden. „Das reale BIP wurde gegenüber der zweiten Schätzung um 0,1 Prozentpunkte nach oben korrigiert, was in erster Linie auf eine Abwärtskorrektur der Importe zurückzuführen ist“, erläuterte das Handelsministerium. Im Sommerquartal hatte das BIP um 3,1 Prozent zugelegt. Im Gesamtjahr 2024 wuchs die US-Wirtschaft um 2,8 Prozent. Damit änderte sich nichts an der bisherigen Schätzzahl. (lf, reuters)

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