Angestelltendenken - Wer reich werden will, sollte nicht an „harter Arbeit“ festhalten

 

Und der Vergleich gilt auch in anderer Hinsicht: Die Vergütung eines Topsportlers wird beim Vertragsabschluss vereinbart. Sie beruht auf einer Prognose über seine künftigen Leistungen, und diese Prognose beruht auf seinen in der Vergangenheit erbrachten Leistungen. Sollten seine Leistungen in der Zukunft schlechter sein, dann hat der Verein in der Tat zu viel bezahlt.

Aber derartige Fälle lassen sich kaum vermeiden, weil wir die Zukunft nicht kennen. Manchmal entsprechen die Leistungen den Erwartungen, manchmal sind sie sogar besser und manchmal eben auch schlechter. Den Schaden trägt im letzteren Fall aber nicht die Gesellschaft, sondern der Verein.

Ähnlich ist es bei einem Spitzenmanager, dessen Leistungen unter den Erwartungen bleiben und dessen Vertrag dennoch erfüllt werden muss: Fallen seine Leistungen schlechter aus, dann bekommt er in der Tat „zu viel“ Gehalt. Aber das geht nicht zu Lasten der Gesellschaft, sondern der Aktionäre.

Unternehmer werden für Ideen bezahlt, nicht für geleistete Stunden

Was für Spitzenkräfte gilt, gilt noch viel mehr für Unternehmer. Selbst die Millionengehälter von CEOs großer Firmen sind oft lächerlich im Vergleich zu dem, was ein sehr erfolgreicher Unternehmer verdient. Angestellte glauben, das Gehalt müsse sich danach richten, wie lange jemand arbeitet und wie sehr er sich anstrengt. Unternehmer denken ganz anders. Sie wissen, dass es ihren Kunden ganz egal ist, wie lange sie arbeiten oder wie sehr sie sich anstrengen. Sie wissen, dass sie nach Ergebnissen bezahlt werden, also nach dem Nutzen, den die Produkte oder Dienstleistungen für die Konsumenten stiften.

Bei Unternehmern sind die hohen Einkünfte in der Regel eine Belohnung für besonders gute Ideen. Am reichsten wird derjenige, der die besten Ideen hat und Produkte und Dienstleistungen erfindet bzw. marktfähig macht, die die Bedürfnisse von sehr vielen Menschen befriedigen.

Man denke hier nur an Larry Page und Sergey Brin, die Google erfunden haben, an Amazon-Gründer Jeff Bezos oder an Bill Gates von Microsoft oder Elon Musk. Natürlich hat Jeff Bezos nicht eine Million Mal länger oder härter gearbeitet als ein durchschnittlicher Arbeitnehmer, aber er hatte großartige Ideen, die für Millionen Menschen einen besonders großen Nutzen stifteten. Ideen, die andere eben nicht hatten oder nicht umsetzen konnten.

Aber diese Welt, in der seltene Fähigkeiten und gute Ideen belohnt werden, ist außerhalb des Erfahrungsbereichs der meisten Arbeiter und Angestellten. Ihre Erfahrung: Wer eine bessere Ausbildungsqualifikation hat, bekommt in der Regel mehr. Und wer statt 40 Stunden zu arbeiten Überstunden macht und 50 Stunden arbeitet, verdient entsprechend dem höheren Zeiteinsatz mehr.

Diese Gedankenwelt wiederum ist einem Spitzenmanager oder Unternehmer weitgehend fremd: Er weiß, dass ihn niemand dafür bezahlt, wie sehr er sich anstrengt oder wie lange er arbeitet. Ein großer Teil des Gehalts von vielen CEOs ist an die Entwicklung des Aktienkurses des Unternehmens geknüpft, also erfolgsabhängig. Nicht längere Arbeitszeiten, sondern die Steigerung des Unternehmenswertes führen zu sehr hohen Gehältern.

Wie ich in wenigen Tagen 1 Million verdient habe

Ich habe einmal in wenigen Tagen eine Million Dollar verdient. Und die Arbeit war nicht einmal anstrengend. Ich hatte den Auftrag von einem deutsch-amerikanischen Immobilienunternehmer, einen Käufer zu finden, der 50 Prozent seiner Firma kauft. Ich kannte genau die Stärken und Schwächen seiner Firma und ich kannte die Stärken und Schwächen der Firma, die ich als möglichen Käufer identifiziert hatte. Meine Kenntnis des Marktes und mein Verständnis für die Unternehmen waren wichtiger als die Frage, wie lange ich für den Deal arbeitete. Das Ergebnis allein zählte. Und natürlich hatte ich nicht vereinbart, dass ich nach der Zahl der Stunden bezahlt würde, sondern nach dem Transaktionsvolumen.

Solange Sie im Angestelltendenken verharren haben Sie keine Chance, reich zu werden. Menschen, die selbst nicht nachdenken wollen, sondern von einem Guru oder „Coach“ erwarten, dass er ihnen haargenau vorschreibt, was sie tun sollen, werden garantiert niemals reich. Sie sind es als Angestellte gewohnt, dass ihnen jemand jeden Morgen genau sagt, was sie zu tun haben. Und sie denken, beim Investieren oder beim Unternehmertum sollte es ebenso sein. IRRTUM! Schon Napoleon Hill nannte sein Buch „Denke nach und werde reich“. Und nicht etwa „Ich mache dich reich“ (auch solche Buchtitel gibt es).

Statt neidisch auf Top-Verdiener zu schauen, sollten Sie sich darauf konzentrieren, das Angestelltendenken zu überwinden und lernen, unternehmerisch zu denken.